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Raiffeisen: DAX, EZB und Staatsanleihen im Blickpunkt

11.03.2016 09:29 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Die Europäische Zentralbank wusste gestern mit den umfangreichen Maßnahmen zur geldpolitischen Lockerung zu überraschen. Die Senkung der Leitzinsen, die Anhebung des Volumens des Anleihekaufprogramms und die Ausdehnung auf Unternehmensanleihen sowie das Angebot an Banken längerfristiger Refinanzierungen von Krediten (TLTRO) zu einem möglicherweisen negativen Zins verfehlte zunächst seine Wirkung nicht. Allerdings hielt das Kursfeuerwerk nur kurz an und erwies sich als Strohfeuer. Noch während der Pressekonferenz drehte die Stimmung und der Euro legte trotz der erheblichen geldpolitischen Lockerung gegenüber den meisten Währungen deutlich zu, die Renditen von deutschen Anleihen stiegen merklich an. Blickt man durch das Hin und Her der Finanzmärkte, so bleiben folgende Ergebnisse der Maßnahmen: Die Überschussliquidität im Bankensystem steigt noch stärker als zuvor (von zuletzt knapp EUR 700 Mrd. auf geschätzt EUR 1.600 Mrd. bis März 2016), der dämpfende Effekt auf Risiko- und Laufzeitenprämien bei Staatsanleihen wurde erhöht und die Geldpolitik in der Eurozone hebt sich noch stärker von der US-Fed ab. Ob hierfür die wirtschaftliche Notwendigkeit gegeben war, ist eine andere Frage. Am Primärmarkt auktioniert heute Italien Anleihen mit Laufzeit 2018, 2023 und 2032. Das Volumen soll in Summe EUR 6 Mrd. bis EUR 7,5 Mrd. betragen. Laut Ratingkalender haben heute die Ratingagenturen für folgende Emittenten die Möglichkeit eine erneuerte Einschätzung bekannt zu geben: Moody´s für die EU, Fitch für Finnland und Griechenland.

Aktienmärkte
Die wichtigsten US-Aktienindizes haben sich am Donnerstag nach der Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank auf eine Achterbahnfahrt begeben, gingen aber im Vergleich zum Vortag nur relativ wenig verändert aus dem Handel. Auch in Europa konnte Notenbank-Chef Mario Draghi die Anleger nur kurz begeistern. Die Halbwertszeit der gestrigen geldpolitischen Maßnahmen sank auf etwas mehr als eine Stunde, wobei noch während der laufenden Pressekonferenz der DAX den Retourgang einlegte und schlussendlich mit -2,3 % aus dem Handel ging. Ein Grund für den Rückgang könnte auch in den Aussagen Draghis zu finden sein, dass er aktuell von keinen weiteren Zinssenkungen ausgehe. Der japanische Nikkei 225 präsentierte sich trotz der verhaltenen US-Vorgaben mit einem moderaten Kursplus durchwegs freundlich. Wir gehen in Anbetracht der ersten Indikatoren von einer positiven Eröffnung an den europäischen Aktienmärkten aus.

Credit
Die gestrige Ankündigung der EZB auch EUR Investmentgrade Non-Bank Corporate Bonds in ihr erhöhtes monatliches Ankaufprogramm aufzunehmen hat seine Wirkung nicht verfehlt; die Risikoprämien an den Credit-Märkten sind massiv gesunken. Die Käufe im Rahmen des neuen Corporate Sector Purchase Programme (CSPP) sollen Ende des zweiten Quartals 2016 beginnen und ausschließlich Emittenten der Eurozone inkludieren. Damit werden Non-Financial Corporate Bonds der bisherigen Einkaufsliste der EZB (Staatsanleihen, ABS und Covered Bonds) hinzugefügt. Wie weit sich die EZB bei den Käufen in der Ratingskala nach unten begibt, bleibt abzuwarten. Auf entsprechende Volumina trifft man in diesem Markt-Segment jedoch erst ab der Single-A Ratingkategorie und darunter. Die Marktmechanismen haben in den vergangenen zwölf Monaten dafür gesorgt, dass sich die Risikoprämien von EUR IG Corporate Bonds nahezu verdoppelt haben. Diesem Mechanismus wirkt die EZB nun entgegen.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Lohnwachstum wohl unter 4 % p.a.
- HU: MNB unterbreitet Banken heute Vorschläge für NPL-Handhabe
- PL: Geplantes Budgetdefizit in 2017 unter 3 % des BIPs geplant
- RO: Jährliche Inflationsrate deutlich negativ im Februar
- RU: Importe aus Nicht-CIS Staaten fielen um 17,1 % p.a. in Jän-Feb 2016
- HR: Ambitionierter Budgetplan für 2016
- RS: 2-jährige Schatzanweisungen stießen auf schwächere Nachfrage

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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