Raiffeisen: Goldpreis, Konjunkturdaten und Staatsanleihen im Blickpunkt

EUR/USD kann seinen starken Anstieg vom Freitag heute weiter ausbauen und notiert bereits über 1,146; noch ausgeprägter ist die USD-Schwäche gegenüber dem JPY, wo USD/JPY nach der enttäuschenden Notenbanksitzung in Japan inzwischen bereits mit 1,065 den tiefsten Wert seit 2014 erreicht hat. Datenseitig wird diese Woche von den US-Schwergewichten dominiert: Den Auftakt macht heute der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe – die Indikation der regionalen Umfragen deutet nach dem Aufwärtssprung im Vormonat auf einen weitgehend unveränderten Wert hin (selbst ein kleiner Rückgang wäre für den Konjunkturausblick angesichts des sehr soliden und weit größeren Dienstleistungssektors unbedenklich). Am Mittwoch folgen der ISM für den Dienstleistungssektor, und am Freitag der Arbeitsmarktbericht, höchstwahrscheinlich mit einer Fortsetzung des starken Verbesserungstrends. In der Eurozone werden heute Morgen die PMIs für das verarbeitende Gewerbe in Spanien und Italien veröffentlicht – die Indiktion der übrigen PMIs deutet auf einen leichten Rückgang hin (von guten Niveaus über 53 Punkten). Während der Bund-Future am Freitag leicht nachgab, tendierte der US-Treasury seitwärts und handelt auch heute Morgen kaum verändert gegenüber Freitagsschluss. Am Staatsanleihenmarkt emittiert heute Litauen. Im Zuge der jüngsten Rohstoffpreis-Erholung markierten der Gold- und Silberpreis nach der Rallye der letzten Tage am Freitag bereits den höchsten Stand seit Anfang 2015 (heute Morgen unverändert).

Aktienmärkte
Die wichtigsten US-Aktienindizes verbuchten am letzten Tag der vergangenen Handelswoche moderate Verluste und beendeten den Handelstag allesamt im negativen Terrain. Wobei sich die Indizes deutlich von ihren Tagestiefstständen in den letzten Handelsstunden erholen konnten. Die eher mauen Vorgaben aus Europa und den USA sorgten auch in Asien für gedämpfte Stimmung unter den Aktionären. Besonders schwach zeigten sich Werte aus dem Gesundheitssektor. Hingegen konnten einige Titel aus dem Grundstoffsektor angetrieben vom weiteren Anstieg der Edelmetalle profitieren. Beim japanischen Aktienmarkt kam es zum Start der neuen Handelswoche zu starken Verlusten. Die zuletzt von der Japanischen Notenbank nicht noch zusätzlich ausgedehnte Geldpolitik sorgte für einen JPY Anstieg und einhergehend insbesondere bei Exportwerten für deutliche Verluste. Nach aktuellen Futures-Indikationen zeichnet sich an den europäischen Börsenplätzen ein leicht positiver Handelsbeginn ab.

Credit
Die Renditen der mehrere Tranchen umfassenden Ardagh Glass Anleihe wurden am Freitag festgelegt – Tranche A EUR 440 Mio. bei 4,125 % (7 Jahre erstmals rückzahlbar (NC) ab 3J), Tranche B EUR 750 Mio. bei 6,75 % (8NC3), Tranche E EUR 1,65 Mrd. bei 7,25 % (8NC3); Tranchen C und D in Summe USD 1,5 Mrd. denominiert. Inovyn (vormals Kerling) plant die Emission einer EUR 300 Mio. (5NC2, B2/B erwartet) Anleihe sowie zwei Kredite in Höhe von EUR 240 Mio. und EUR 535 Mio. aufzunehmen um bereits bestehende Verschuldung zu refinanzieren und die Auszahlung an Solvay vorzunehmen. Ratings: S&P erhöhte das Rating von Franz Haniel & Cie um eine Stufe auf BBB- (Moody’s: Ba1, beide stabiler Ausblick).

Emerging Markets
China veröffentlichte am vergangenen Wochenende die aktuellen Zahlen zu den offiziellen Einkaufsmanagerindizes. Das verarbeitende Gewerbe fiel dabei für den Monat April leicht unter den Erwartungen (Konsensus-Schätzung: 50,3) aus und verbuchte einen Wert von 50,1. Der Dienstleistungssektor verzeichnete demgegenüber im selben Monat einen Wert von 53,5. Der heute veröffentlichte Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in Indien lag mit 50,5 für April leicht über der Expansionsschwelle. Die chinesischen Aktienmärkte bleiben heute aufgrund eines Feiertages (Tag der Arbeit) geschlossen.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Einkaufsmanagerindex im April voraussichtlich niedriger
- HU: Wirtschaftspolitik umgekrempelt, mit finanzpolitischer Lockerung bereits im laufenden Jahr
- PL: Einkaufsmanagerindex wird im April leichten Rückgang verzeichnen
- RO: Geldpolitische Sitzung soll keine Veränderungen bringen
- RO: CBR belässt Leitzinssatz erneut unverändert

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!