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Sygnis: News aus den USA stehen an – Exklusiv-Interview zur Kapitalerhöhung

27.11.2015 07:46 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Das deutsch-spanische Biotechunternehmen Sygnis will mit den Geldern aus einer Kapitalerhöhung unter anderem neue Labor-Testkits entwickeln. Bild und Copyright: Sygnis.

Das deutsch-spanische Biotechunternehmen Sygnis will per Barkapitalerhöhung 6,7 Millionen Euro einnehmen, um unter anderem das Produktportfolio und die internationale Präsenz auszubauen. Einen Schwerpunkt soll dabei der US-Markt bilden, wo Neuigkeiten anstehen, wie Sygnis-Chefin Pilar de la Huerta im Interview mit www.4investors.de verrät. Derweil sieht die Managerin den Konzern auf Kurs in Sachen der jüngst gesehenen Absatzsteigerungen. „Wir gehen stark davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird“, sagt de la Huerta.


www.4investors.de: Sie haben für das dritte Quartal von steigender Nachfrage sowie von Wiederbestellungen seitens Distributoren und Kunden gesprochen. Bestätigt sich dieser Trend im vierten Quartal bisher?

de la Huerta:
Wir sehen eine steigende Nachfrage nach den Produkten und Technologien unseres gesamten Portfolios, wie unsere Neunmonatszahlen gezeigt haben. Wir gehen stark davon aus, dass sich dieser Trend fortsetzen wird.

www.4investors.de: Mit welchen Entwicklungen und Neuigkeiten ist bei den Sygnis-Produkten und im Vertrieb im kommenden Jahr zu rechnen? Wo wollen sie Schwerpunkte setzen?

de la Huerta:
Mit einer ganzen Pipeline an Produkten, die in den nächsten Monaten auf den Markt kommen sollen, erwarten wir einiges an Newsflow. Derzeit planen wir, ein weiteres Produkt noch 2015 auf den Markt zu bringen und bis zu fünf Produkte im kommenden Jahr. Darüber hinaus werden wir weitere Anwendungen für die Kits entwickeln, die bereits auf dem Markt sind.

Ein sehr vielversprechendes Produkt, das wir nächstes Jahr auf den Markt bringen wollen, ist ein Produkt für „Im Blut zirkulierende zellfreie DNA“. Das wird ein Kit sein, mit dem man die „freie DNA“, die im Blut der Patienten schwimmt, amplifizieren kann. Die Analyse dieser DNA wird maßgeblich sein, um bei einer gesunden Person die Entstehung eines Tumors in einem sehr frühen Stadium zu erkennen. Das künftige Potenzial dieses Marktes ist enorm. In einigen Jahren könnten diese Blutanalysen ab einem bestimmten Alter als Vorsorgeuntersuchungen durch die Analyse dieser „freien DNA“ eventuelle kleine, bösartige Tumore bei Personen entdecken helfen. Das wird unser erstes Kit sein, das uns den direkten Zugang zur Klinik eröffnen wird.

Im Hinblick auf die Vermarktung geht es darum, unser Geschäft in den USA auszubauen, dem Hauptabsatzmarkt für unsere Produkte. Hier werden wir bald Neuigkeiten haben.

www.4investors.de: Seit der letzten Kapitalerhöhung hat sich am Umsatz von Sygnis nur wenig getan. Analysten erwarten für 2016 und 2017 aber deutlich steigende Umsätze, im Jahr 2017 sollen unter dem Strich schließlich schwarze Zahlen stehen. Liegen die Analysten mit ihrer Prognose diesmal richtig?

de la Huerta:
Eine neue Technologie auf den Markt zu bringen, braucht immer Zeit. Die Leute müssen erkennen, dass die Technologie eingesetzt werden kann, um ihre konkreten Bedürfnisse zu erfüllen. Protokolle müssen an die neue Technologie angepasst werden und manchmal benötigen Kits eine „Ad-hoc-Feineinstellung“, je nach der konkreten Anwendung, für die sie eingesetzt werden sollen. Wir erfahren jetzt wichtige Impulse für unsere Umsatzentwicklung und haben im dritten Quartal in Folge deutliches Wachstum gesehen.

de la Huerta: „Wir haben noch die SEDA-Vereinbarung“

www.4investors.de: Ein Engpass bei Sygnis ist immer wieder die Liquidität, weshalb nun auch erneut eine Kapitalerhöhung ansteht. Binnen neun Monaten hat sich der Finanzmittelbestand bei Sygnis um rund 3,1 Millionen Euro verringert. Wie sieht die Entwicklung seit dem Quartalsende aus?

de la Huerta:
Dazu können wir uns vor dem offiziellen Bilanzstichtag nicht äußern.

www.4investors.de: Stehen Sygnis noch ungenutzte Kreditlinien oder andere Finanzierungsinstrumente zur Verfügung?

de la Huerta:
Ja, wir haben noch die SEDA-Vereinbarung, die wir dazu nutzen können, unsere Liquidität zu verbessern.

