Geopolitischer Risikoaufschlag - BÖAG Kolumne
18.06.2025 20:27 Uhr - Autor: Thomas Strelow auf twitter
Am Freitag führte die für viele unerwartete Eskalation im Nahost-Konflikt zwischen Israel und Iran zu unmittelbaren Marktreaktionen, die praktisch nach Drehbuch verliefen: Der Ölpreis stieg um bis zu 12 Prozent an, denn im Krisengebiet am Golf liegt die Straße von Hormus, durch die gut ein Fünftel der weltweiten Produktion von Rohöl und Flüssiggas transportiert wird. Das Gold legte den dritten Tag in Folge um rund 1 Prozent zu und notierte damit wieder um sein Rekordhoch von vor acht Wochen. Der DAX eröffnete 1,3 Prozent (320 Punkte) unter den Schluss vom Donnerstag. Fluggesellschaften, Reiseanbieter und energieintensive Industriewerte litten besonders.
Doch der Montag überraschte trotz massiver gegenseitiger Raketenangriffe am Wochenende zwischen Iran und Israel mit relativ entspannten Börsen in USA und Europa, denn Gerüchte über eine Verhandlungslösung ließen Hoffnung aufkommen. Der DAX legte wieder 0,8 Prozent zu und auch der Goldpreis normalisierte sich auf seinem ohnehin hohen Niveau. Inzwischen wird die Lage wieder ernster betrachtet, weil ein Eingreifen der USA mit bunkerbrechenden Waffensystemen zum Auslöschen des iranischen Atomprogramms nicht mehr ausgeschlossen wird. Beim Ölpreis zeigt sich die Anspannung weiter deutlich und auch die Volatilitätsindizes springen an.
Die geopolitischen Konflikte in verschiedenen Regionen halten die Börsen also weiter in Atem. Während Notenbanksitzungen vor gar nicht allzu langer Zeit noch unter besonderer Beobachtung der Marktteilnehmer standen, geht man bei den Beschlüssen der FED-Sitzung heute Abend - bei praktisch unveränderter Inflationsrate - "zu 99,9 Prozent" von einem unveränderten US-Leitzins aus. Das dürfte dem amtierenden US-Präsidenten wieder nicht gefallen, aber Notenbankpräsident Powell scheint sich in seiner verbleibenden Amtszeit weiter nicht instrumentalisieren zu lassen.
Ihr Thomas Strelow, Börse Düsseldorf
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der BÖAG Börsen AG, der Trägergesellschaft und Betreiberin der Wertpapierbörsen Hamburg, Hannover und Düsseldorf. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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