Börse am Morgen: BASF / Yara, BayWa, Nvidia - Nord LB Marktbericht
27.08.2025 07:38 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY sind innerhalb nur eines Jahres 50 000 Stellen in der dt. Autobranche weggefallen (dies korrespondiert mit rd. 7% aller Arbeitsplätze in diesem Sektor). Die dt. Automobilherstellung befindet sich weiterhin in einer herausfordernden Lage. Im Reich der Mitte (traditionell attraktiver Wachstumsmarkt) wurden die dt. Hersteller vom Elektroautoboom kalt erwischt und mussten wertvolle Marktanteile an chin. Konkurrenten abgeben. Hinzu kommt die US-Zollpolitik, welche Exporte in den US-Markt verteuert. Gewinne brechen ein, Überkapazitäten zollen Tribut. Seit 2019 haben sich damit die Jobs in der dt. Autobrache um 112.000 verringert.
Die dt. Industrie- und Handelskammer (DIHK) ermahnt die Bundesregierung zu mehr Reformtempo. DIHK-Hauptgeschäftsführerin Helena Melnikov: „Dieser Herbst 2025 muss der Herbst der Reformen werden … die dt. Wirtschaft steckt tiefer in der Krise, als viele wahrhaben wollen.“ Der Umsatz in der Industrie verzeichnet das achte Quartal in Folge eine negative Entwicklung. In Q2 gab es schon wieder einen Rückgang (minus 2,1%) auf EUR 533 Mrd. In der dt. Industrie sind seit 2019 245.500 Arbeitsplätze verschwunden.
Tagesausblick
Der Mittwoch beginnt mit einem Blick auf das Konsumklima. Beim GfK-Verbrauchervertrauen besteht weiterhin wenig Hoffnung auf Dynamik. Dieses dürfte damit vielmehr eine fortgesetzte Zurückhaltung der privaten Haushalte unterstreichen. Für die Binnenkonjunktur bleiben die gedämpfte Kauflaune und die hohe Unsicherheit als kommunizierende Röhren ein Belastungsfaktor. Von Seiten der zahlreichen Redebeiträge der erneut im Fokus der Medienberichterstattung stehenden Fed ist zudem auf den Präsidenten der Richond-Fed Barkin zu achten.
Renten- und Aktienmärkte
Die Minderheitsregierung in Frankreich steht vor dem Aus und sofort reagieren franz. Staatsanleihen (OATs). Risikoprämien (10- jährige Renditen) von Italien und Frankreich handeln jetzt fast identisch. Entsprechend kamen auch die Aktienkurse franz. Geldhäuser unter die Räder.
DAX-Investoren verdauen die Situation. DAX -0,50%; MDAX -0,81%; TecDAX -0,31%.
Auch an der Wall Street blieb die Gemütslage der Anleger reserviert. Zum einen sorgen sich die Investoren über die polit. Entwicklungen bei der US-Zentralbank, zum anderen wartet man gespannt auf die heute Abend anstehenden Ergebnisse von Nvidia. Dow +0,30%; S&P 500 +0,41%; Nasdaq Comp. +0,44%.
Unternehmen
BASF und Yara (norwegischer Düngemittelhersteller) haben ihr Projekt für den Bau einer Produktionsanlage für kohlenstoffreduziertes Ammoniak in den USA gestoppt. Ursprünglich wollten beide Konzerne von einer zukünftig steigenden Nachfrage nach klimafreundlichen Produkten profitieren. Die Anlage an der USGolfküste war mit einer Kapazität von 1,2 bis 1,4 Mio. t geplant und sollte rd. 95% des bei der Produktion anfallenden Kohlendioxids im Boden speichern (zur Information: die Herstellung von Ammoniak ist sehr energieintensiv und geht mit hohen CO2-Emissionen einher. Ammoniak wird für die Herstellung von verschiedenen Chemikalien, Düngemitteln und sogar für Sprengstoffe benötigt). Als Grund für den Stopp der Anlage geben die Konzerne lukrativere Projekte mit höherem Wertschöpfungspotenzial an.
Mit der Einleitung eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft München gegenüber den Mitgliedern des (Ex-) Vorstandes aus dem Jahr 2023 migriert das Drama BayWa in ein neues Kapitel. Explizit geht es um die Darstellung der Finanzierungs- und Liquiditätsrisiken im Konzernlagebericht 2023. Eigentlich ist das nicht neu. Schon in 11/2024 hat die BaFin Verstöße gegen Rechnungslegungsvorschriften bemängelt. Die Sanierung schreitet derweil bei negativem Eigenkapital (EUR -636,2 Mio.) weiter voran. Im HJ1/25 hat sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf EUR -257,4 Mio. akkumuliert. Der neue Vorstand prüft indessen Schadenersatzansprüche ggü. früheren Managern sowie Wirtschaftsprüfern.
Devisen und Rohstoffe
Unsicherheit über die Unabhängigkeit der Fed belastete am Dienstag die Weltleitwährung USD wenn überhaupt dann nur marginal. Die Entlassung von Lisa Cook (Fed-Gouverneurin) durch Präsident Trump wirkte sich auf den EUR/USD-Wechselkurs kaum aus. Der Greenback verbilligte sich ggü. der europ. Gemeinschaftswährung auf 1,1665.
Stattdessen greifen Investoren bei der als sicherer Hafen geltenden Ersatzwährung Gold zu. Das gelbe Edelmetall verteuerte sich gestern Intraday auf bis zu USD 3.394 je Feinunze.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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