Aktien: Adidas, Allianz, Continental, E.ON und Infineon im Fokus - Nord LB

In China sind die Erzeugerpreise im Oktober mit einem Plus von 13,5% (Sept.: +10,7%) zum Vorjahresmonat so stark gestiegen wie seit 26 Jahren nicht mehr. Die Verbraucherpreise zogen im Oktober um 1,5% zum Vorjahr an, im September hatte die Inflationsrate noch bei 0,7% gelegen.

In Deutschland hat das Stat. Bundesamt eine frühere Schätzung zur Teuerungsrate im Oktober mit +4,5% bestätigt.

Die anhaltenden Lieferengpässe lassen die Wirtschaftsweisen skeptischer für die deutsche Konjunktur werden. Sie senkten ihre Wachstumsprognose für 2021 auf 2,7% (bisher: 3,1%). Für das kommende Jahr erwarten die Ökonomen jedoch einen Wachstumsschub von 4,6% (bisher: 4,0%). Die Inflationsrate sehen sie 2021 bei 3,1% und 2022 bei immerhin noch 2,6%.

Angetrieben von höheren Kosten für Energie und Nahrungsmittel sind die US-Verbraucherpreise im Okt. mit +6,2% zum Vorjahr deutlich stärker gestiegen als erwartet (Prognose: +5,8%). Auch die Kernrate lag mit +4,6% über den Erwartungen (+4,3%).

Rentenmarkt
Nach Veröffentlichung der US-Inflationszahlen haben sich die Kurse deutscher Staatsanleihen gen Süden bewegt. Die überraschend hohe Teuerungsrate hat US-Treasuries belastet und zu Kursabschlägen geführt.

Aktienmarkt
Zur Wochenmitte tendierten die deutschen Aktienindizes uneinheitlich. Während der DAX einen kleinen Gewinn einfuhr, ging es für MDAX und TecDAX nach unten. DAX +0,17%, MDAX -0,30%, TecDAX -0,81%. Die im Oktober weiter anziehende Inflation hat die Anleger an den US-Börsen vorsichtiger werden lassen und zu Gewinnmitnahmen veranlasst. Dow Jones -0,66%, S&P-500 -0,82%, Nasdaq Comp. -1,66%. Am japanischen Aktienmarkt ging es bergauf. Der Nikkei-225 gewann 0,59% auf 29.278 Zähler

Unternehmen
Adidas konnte in Q3 den Umsatz um 3,4% auf 5,75 Mrd. EUR steigern. Der Gewinn aus fortgeführten Geschäften fiel um 10,4% auf 479 Mio. EUR. Als Belastungen nannte der Sportartikelhersteller globale Lieferschwierigkeiten und einen deutlichen Nachfragerückgang in China. Vorstandschef Rorsted bestätigte die angehobene Umsatz- und Gewinnprognose für 2021.

Getrieben von den Geschäftsbereichen Asset Management und Lebens- und Krankenversicherung konnte die Allianz in Q3 einen operativen Gewinn von 3,2 Mrd. EUR (+11,3%) erzielen. Damit hat der Versicherer in den ersten 9 Monaten operativ bereits 9,9 Mrd. EUR verdient. Im Gesamtjahr wird ein Gewinn am oberen Rand der Spanne von 11 bis 13 Mrd. EUR erwartet.

Auch wenn sich in den kommenden Monaten eine Entspannung abzeichnet, werden Lieferengpässe und steigende Rohstoffkosten das Geschäft von Continental auch im Jahr 2022 prägen. In Q3 sank der Konzernumsatz nach endgültigen Zahlen um 7,4% auf 8 Mrd. EUR. Der bereinigte operative Gewinn brach auf rund 419 Mio. EUR (-42,4%) ein. Den Ausblick bekräftigte Conti.

Nach den ersten 9 Monaten sieht sich E.ON auf Kurs und bestätigte die Prognose für das Gesamtjahr. Von Januar bis Ende September konnten die Erlöse um 4,8 Mrd. EUR auf 48,1 Mrd. EUR gesteigert werden. Das bereinigte operative Ergebnis (EBIT) sprang um 46% auf rund 3,9 Mrd. EUR. E.ON habe unter anderem von der kühlen Witterung profitiert, hieß es.

Infineon hat das Geschäftsjahr 2021 mit einem Rekordquartal abgeschlossen. Die hohe Nachfrage nach Halbleitern sorgte in Q4 für einen Umsatz von 3,007 Mrd. EUR (+21% ggü. Vorjahr). Das Segmentergebnis lag bei 616 Mio. EUR. Im Gesamtjahr erzielte der Konzern bei Erlösen von 11,06 Mrd. EUR (+29%) ein Segmentergebnis von 2,072 Mrd. EUR. Angesichts des anhaltend hohen Bedarfs an Halbleitern rechnet der Konzern mit einem starken GJ 2022. Bei einem unterstellten EUR/USD-Kurs von 1,20 EUR wird ein Umsatz von 12,7 Mrd. EUR plus oder minus 500 Mio. EUR erwartet.

Devisen
Die US-Inflationszahlen haben den Euro zur Wochenmitte belastet und auf den tiefsten Stand seit Juli 2020 gedrückt.

Öl / Gold
Die maue Stimmung an den Aktienmärkten und ein anziehender US-$ haben beim Ölpreis für Verluste gesorgt. Nachdem der Goldpreis nach 4 Tagen mit steigenden Notierungen zunächst konsolidierte, sorgte die US-Teuerungsrate im Verlauf für einen weiteren Kursanstieg.

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