Raiffeisen: Allergan, Amazon, E.On und Staatsanleihen im Blickpunkt

Bei den Vorwahlen in West Virginia konnte sich bei den Demokraten Bernie Sanders die Stimmenmehrheit vor Hillary Clinton sichern, welche aber bei den Delegiertenstimmen weiter klar führt. In der Eurozone fielen gestern die Zahlen zur Industrieproduktion für März enttäuschend aus. In Deutschland und Frankreich ging die Produktion im Monatsabstand deutlich zurück (-1,2 % bzw. -0,9 %), in Italien blieb sie unverändert. Der schwächere Output dürfte jedoch primär als Teil einer Gegenbewegung nach dem überraschend starken Anstieg im Jänner gesehen werden. Heute stehen datenseitig keine relevanten Veröffentlichungen an. Am Primärmarkt stockten gestern die Niederlande eine Fixzinsanleihe mit Laufzeit 2026 um EUR 2,5 Mrd. auf, die durchschnittliche Emissionsrendite lag bei 0,359 %. Deutschland emittierte EUR 1 Mrd. einer inflationsindexierten Anleihe mit Laufzeit 2030. Bei moderater Nachfrage (bid/cover 1,2) betrug die reale Rendite im Schnitt -0,75 %. Österreich stockte zwei Fixzinsanleihen mit Laufzeit 2026 und 2034 um insgesamt EUR 1,1 Mrd. auf. Bei solider Nachfrage (bid/cover 1,8 bzw. 1,7) lagen die Renditen bei 0,525 % und 0,964 %. Heute wird die Slowakei eine neue Nullkuponanleihe mit Laufzeit 2023 platzieren. Aufgrund des kompetitiven Begebungsverfahrens ist das genaue Emissionsvolumen nicht absehbar. Wir rechnen mit einem Wert von EUR 500-750 Mio. Auch Deutschland wird heute eine neue Nullkuponanleihe mit Laufzeit 2018 begeben. Das geplante Volumen liegt hier bei EUR 5 Mrd.

Aktienmärkte
Am gestrigen Handelstag verbuchten die wichtigsten US-Aktienindizes durchwegs deutliche Zugewinne und schlossen allesamt im positiven Terrain. Die sich nun im vollen Gang befindliche Berichtssaison konnte gestern für ein wenig Impulse sorgen. Zu den Gewinnern zählten u.a. Allergan, die von einem Aktienrückkaufprogramm in Höhe von USD 10 Mrd. profitieren konnten. Daneben kletterte der Internetriese Amazon.com - nachdem Bernstein das Kursziel auf USD 1000 erhöhte - auf ein neues Allzeithoch von USD 703,07. Nach Börsenschluss präsentierte dann noch u.a. Walt Disney seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal und enttäuschte dabei auf den ersten Blick die Analystenerwartungen. Der japanische Aktienmarkt schloss sich den positiven Vorgaben an und so beendete der Nikkei 225 den Handelstag ebenfalls im Plus. In Europa präsentierte heute vor Börseneröffnung u.a. E.ON, Dt. Post und Metro ihre Zahlen zum abgelaufenen Quartal. Nach aktuellen Futures-Indikationen zeichnet sich an den europäischen Börsenplätzen ein positiver Handelsbeginn ab.

Credit
Gestern war am EUR Primärmarkt eine wahre Emissionsflut zu beobachten. Unter anderem preiste Mapfre gestern eine EUR 1 Mrd. Anleihe (Kupon 1,625 %, Laufzeit 10 Jahre, BBB+) bei MS+115 BP. Zwei Anleihen im Volumen von jeweils EUR 600 Mio. wurden von Kellog’s (Kupon 1 %, Laufzeit 8 Jahre, MS+77 BP) und Pernod Ricard (Kupon 1,5 %, Laufzeit 10 Jahre, MS+100 BP) emittiert. Covered Bonds (CB): Die Deutsche Hypothekenbank preiste gestern einen 8-jährigen EUR 750 Mio. Hypotheken CB bei MS-1 BP. DG Hypothekenbank plant eine EUR 500 Mio. Benchmarkemission. Der Hypotheken CB soll eine Laufzeit von 10 Jahren haben. Ratings: Evonik wurde von Moody’s um ein Notch auf Baa1 (Ausblick stabil) hinaufgestuft.

Emerging Markets
Der brasilianische Aktienmarkt quittierte die am Montag nach Börsenschluss veröffentlichte Nachricht, dass der Senat das Amtsenthebungsverfahren für Dilma Rousseff behandeln wird, mit massiven Kursgewinnen. Bereits heute beginnt der Senat über die Amtsenthebung zu beraten, wobei Frau Rousseff noch versucht dies durch das Oberste Gericht zu verhindern. Als ersten Schritt würde Frau Rousseff für 180 Tage suspendiert. Übernehmen würde in dieser Zeit der Vizepräsident Michel Temer, dem derzeit mehr wirtschaftliche Lösungskapazität zugetraut wird.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Beschleunigung der Inflation auf 0,6% im April
- HU: Verbraucherpreisindex wieder im leicht positiven Bereich
- RO: NBR senkte ihren Inflationsausblick beträchtlich
- HR: Rückgang des Erzeugerpreisindex im April um 5,8 p.a.

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