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Neue ZWL emittiert Anleihe: In China nicht auf Volkswagen beschränkt – volle Auftragsbücher

06.02.2015 07:07 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

Anleihe-Platzierung startet am 9. Februar: Hubertus Bartsch, CEO der Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig, im Interview mit der Redaktion von www.4investors.de.

Am 9. Februar startet die Zeichnungsfrist für eine weitere Anleihe der Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig. Bis zu 25 Millionen Euro will der Automobilzulieferer im Rahmen der Emission einnehmen. Im Interview mit der Redaktion von www.4investors.de verrät Hubertus Bartsch, CEO der Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig, wie die Geschäfte aktuell laufen, warum die Rahmenbedingungen in der weltweiten Autoindustrie weiterhin auf Wachstum hindeuten und was man mit dem Emissionserlös plant. Impulse für das Unternehmen kommen unter anderem aus Europa und China.


www.4investors.de: Sie sind vom eigenen Wachstum überrollt worden. Wie kam das?

Bartsch:
Wir konnten unsere Wachstumsstrategie 2014 deutlich schneller umsetzen als wir es ursprünglich zu Jahresbeginn geplant hatten. So haben wir zum Beispiel den Produktbereich Zahnräder und Wellen früher als erwartet in die Großserie überführt. Darüber hinaus wurden zusätzliche mehrjährige Neuaufträge sowohl in Europa an NZWL als auch in China an die produzierende Tochtergesellschaft der NZWL International vergeben. Diese Entwicklung ließ sich vielleicht erhoffen, aber wir konnten Anfang 2014 keinesfalls damit planen.

www.4investors.de: Welchen Umsatz können sie 2017 durch die neuen Projekte realisieren?

Bartsch:
In Europa kommt für NZWL durch die neuen mehrjährigen Aufträge ab 2017 ein zusätzlicher Umsatzbeitrag von ca. 17 Millionen Euro pro Jahr hinzu. In China sind es für die produzierende Tochtergesellschaft der NZWL International ab 2017 zusätzlich ca. 10 Millionen Euro pro Jahr. In beiden Fällen werden sich die ersten Umsätze voraussichtlich bereits 2016 realisieren.

www.4investors.de: Sie haben eine Reihe von Kunden aus der Autoindustrie. Werden die Verträge dort jährlich neu verhandelt oder sind das lang laufende Kontrakte?

Bartsch:
Die Lieferverträge mit unseren größten Kunden sind langfristig angelegt, da sich die Produktlebenszyklen üblicherweise zwischen 15 bis 20 Jahren belaufen.

www.4investors.de: Andere Zulieferer klagen immer wieder über den Preisdruck sowie über die Verhandlungsmacht der Autohersteller. Wie sieht das bei ihnen aus?

Bartsch:
Unsere vertrauensvollen und meist über Jahre gewachsenen Kundenbeziehungen ermöglichen uns eine hohe Planungssicherheit mit vergleichsweise stabilen Lieferbedingungen. Darüber hinaus setzen wir auf unsere fortschrittlichen Fertigungsverfahren und -methoden im Rahmen einer effizienten Produktion mit hohem Qualitätsniveau, unsere wettbewerbsfähige Kostenstruktur, unsere Kombination aus Flexibilität und soliden, langjährigen Erfahrungen sowie unsere Innovationsstärke, die wir in der Vergangenheit wiederholt unter Beweis gestellt haben.

www.4investors.de: Bleibt es in China bei VW als Großkunden oder gibt es dort weitere Möglichkeiten?

Bartsch:
Trotz des Commitments und der Unterstützung besteht keine Exklusivität der Produktion für VW. Somit verfügen wir in China auch bei anderen OEMs über zusätzliches Wachstumspotenzial.

www.4investors.de: Mit welchen Kapazitäten wollen sie künftig in China agieren?

Bartsch:
Durch die zusätzlichen mehrjährigen Neuaufträge aus 2014 an die produzierende Tochtergesellschaft der NZWL International ist die geplante jährliche Produktionsmenge von ca. 0,9 Millionen Sätzen auf ca. 1,3 Millionen Sätze gestiegen.

www.4investors.de: Wie sehr hängen sie aus eigener Sicht von der Entwicklung der chinesischen Wirtschaft ab? Wird sich das dortige Wirtschaftswachstum weiter abschwächen oder erholen?

