Euromicron Aktie: Bilanz-Turbulenzen und heftige Verluste – Vorstandschef tritt zurück

Eine Meldung aus der Nacht stürzt die Euromicron-Aktie am Dienstagmorgen in heftige Turbulenzen. Im frühen XETRA-Handel verliert der Titel rund ein Fünftel an Wert, nachdem das Unternehmen Fehler in den Bilanzen der Jahre 2012 und 2013 einräumen musste. Diese sorgen für eine Reduktion des Eigenkapitals im Volumen von voraussichtlich etwa 15 Millionen Euro und für einen Rücktritt: Euromicron-Chef Willibald Späth ist nach Angaben der Gesellschaft mit sofortiger Wirkung von seinem Amt zurückgetreten. Die Nachfolge ist bisher nicht geregelt, Vorstand Thomas Hoffmann soll zunächst als Alleinvorstand agieren.

Noch ist der Schaden nicht genau zu beziffern, den die fehlerhafte Bilanzierung angerichtet hat: „Die genaue Höhe der Korrekturen wird derzeit ermittelt“, so Euromicron in der Nacht zum Dienstag, aktuell geht man von rund 15 Millionen Euro aus. Trotz des Verlustes, der direkt mit dem Eigenkapital verrechnet wird, geht man davon aus, dass alle Vereinbarungen mit Banken eingehalten werden können. Zuletzt wies man ein Konzerneigenkapital von rund 126 Millionen aus. Die liquiden Mittel seien von den Bilanzkorrekturen, die Bilanzierung und Bewertung einzelner Projekte in Vorperioden betreffen, nicht beeinflusst, meldet Euromicron.

Zudem legt der Konzern erste Eckdaten für 2014 vor. Der Umsatz liege im Bereich der Prognose von von 340 Millionen Euro bis 360 Millionen Euro, die Gewinnspanne auf EBITDA-Basis am unteren Ende der Schätzung, die euromicron mit 6 Prozent bis 8 Prozent beziffert hatte. Die endgültigen Zahlen sollen aufgrund der laufenden prüfungen der Bilanzierungsfehler erst Ende April vorgelegt werden.