Raiffeisen: OMV, UBM Development, China und Staatsanleihen im Blickpunkt

In den USA steht heute mit dem ISM Index für das Verarbeitende Gewerbe ein Daten-Schwergewicht zur Veröffentlichung an. Nach mehrmonatiger Schwäche lassen die bereits vorliegenden regionalen Stimmungsindikatoren insgesamt für November einen leichten Anstieg erwarten. Nachdem der Index im Oktober nur knapp über der Expansionsschwelle von 50 Punkten zu liegen kam (50,1 Punkte), rechnen wir im November mit einer leichten Aufwärtsbewegung auf 50,8 Punkte. Damit sollte die Schwächephase des Verarbeitenden Gewerbes in den USA in eine Phase moderaten Aufschwungs übergehen. In der Eurozone sollten die noch ausstehenden Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe (PMI Manufacturing) für Spanien und Italien im November einen leichten Anstieg verzeichnen. Zumindest lassen die bereits vorliegenden Schnellschätzungen dies vermuten. Bei den ebenfalls heute veröffentlichten Arbeitslosenquoten für Deutschland und die Eurozone erwarten wir stabile Werte bei 6,4 % bzw. 10,8 %. Gestern entschied der IWF, dass die chinesische Währung (CNY) ab dem 1. Oktober 2016 im Währungskorb des IWF berücksichtigt wird, welcher zur Errechnung des Wertes der Sonderziehungsrechte (SZR) dient. Wie in unserer Spezialanalyse vom 27. November gezeigt, führt diese Entscheidung weder automatisch zu einer zusätzlichen Nachfrage nach CNY, noch zu Verkaufsdruck auf die anderen Währungen, insb. den USD. Auf dem Primärmarkt haben sich heute Malta, Belgien und der ESM mit Geldmarktpapieren angekündigt.

Aktienmärkte
Während wichtige europäische Aktienbenchmarks gestern im Zuge einer weiteren Abschwächung des Euros zulegten, büßten ihre US-Pendants etwas an Terrain ein. Dennoch beendete der breit gefasste S&P 500 den Monat November noch mit leichten Kurszuwächsen. Auf Sektorenebene hatten rohstofflastige Unternehmen und Technologietitel die Nase vorne. Am Tabellenende waren die Sektoren defensiver Konsum und Gesundheit zu finden. Schwach präsentierten sich auch Einzelhandelsaktien. Hier zeigen erste Indikationen, dass das filialbasierte Weihnachtsgeschäft relativ zäh angelaufen ist. Die Onlineeinzelhandelsumsätze dürften hingegen abermals im zweistelligen Prozentbereich zulegen. Aufwärts geht es hingegen heute an der Tokioter Börse. Der Nikkei 225 profitiert von einem starken Zuwachs bei Unternehmensinvestitionen im dritten Quartal. Ferner markierte der japanische Einkaufsmanagerindex mit 52,6 Punkten das höchste Niveau seit dem Frühjahr 2014. Die aktuellen Futures-Indikationen lassen auf einen leicht positiven Handelsstart der europäischen Leitindizes schließen. Im Fokus stehen heute zahlreiche wichtige Konjunkturdaten.

Credit
Gestern zeigte sich der österreichische Primärmarkt von seiner aktiven Seite. So platzierte die OMV ihre Hybrid Dualtranche (Tranche A: EUR 750 Mio.; erste Call-Möglichkeit 9. Dezember 2021; Rendite: 5,25 %; Tranche B: EUR 750 Mio.; erste Call-Möglichkeit 9. Dezember 2025; Rendite: 6,25 %). Seitens der Ratingagenturen Moody’s und Fitch sind die erwarteten Ratings der Emission Baa3/BBB. Bis 4. Dezember läuft noch die Zeichnungsfrist der fünfjährigen UBM Development AG Anleihe mit einem Volumen von EUR 75 Mio. sowie mit einer Aufstockungsmöglichkeit auf EUR 100 Mio. Die Anleihe weist einen Kupon in Höh e von 4,25 % p.a. auf. Die niederländische Agency FMO (Nederlandse Financierings-Maatschappij voor Ontwikkelingslanden N.V.) kündigte gestern an, abhängig von den Marktbedingungen, demnächst eine EUR denominierte Tier 2 Anleihe emittieren zu wollen. Die geplante Laufzeit ist zehn Jahre mit einer ersten Call-Möglichkeit nach 5 Jahren. Auf der Financials Seite kündigte die Credit Agricole Home Loan SFH die Emission einer EUR denominierten Obligation de financement a l‘habitat in Benchmarkformat (Hypotheken Covered Bond) mit einer Laufzeit bis September 2023 an (erwartetes Rating Aaa/AAA/AAA).

China
Die chinesischen Einkaufsmanagerindizes (PMI) für das verarbeitende Gewerbe deuten im November in unterschiedliche Richtungen. Während der Caixin PMI entgegen den Erwartungen ansteigt (von 48,3 auf 48,6 Punkte), fällt der offizielle PMI überraschend von 49,8 auf 49,6 Punkte. Der offizielle Service-PMI verzeichnet dagegen einen starken Anstieg von 0,5 Punkten auf 53,6 Punkte. Außerdem wurde gestern die Aufnahme des CNY in den IWF-Korb der Sonderziehungsrechte mit einem Gewicht von 10,92 % offiziell verkündet, das dritthöchste Gewicht vor GBP und JPY. Die Änderung wird im Oktober 2016 schlagend. Chinesische Aktien notieren heute Morgen uneinheitlich, stark im Plus in Hongkong, am Festland im Minus.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Weiterer Anstieg für PMI wird erwartet
- RU: Neue Details hinsichtlich Sanktionen gegenüber der Türkei werden bekannt
- RS: Statistikamt veröffentlichte eine Reihe von Indikatoren
- PL: Verbesserung der Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe erwartet
- PL: Einige Überraschungen beim BIP

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!