Adler Group taumelt Abgrund entgegen - Versagungsvermerk von KPMG
30.04.2022 09:33 Uhr - Autor: Michael Barck auf twitter
Die Zahl der „red flags“ beim Immobilien-Unternehmen Adler Group ist größer geworden - und zwar um eine ziemlich große und leuchtende rote Flagge. Schon lange steht das Luxemburger Unternehmen in der Kritik, vor allem der bereits von Wirecard bekannte Shortseller Fraser Perring (Viceroy) kritisierte unter anderem die Bilanzierungsmethoden und die Geschäftspraktiken der Gesellschaft. Nun ist die Bombe geplatzt: Der Abschlussprüfer der Adler Group, KPMG Luxembourg Société anonyme, wird einen Versagungsvermerk für die Bilanz des Jahres 2021 der Adler Group erteilen. KPMG sieht sich nicht in der Lage, ein Prüfungsurteil abzugeben. Die Adler-Group Aktie (WKN: A14U78, ISIN: LU1250154413, Chart, News) rauschte daraufhin am Freitagabend in die Tiefe: Beendete der Aktienkurs den XETRA-Handel noch bei 7,235 Euro, so wurden auf Tradegate zuletzt nur noch 5,00 Euro bezahlt. Für die Aktie der Adler Group bestehen auch auf dem stark gefallenen Kursniveau unübersehbare Risiken bis hin zum Totalverlust. Anleger halten die Finger weg! Hintergrund ist unter anderem, dass die Prüfer große Teile der E-Mail-Kommunikation der Adler Group nicht einsehen durften. „Aus Sicht der SdK ist dieses Vorgehen nicht nachvollziehbar und auch nicht akzeptabel, da damit wichtige Informationen zur Aufklärung fehlen könnten“, so die Aktionärsschützer in einer Stellungnahme. Die „Adler-Story“ wird heute weiter gehen: „Die Gesellschaft wird den geprüften Konzernabschluss und den geprüften Einzelabschluss 2021 am 30. April 2022 veröffentlichen und damit die Berichtspflichten gemäß den Bedingungen ihrer ausstehenden Anleihen erfüllen“, so die Adler Group in einer Reaktion auf die Ankündigung von KPMG, einen Versagungsvermerk zu erteilen.
Zuvor hatte es Streit um das Ergebnis eines Sonderprüfungsbericht von KPMG zu Perrings Vorwürfen gegen das Unternehmen gegeben. Das Unternehmen sah sich weitgehend entlastet - eine Einschätzung, die an der Börse für Erstaunen sorgte. „Die SdK hat das Gutachten ebenfalls geprüft und kann die Auffassung des Unternehmens in dieser Form nicht teilen. Denn im Gutachten konnten einige schwerwiegende Vorwürfe aus Sicht der SdK nicht widerlegt werden“, kommentiert beispielsweise die SdK.
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