Raiffeisen: E.ON, RWE, Ölpreis und Staatsanleihen im Blickpunkt

EUR/USD handelt heute Morgen mit knapp über 1,14 unverändert zum Freitagsschluss, und auf dem gleichen Niveau wie Freitag Morgen – der schwächere US-Arbeitsmarktbericht konnte ihm keinen Auftrieb geben, obwohl der Markt inzwischen nur mehr eine halbe 25 BP-Zinsanhebung der Fed bis Jahresende preist (unserer Meinung nach deutlich zu wenig). Zehnjährige US-Staatsanleiherenditen notieren heute Morgen ebenfalls auf dem Niveau von Freitag Abend, und damit sogar einige Basispunkte höher als vor dem Arbeitsmarktbericht. In den USA wird heute nur der Arbeitsmarktindikator der Fed veröffentlicht, die relevanteren Daten (Einzelhandelsumsätze, Konsumentenvertrauen) folgen erst am Freitag. In der Eurozone startet die Woche heute mit dem ersten Konjunkturvorlaufindikator für den Mai, dem Sentix-Index. Wir erwarten sogar noch eine etwas stärkere Verbesserung gegenüber dem Vormonat als der Marktkonsens. Im weiteren Wochenverlauf folgen Industrieproduktionsdaten und BIP für Q1 einiger Euroländer. In Brüssel berät heute der Finanzministerrat über weitere Auszahlungen an Griechenland, das Konfliktpotenzial ist beträchtlich. Und die Waldbrände in Kanada dürften vorübergehend die dortige tägliche Rohölförderung (Teersande) um rund 1 Mio. Fass reduzieren, der Ölpreis reagiert darauf heute Morgen bereits mit einem leichten Anstieg (allerdings werden keine nachhaltigen Produktionsausfälle erwartet). Am Staatsanleihenmarkt emittiert heute Litauen, morgen Österreich (Laufzeiten 2026 und 2034).

Aktienmärkte
Auch in der neuen Woche wird an den globalen Aktienmärkten eine Menge an Unternehmensergebnissen Beachtung finden. In den USA sollten beispielsweise die Zahlen von Walt Disney interessant sein. Im Fokus stehen mittlerweile aber vor allem jene aus Europa. Hier berichten etwa E.ON, RWE oder UniCredit. Hinsichtlich der Gewinne waren bislang rund 58 % der STOXX Europe 600 Unternehmen in der Lage die Erwartungen zu übertreffen. Damit zeigt sich in etwa der gleiche Trend wie bei der letzten Berichtssaison. Bei den Umsätzen ist die Entwicklung erneut nicht erfreulich. Deutlich weniger als 50 % erreichen hierbei die Marktschätzungen. Heute stehen u.a. die Zahlen von Endesa oder Enel zur Veröffentlichung an. In Japan konnte der Nikkei 225 leichte Zugewinne vorweisen, nachdem er in der abgelaufenen Woche deutlich an Boden einbüßte. In Europa erwarten wir heute eine positive Handelseröffnung.

Credit
Die EUR 300 Mio. Anleihe von Inovyn wurde bei einer Rendite von 6,25 % begeben (5 Jahre, erstmals rückzahlbar nach (NC) 1,5J; B2/B erwartet). Mit SMCP (B3) befindet sich ein weiteres High-Yield Unternehmen mit einer EUR Emission in der Deal-Pipeline. Die französische Retail-Bekleidungsgruppe beabsichtigt zwei Tranchen (A: 7NC3, fix verzinst; B: 6,5NC1, variabel verzinst) als Teil der Finanzierung im Zuge der Übernahme durch Shandong Ruyi Group zu begeben. Die Roadshow des Unternehmens läuft bis Donnerstag. Ratings: Fitch senkte das Rating von Anheuser-Busch InBev um zwei Stufen auf BBB + (Watch negative; A2/A-). Grund hierfür ist die noch ausstehende Übernahme von SABMiller.

Emerging Markets
Das staatliche Amt für Statistik in China veröffentlichte letztes Wochenende die aktuellen Außenhandelszahlen. Während Exporte im April um 1,8 % p.a. zurückgingen (Konsensus-Erwartung: 0 % p.a.), verzeichneten Importe einen Rückgang von 10,9 % p.a. (Konsensus-Erwartung: -4 % p.a.). Damit belief sich der Handelsbilanzüberschuss im selben Monat auf insgesamt USD 45,56 Mrd. Die Fremdwährungsreserven machten im April USD 3.219 Mrd. aus. Chinesische Aktien starteten den heutigen Handelstag gemischt. Während diese in Hongkong ein leichtes Plus aufweisen, notieren Aktien am Festland im Minus.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Voraussichtlicher Anstieg der Industrieproduktion im März
- CZ: Arbeitslosigkeit dürfte im April weiter zurückgehen
- RO: Rückgang überschüssiger Liquidität von Banken im April
- RU: Wöchentlicher Anstieg der Verbraucherpreise bleibt moderat

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!