www.4investors.de: Welche Einsparungen konnten durch den Umzug in neue Büroräume in Heidelberg realisiert werden und sehen sie derzeit weitere Potenziale, den monatlichen Cashburn zu reduzieren? Wie wird sich der Barmittelverbrauch in den kommenden Monaten verändern?

de la Huerta:
Hier müssen wir zwischen direkten und indirekten Einsparungen unterscheiden. Die Mietausgaben haben wir deutlich gegenüber den alten Büroräumen reduzieren können, ebenso die Stromkosten, Reinigungs- und Instandhaltungskosten, Versicherungszahlungen, geringere Nebenkosten wie beispielsweise Heizkosten. Zudem haben wir unsere Kosten indirekt reduzieren können, da die neuen Räumlichkeiten besser zu unserem Kerngeschäft der Produktion und Herstellung statt Forschung und Entwicklung passen. Die neuen Räumlichkeiten sind kleiner und die Wege kürzer, wodurch unsere Produktionseffizienz steigt aufgrund der Tatsache, dass wir jetzt adäquate Büroräume und Labore haben sowie eine geeignete und moderne Ausstattung zur Produktion und Herstellung.

Zum Barmittelverbrauch in den kommenden Monaten können wir zum jetzigen Zeitpunkt keine Stellung nehmen, da es sich hierbei um vertrauliche interne Budgetinformationen handelt.

www.4investors.de: Sygnis ist ein relativ kleines Unternehmen, leistet sich dennoch den Luxus von zwei Standorten in Heidelberg und Madrid. Warum haben sie bisher trotz des permanenten Geldbedarfs an der Standortstrategie festgehalten und soll dies weiter beibehalten werden?

de la Huerta:
Wir sind ein deutsch-spanisches Unternehmen und dieser Hintergrund der zwei Kulturen ist eine konstante Inspiration für uns. Sygnis wird von einem hochqualifizierten und engagierten Management geführt, das über umfassende Erfahrung in der Biotech-Branche verfügt. Unser Aufsichtsrat setzt sich aus einer Reihe von Persönlichkeiten mit beeindruckender Erfolgsgeschichte zusammen: die frühere spanische Ministerin für Wissenschaft und Innovation, der Manager der größten Biotech-Investmentgesellschaft Deutschlands oder der Mitbegründer von Invitrogen / Life Technologies.

Unser Hauptsitz ist in Heidelberg und wir haben sehr qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter in unserer Finanzabteilung und unserer Abteilung für Produktion/Herstellung. Hinzu kommt, dass Heidelberg eines der Zentren für Molekularbiologie in Deutschland ist und Deutschland ein wichtiger Markt für die Vermarktung unserer Produkte. Außerdem sind wir am Prime Standard der Deutschen Börse gelistet.

In Spanien konzentrieren wir uns auf die Entwicklung neuer Kits und wir haben hochqualifizierte Mitarbeiter, um alle Aktivitäten im Bereich Forschung und Entwicklung abzudecken. Die wissenschaftlichen Gründer und Berater von Sygnis sind weltweit führend in unserem Arbeitsgebiet. Prof. Margarita Salas hat die Entwicklung molekularer Biologie in Spanien eingeführt und war Vorreiterin aller Arbeiten an der DNA-Polymerase des Bakteriophagen Phi29. Prof. Luis Blanco ist einer der anerkanntesten Wissenschaftler weltweit im Bereich der Entdeckung und Charakterisierung neuer DNA- und RNA-Polymerasen.

www.4investors.de: Reichen die Mittel, die sie nun in der Kapitalerhöhung einwerben wollen, um den Zeitraum zu überbrücken, bis sich das operative Geschäft durch einen ausreichenden Cashflow selbst finanzieren kann?

de la Huerta:
Wir streben einen Bruttoemissionserlös der Kapitalerhöhung in Höhe von 6,7 Millionen Euro an, worin die 0,6 Millionen Euro aus der Sacheinlage des Hauptanteileigners Genetrix nicht enthalten sind. Die Einnahmen sollen zur Weiterentwicklung des Produktportfolios, zur weiteren Kommerzialisierung der bestehenden Produkte sowie zur Stärkung und Erweiterung der Kundenbasis, vor allem in den USA, genutzt werden.

de la Huerta: Genetrix bringt „ wichtige und engagierte Unterstützung“

www.4investors.de: Gibt es seitens ihrer Großaktionäre Erklärungen, die Kapitalerhöhung gemäß ihrer Beteiligung mitzumachen oder sogar nicht platzierte Anteile abzunehmen?

de la Huerta:
Unser Hauptanteilseigner Genetrix unterstützt das Unternehmen mit rund 600.000 Euro in Form einer Sacheinlage, indem er sein Darlehen in Eigenkapital wandelt. Das ist eine wichtige und engagierte Unterstützung, die Genetrix dem Unternehmen bietet.

www.4investors.de: Besteht ein „Plan B“, falls die Kapitalerhöhung nicht genügend frische Mittel ins Unternehmen bringt, um den Kapitalbedarf bis zum Breakevenpunkt zu decken?

de la Huerta:
Es gibt keine Alternative zum Erfolg! Es ist unser erklärtes Ziel, alles in unserer Macht stehende zu tun, um unsere Ziele zu erreichen und das Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.

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