Gazprom, Lukoil und Co.: Russische Aktien werden zu Pleite-Kandidaten
Wie wichtig die Warnungen vor den hohen Risiken bei russischen Aktien wie Gazprom, Lukoil und Co. in den letzten Wochen waren, zeigt sich aktuell deutlich. Nicht nur, dass die Anteilscheine der Gesellschaften seit Tagen unverkäuflich sind aufgrund weltweiter Handelsaussetzungen, die zudem weitergehen werden. Aufgrund der Sanktionen gegen Russland nach dem Angriff der russischen Armee auf die Ukraine sehen Analysten nun die Risiken von Zahlungsausfällen bei russischen Unternehmen deutlich steigen.
So hat nun die Ratingagentur Fitch in einem Rundumschlag mehr als zwei Dutzend russische Rohstoffkonzerne stark abgestuft. Bei Unternehmen wie Gazprom (WKN: 903276, ISIN: US3682872078, Chart, News), Lukoil, Rusal und anderen warnt Fitch vor wahrscheinlichen Zahlungsausfällen. Das Rating für die Gesellschaften wurde auf „CC“ herunter gestuft.
Zuletzt hatte Moody`s bereits Herabstufungen für die Bonität russischer Unternehmen vorgenommen. Auch für die russischen Staatsschulden sehen Ratingagenturen hohe Risiken für Zahlungsausfälle - eine Staatspleite droht.
Derweil betont Gazprom, wichtigster europäischer Gaslieferant aus Russland, dass weiter wie vertraglich vereinbart Gas über die Leitungen in der Ukraine nach Europa geliefert werde. Am Wochenende sollen es, so Gazprom, täglich mehr als 109 Millionen Kubikmeter Gas gewesen sein, die durch die Leitungen gegangen seien. Aus russischen Regierungskreisen gab es zuletzt unterschiedliche Aussagen: So hieß es einmal, dass man trotz der Sanktionen liefern werde, ein anderes mal drohte Russland mit Lieferstopps. Rohstoff-Exporte gehören zu den wichtigsten Einnahmequellen des Landes.