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Russischer Aktienmarkt leidet unter Kriegs- und Zinssorgen - Commerzbank

28.01.2022 10:05 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Großkapitalisierte Werte wie Gazprom oder Sberbank haben seit Jahresbeginn 10% bzw. 16% eingebüßt (per 27. Januar 2022). Bild und Copyright: Karolis Kavolelis / shutterstock.com.

Der russische Aktienmarkt (RTS-Index) konnte seit dem Coronatief vom 19. März 2020 (808 Punkte) bis zum 26. Oktober 2021 um rund 140 Prozent zulegen. Verantwortlich hierfür zeichnete vor allem die globale Konjunkturerholung, die auch die Preise für diverse Rohstoffe wieder deutlich ansteigen ließ. So legte der für Russland wichtige Ölpreis beispielsweise von 13,6 USD je Barrell (22. April 2022) auf 89,6 USD (20. Januar 2022) zu. Seit dem 27. Oktober 2021 hat der RTS-Index in der Spitze circa ein Drittel seines Wertes verloren, wobei sich der Abwärtsdruck seit Anfang 2022 stark verschärft hat. Gestern setzte eine Gegenbewegung ein. Großkapitalisierte Werte wie Gazprom oder Sberbank haben seit Jahresbeginn 10% bzw. 16% eingebüßt (per 27. Januar 2022). Auch der Rubel steht unter Druck (-2,5% ggü. Euro). Für Gegenwind sorgte hier auch ein Ausverkauf russischer Anleihen. Für die zehnjährigen Titel stieg die Rendite auf fast 10%. Verantwortlich hierfür war neben der Sorge vor steigenden Zinsen (Stichwort: US-Zinswende) vor allem die Furcht vor einem möglichen Truppeneinmarsch Russlands in die Ukraine. Sollte dies passieren, könnte der Westen mit empfindlichen Sanktionen reagieren, die für erhebliche Unruhe an den Kapital- und Gütermärkten sorgen dürften. Russland könnte beispielsweise (teilweise) vom internationalen Swift-Zahlungssystem getrennt werden. Unser Basisszenario bleibt jedoch weiterhin, dass Russland nicht in die Ukraine einmarschieren wird. Wir bestätigen daher unsere neutrale Gewichtung für den russischen Aktienmarkt. Zwar könnte die aktuell brisante geopolitische Situation jederzeit für noch mehr Kursdruck sorgen. Andererseits zählt der russische Aktienmarkt gerade auch vor dem Hintergrund der derzeit hohen Öl- und Gaspreise zu den günstigsten Märkten im Emerging Markets-Universum.

Aktien
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Die Volatilität an den Aktienmärkten bleibt recht hoch. Nachdem die europäischen Börsen am Mittwoch ihre Erholungsbewegung fortgesetzt haben, ging es am Donnerstagvormittag zunächst wieder bergab. Verantwortlich hierfür zeichneten die schlechten Vorgaben aus den USA und aus Asien. Die Überseemärkte wurden v.a. durch die Aussagen der US-Notenbank belastet, die kritischer als erwartet ausfielen. Die Fed kann sich demnach mehr als vier Leitzinserhöhungen im Jahr 2022 vorstellen. Auch Zinsschritte von 50 anstatt 25 Basispunkten sind möglich. Die Fed-Bilanzsumme dürfte in Kürze deutlich reduziert werden. All dies wird den Märkten aller Voraussicht nach spürbar Liquidität entziehen, was tendenziell für Gegenwind sorgen dürfte. Im Tagesverlauf erholten sich die meisten europäischen Börsen aber wieder von ihren Tiefständen und schlossen sogar allesamt im Plus. Tagesgewinner im Dax (+0,4%) war die Aktie von RWE (+5,1%). Die Aktie der Deutschen Bank (+4,4%) profitierte von guten Quartalszahlen und der Ankündigung einer Wiederaufnahme der Dividendenzahlung. Tagesverlierer im Dax war die Aktie von SAP (-6%), die unter anderem unter einer enttäuschenden Entwicklung beim Cash Flow und beim operativen Ergebnis litt. Auf europäischer Sektorenebene waren vor allem Versorgerwerte (+2% gefragt), wohingegen Aktien aus dem Bereich Reise & Freizeit im Schnitt 1,6% verloren. Die US-Börsen tendierten schwächer. Die Aktie von Intel büßte nach einer enttäuschenden Q1-Prognose rd. 7% ein. Der Kurs der Tesla-Aktie verlor fast 12%; hier belasteten Lieferkettenprobleme, die die Jahresproduktion im laufenden Jahr belasten werden. Auf Sektorenebene waren v.a. Energieaktien (+1,2%) gefragt. Gebrauchsgüter fielen dagegen im Schnitt um 2,3%. Die Börsen in Asien tendierten zum Wochenschluss uneinheitlich. Wir wünschen Ihnen ein sonniges Wochenende!

Anleihen
Deutschland: Bruttoinlandsprodukt (4. Q.), 10:00 Uhr
Euroraum: M3-Geldmengenwachstum (Dez.), 10:00 Uhr
Euroraum: EU-Vertrauensindikatoren (Jan), 11:00 Uhr

In den USA gingen die Erstanträge auf die staatliche Arbeitslosenhilfe zurück, nachdem sie in den letzten vier Wochen wegen der hohen Corona-Infektionsraten gestiegen waren. Das US-Wirtschaftswachstum im letzten Quartal beschleunigte sich überraschend stark auf annualisiert 6,9% nach 2,3% im Vorquartal. Die Aufstockung von Lagerbeständen war hier der größte Treiber, so dass sich dieser Wachstumsimpuls in den Folgequartalen wieder abschwächen könnte. Die Aufträge für langlebige Gebrauchsgüter waren hingegen zum ersten Mal seit 3 Monaten rückläufig (-0,9% M/M nach +3,2% M/M). Hatten die Märkte am Mittwoch eine starke initiale Reaktion auf das falkenhafte Statement der FED gezeigt - die US-Treasury Renditen sprangen in der Spitze um 8 BP auf 1,86% nach oben - so kam es im Verlaufe des gestrigen Tages zu einer fast vollständigen Rückbildung der Bewegung. Das gleiche Muster war bei den Renditen von 10-jährigen Bundesanleihen zu verzeichnen. Auch hier blieb am Ende nur ein Plus von 2 BP gegenüber dem Vortag übrig. Ein anderes Bild ergab sich für das kurze Ende der US-Zinskurve. Die 2-jährige US-Rendite stieg um 15 BP auf zwischenzeitlich 1,20%. Die Worte von Powell, dass sich dieser Zinserhöhungszyklus von dem vorherigen hinsichtlich des höheren Vollbeschäftigungsgrades, des größeren Wirtschaftswachstums und der hohen Inflation unterscheidet und somit ein gewisser Spielraum für Zinserhöhungen besteht, ohne dass der Arbeitsmarkt negativ tangiert wird, wirkten nach. Somit sind zahlreichere und schnellere Zinserhöhungen als ursprünglich angenommen möglich. Der Markt geht jetzt mehrheitlich von 5 FEDZinsschritten in diesem Jahr aus.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!


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