Bartsch:
Wir sind international tätig und stellen Weltmarktprodukte her. Deshalb ist für uns die weltweite Entwicklung des Automobilmarktes wichtig. Laut einer aktuellen Studie soll das jährliche weltweite Produktionsvolumen von 2013 bis 2021 um 2,8 Prozent zunehmen. In Greater China wird im gleichen Zeitraum ein jährliches Wachstum von 5,0 Prozent erwartet. Die Rahmenbedingungen bleiben also intakt.

www.4investors.de: Mit dem frischen Geld wollen sie auch Zukäufe tätigen. Konzentrieren sie sich dabei eher auf Deutschland oder auf das Ausland? Was muss ein Neuerwerb haben, damit er interessant ist? Und von welchen Preisen sprechen wir?

Bartsch:
Wir sind nicht regional festgelegt und über Preise können wir im Vorfeld natürlich nichts sagen. Wichtig ist, dass wir durch eine mögliche Akquisition unsere Wertschöpfungskette ausbauen können – nur das zählt.

www.4investors.de: Im Vorjahr haben sie schon eine Anleihe über 25 Millionen Euro ausgegeben. Ist die zweite Anleihe einfacher zu platzieren, da man sie bereits kennt? Welche Lehren haben sie aus der Emission der ersten Anleihe gezogen?

Bartsch:
Es ist sicherlich hilfreich, dass wir am Kapitalmarkt nicht mehr vollkommen unbekannt sind. Wir nehmen unsere damit verbundenen Pflichten sehr ernst und haben in den vergangenen zwölf Monaten unsere geplanten Meilensteine vollständig erreicht oder sogar deutlich übertroffen. Die Investoren konnten sich also schon davon überzeugen, dass wir unser Wort halten und auch am Kapitalmarkt zuverlässig liefern.

www.4investors.de: Wieso hat die neue Anleihe eine Laufzeit von sechs Jahren?

Bartsch:
Eine Anleihe mit Endfälligkeit passt grundsätzlich sehr gut zu unserem Geschäftsmodell als Automobilzulieferer mit einer üblichen Investitionsphase von bis zu zwei Jahren und anschließender Amortisation über drei bis vier Jahre. Jetzt haben wir mit 2019 und 2021 zwei Fälligkeitstermine, die sehr gut in unsere Finanzplanung passen.

www.4investors.de: Wie sieht es derzeit in ihren Auftragsbüchern aus?

Bartsch:
Die Auftragsbücher sind gut gefüllt – sowohl in Europa bei NZWL als auch in China bei der produzierenden Tochtergesellschaft der NZWL International, was nicht zuletzt auf die bereits erwähnten zusätzlichen Neuaufträge aus 2014 zurückzuführen ist. Darüber hinaus finden bereits aussichtsreiche Auftragsverhandlungen zum weiteren Ausbau des China-Geschäftes statt.

www.4investors.de: Ihr Gewinn ist in den ersten drei Quartalen 2014 klar von 2,38 Millionen Euro (2013) auf 0,9 Millionen Euro gesunken. Woran liegt das? Und wird sich dieser Trend 2015 wieder umkehren?

Bartsch:
Darin spiegeln sich vor allem die Kosten für die erfolgreiche Anleiheemission im März 2014, das außerordentliche Ergebnis von -0,6 Millionen Euro und das temporär gestiegene Finanzergebnis von -1,5 Millionen Euro wider. Trotzdem ist unsere operative Ertragslage mit einem EBITDA von 7,5 Millionen Euro und einem EBIT von 3,4 Millionen Euro weiterhin stabil geblieben.

Da sich die Anleihe 2014/2019 und die neue Anleihe 2015/2021 in ihrer Struktur sehr ähneln, erwarten wir auch für 2015 vergleichbare Einmaleffekte. Für die Folgejahre gehen wir davon aus, dass wir unsere positive Umsatz- und Ertragsentwicklung der vergangenen Jahre fortsetzen können.

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