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Auftragseingänge der deutschen Industrie entwickeln schwächer als erwartet - Commerzbank Kolumne

06.04.2018 08:47 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Immersion Imagery/ shutterstock.com.

Im Februar sind die Auftragseingänge der deutschen Industrie mit 0,3% im Monatsvergleich nicht so stark gewachsen wie erwartet (+1,5%). Zumindest wurde der deutliche Rückgang im Januar von -3,9% auf -3,5% nach oben revidiert. Werden die volatilen Bestellungen im Bereich „sonstiger Fahrzeugbau“ (dazu gehören u.a. Flugzeuge) herausgerechnet, ergibt sich sogar ein leichtes Minus. Damit bestätigen die heutigen Daten zu den Auftragseingängen die jüngsten Rückgänge des Ifo-Geschäftsklimas und des Einkaufsmanagerindex für die Industrie. Offensichtlich hat der Aufschwung in der Industrie zu Beginn des Jahres etwas an Fahrt verloren.

Anleihen

Deutschland: Industrieproduktion (März), 8:00 Uhr
USA: Arbeitsmarktdaten (März), 14:30 Uhr

Am deutschen Rentenmarkt sanken gestern zunächst die Kurse, konnten sich im Tagesverlauf aber wieder etwas erholen. Beeindruckend bleibt die Entwicklung der italienischen Staatsanleihen. Deren Risikoaufschläge engten sich gegenüber ihren deutschen Pendants weiter ein. Bei den zehnjährigen Anleihen beträgt der Abstand aktuell 123 Basispunkte, ein Jahr zuvor waren es noch deutlich über 200. Heute früh zeigten die Daten zur Industrieproduktion Deutschlands, dass es sich bei den jüngsten Rückgängen wohl nicht nur um eine Korrektur des im zweiten Halbjahr 2017 vorherrschenden starken Anstiegs handelt, sondern zumindest die Industrie tatsächlich etwas an Fahrt verloren hat. Verzeichneten schon die Monate Dezember und Januar Einbußen, war der Februar mit -1,6% M/M äußerst schwach. Sämtliche Unterkomponenten (bis auf Energie) zeigten im Monatsvergleich einen Rückgang. Damit dürfte die deutsche Wirtschaft im Verlauf dieses Jahres wieder etwas langsamer zulegen als in den letzten Quartalen. In Großbritannien trübte sich die Stimmung im Dienstleistungssektor merklich ein. Der Einkaufsmanagerindex fiel im März gegenüber dem Vormonat um 2,8 Punkte auf 51,7 Punkte. Dies ist der niedrigste Wert seit Juli 2016. Als Grund für den Rückgang nannte das Institut Markit unter anderem die gewachsene wirtschaftliche Unsicherheit. Das Defizit in der US-amerikanischen Handelsbilanz ist auf den höchsten Stand seit Oktober 2008 gestiegen. Der Überschuss der Importe wuchs gegenüber den Exporten auf 57,5 Mrd. US-Dollar. In der vergangenen Woche sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend stark auf 242.000 gestiegen. Im aussagekräftigeren Vierwochenschnitt stieg die Zahl der Erstanträge auf 228.250. Besonderes Augenmerk liegt heute auf den US-Arbeitsmarktdaten für März.

Aktien

Heute keine relevanten Unternehmenstermine

Die Beschwichtigungen des neuen Wirtschaftsberaters des US-Präsidenten im weiter schwelenden Handelskonflikt mit China erreichten im gestrigen Handel auch die europäischen Aktienbörsen. Diese ließen sich selbst von schwächeren US-Wirtschaftsdaten nicht bremsen und bauten ihre Gewinne vor allem ab dem frühen Nachmittag kontinuierlich aus. Im Dax 30 konnte gut die Hälfte der Titel um mindestens 3% zulegen. Am Ende des Leitindex fanden sich mit RWE (+0,6%) und E.ON (+0,5%) die defensiven Versorgerwerte wieder. Im TecDax setzten die Aktien von Nordex (+17,5%) dank eines starken Neugeschäfts im ersten Quartal zu einem Kurssprung an. Bereits am Vortag hatten sie den Index nach einem positiven Analystenkommentar deutlich outperformt. Vor einer Woche erreichten diese noch ein Fünfjahrestief. Im Leitindex des Euroraums, dem EUROSTOXX 50, profitierten die einzelnen Branchen fast gleichermaßen von dem allgemeinen Aufwärtstrend. Lediglich die Versorger (+0,8%) blieben relativ deutlich hinter den anderen Sektoren zurück. Den stärksten Eindruck hinterließen hingegen die Grundstoffwerte (+3,9%). An der Wall Street setzte sich der Erholungstrend vom Vortag weiter fort. Im Dow Jones führten die Aktien von Boeing (+2,7%), die am Mittwoch noch die schwächsten Titel im US-Leitindex waren, die Kursliste an. Dagegen sorgte eine Verkaufsempfehlung eines Brokerhauses dafür, dass die Titel von Pfizer (-1,1%) ans Indexende rutschten. Auf Branchenebene gab es nur Gewinner, wobei Real Estate (+0,1%) deutlich hinter den anderen Sektoren zurückblieb. Im Fokus standen Halbleitertitel, nachdem ein Analysehaus eine Branchenstudie veröffentlicht und dabei diverse Verkaufsempfehlungen ausgesprochen hatte. An den asiatischen Börsen wurden die erneuten Drohungen des US-Präsidenten im schwelenden Handelsstreit relativ gefasst aufgenommen, die Verluste halten sich somit in Grenzen.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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