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Börse am Morgen: u.a. mit Evonik, Ölpreis, China, Online-Handel - Nord LB

11.07.2023 07:41 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Der Spezialchemiekonzern Evonik hat angesichts einer schwächelnden Nachfrage seine Erwartungen für das Geschäftsjahr gesenkt. Bild und Copyright: Evonik.

Während die westlichen Länder gegen eine hartnäckig hohe Inflation kämpfen, wächst in China die Sorge vor einer Deflation. Die chinesischen Hersteller senkten ihre Preise im Juni wegen der schwachen Nachfrage so stark wie seit siebeneinhalb Jahren nicht mehr. Die Erzeugerpreise fielen um 5,4% im Vergleich zum Vorjahresmonat. Das war nicht nur der 9. Rückgang in Folge, sondern zugleich der stärkste seit Dezember 2015. Er fiel stärker aus als erwartet (-5%). Besonders in den Bereichen Energie, Metalle und Chemikalien waren die Unternehmen zu Preissenkungen gezwungen, da sich die Nachfrage im In- und Ausland abschwächte. Zudem stiegen die Preise für die Verbraucher nicht mehr - erstmals seit fast zweieinhalb Jahren. Sie stagnierten im Juni auf dem Niveau des Vorjahresmonats, nachdem es im Mai noch einen leichten Anstieg von 0,2% gegeben hatte. Ein Grund dürfte die schleppende Nachfrage sein. Es stellt sich die Frage: Könnten nun Regierung und Zentralbank mit neuen Konjunkturmaßnahmen die Nachfrage ankurbeln?

Dem Online-Handel in Deutschland steht ein zweites Jahr in Folge mit sinkenden Umsätzen bevor. Der Erlöse mit Waren sanken von April bis Juni im Vergleich zum Vorjahresquartal um 12,2% auf 19,2 Mrd. EUR, wie der Branchenverband bevh mitteilte. Im gesamten ersten Halbjahr lag der Umsatz damit rund 13,7% unter dem Vergleichswert von 2022. "Zum anfänglichen Konsumschock mit Ausbruch des Ukraine-Kriegs ist eine ganze Reihe negativer Wirtschaftsdaten hinzugekommen, die den Negativtrend im Handel verstetigen", hieß es. Der bevh sieht wenig Hoffnung auf Besserung im Verlauf des Jahres und kassiert deshalb seine Prognose für 2023. Die Branche rechnet mit einem Minus von mehr als 5%. " Der Abwärtstrend zeigte sich quer durch alle Branchen. Am stärksten verloren in Q2 erneut die Bereiche Unterhaltung (-14,7%), Einrichtung (-14,3%) und Bekleidung (- 14,1%). Mit Blick auf einzelne Branchen stehen laut bevh der Handel mit Schmuck und Uhren (-17,4%), Computer/Zubehör/Spiele (-16,9%) und Haushaltswaren und -geräte (-16,1%), aber auch Auto-und Motorradzubehör (-15,9%) besonders unter Druck.

Heute

Nach den divergierenden Signalen von den zwei ISM Einkaufsmanagerindizes bleiben Stimmungsindikatoren aus den USA im Fokus der Märkte. Heute stehen Juni-Zahlen zur Entwicklung des NFIB Small Business Optimism Index zur Veröffentlichung an. Diese Zeitreihe liefert Informationen bezüglich des Sentiments der kleineren US-Unternehmen, die aktuell von zentraler Bedeutung für den Arbeitsmarkt des Landes sind. Grundsätzlich ist momentan wohl mit keinen großen Sprüngen bei diesem Indikator zu rechnen, der inzwischen immer stärker in den Fokus der Marktteilnehmer rückt.

Renten- und Aktienmärkte

Die Kurse deutscher Bundesanleihen haben sich am Montag wenig bewegt. Marktbeobachter sprachen von einem impulsarmen Wochenauftakt. Selbst die neuen Inflationsdaten aus China konnten keinen nennenswerten Auftrieb verleihen.

Der deutsche Aktienmarkt hat sich zum Wochenstart weiter stabilisieren können. Schwache Wirtschaftsdaten aus China schoben die Anleger weitestgehend beiseite. DAX +0,45%; MDAX +0,08%; TecDAX +0,42%.

Auch die Wall Street zeigte sich freundlicher. In dieser Woche bleiben die künftigen Zinsen das beherrschende Thema. Dow Jones +0,62%; S&P 500 +0,24%; Nasdaq Comp. +0,18%%.

Unternehmen

Der Spezialchemiekonzern Evonik (WKN: EVNK01, ISIN: DE000EVNK013, Chart, News) hat angesichts einer schwächelnden Nachfrage seine Erwartungen für das Geschäftsjahr gesenkt. Der Konzern rechne 2023 mit einem bereinigtem EBITDA zwischen 1,6 und 1,8 Mrd. EUR. Bislang habe das Unternehmen eine Spanne von 2,1 bis 2,4 Mrd. EUR angepeilt. Beim Umsatz würden nun zwischen 14 und 16 Mrd. EUR erwartet statt bisher 17 bis 19 Mrd. EUR. "Derart schwache Absatzmengen haben wir lange nicht erlebt, über solch einen langen Zeitraum vielleicht noch nie", sagte Vorstandschef Kullmann. Evonik habe sich frühzeitig vorbereitet und setze entsprechende Maßnahmen nun noch konsequenter um.

Devisen & Rohstoffe

Der Euro konnte an die deutlichen Kursgewinne vom Freitag anknüpfen und legte weiter zu.

Die Konjunktursorgen machten dem Ölpreis zu schaffen. Am Markt sprach man von einem Tauziehen zwischen Nachfragesorgen im Westen und einer möglichen Angebotsdrosselung der Opec-Staaten. Es wird damit gerechnet, dass Saudi-Arabien und Russland weniger Öl exportieren.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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