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Traumhaus AG will Aktionären eine attraktive Dividendenpolitik bieten

31.08.2021 07:30 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

Otfried Sinner, Vorstand von Traumhaus. Bild und Copyright: Traumhaus.

Traumhaus wird für immer mehr Investoren interessant. Das liegt einerseits an der Dividendenrendite, andererseits an der Marktkapitalisierung. Im Interview mit der Redaktion von www.4investors.de geht Otfried Sinner, Vorstand von Traumhaus, auf diese Aspekte sowie auf mögliche stille Reserven ein. Er spricht über aktuelle Themen, die das Unternehmen derzeit beschäftigen und über die Expansion der Gesellschaft. Die Situation bei den Rohstoffen wird ebenso beleuchtet wie die Margenziele von Traumhaus.


www.4investors.de: In der vergangenen Woche gab es die Hauptversammlung von Traumhaus. Aktionäre erhalten eine Dividende von 0,50 Euro je Aktie. Sie und Aufsichtsrat Markus Wenner verzichten jedoch teils auf die Auszahlung. Warum?

Sinner:
Die Traumhaus AG hat im letzten Jahr eine Dividende von 50 Cent pro Aktie gezahlt. Auch für das Geschäftsjahr 2020 hat die Hauptversammlung am 24. August beschlossen, eine Dividende von 50 Cent pro Aktie zu zahlen. In beiden Jahren haben die Hauptaktionäre zum großen Teil oder gänzlich auf ihren Dividendenanspruch verzichtet. Dadurch ist zusätzliches Eigenkapital von mehr als 5,5 Millionen Euro geschaffen worden, das für weitere Investitionen in Grundstücke und Technologien genutzt wurde und wird.

www.4investors.de: Dieser Verzicht hat schon fast Tradition, im vergangenen Jahr haben sie ebenso gehandelt. Ist dies ein Trend, der sich fortsetzen wird?

Sinner:
Die Traumhaus Aktie hat als Projektentwickler ein gutes Kurspotential, was auch verschiedene Researchberichte feststellen. Gleichzeitig ist es das Ziel des Managements, allen Aktionären eine attraktive Dividendenpolitik zu bieten.

www.4investors.de: Ihre Dividendenrendite liegt bei rund 3 Prozent. Ist das ein Maßstab für die Zukunft?

Sinner:
Wir erwarten mittelfristig eine deutliche Kursentwicklung der Traumhaus Aktie. Wir wollen uns mit zukünftig möglichen Dividendenzahlungen und den damit verbundenen Dividendenrenditen nicht zwangsläufig an die Aktienkursentwicklung koppeln. Wir werden sicherlich darauf achten, dass innerhalb der Traumhaus AG entsprechende Rücklagen für Investitionen in die Zukunft des Unternehmens sind.

www.4investors.de: Ihre Marktkapitalisierung geht immer mehr Richtung 100 Millionen Euro. Gibt es Gespräche mit neuen Investoren, bei denen Unternehmen ab dieser Größenordnung interessant werden?

Sinner:
Es ist so, dass wir mit einer Marktkapitalisierung von oberhalb 100 Millionen Euro noch zusätzliche Investorenkreise erreichen. Vielen Fonds, die gerne investieren würden, sind unter dieser Schwelle die Hände gebunden. Die Höhe möglicher Einzeltickets wird zudem schlichtweg größer. Wir sind in Gesprächen mit großen Asset Managern, die durchaus Interesse zeigen.

www.4investors.de: Die Preise für Holz sinken, die Preise für andere Baumaterialien steigen hingegen an. Ist das ein Problem für sie?

Sinner:
Bei Stahl und Dämmstoffen steigen in der Tat die Preise. Aber Stahl kommt bei uns im Vergleich in geringem Maße zum Einsatz. Darüber hinaus setzen wir zukünftig auf einen auch ökologisch wertvolleren hochdämmenden Mauerstein, so dass wir uns bei den Dämmstoffen auch noch besser aufstellen. Unser Geschäftsmodell der seriellen Fertigung erlaubt es, am Anfang des Jahres Bestellkontingente zu vereinbaren. In der Baubranche ist es sonst eher üblich, von Projekt zu Projekt zu planen und zu bestellen. Verlässliche und konstante Abnehmer wie die Traumhaus sind bei ihren Lieferanten klar im Vorteil. Von der Rohstoff-Verteuerung und -Verknappung ist Traumhaus derzeit nicht so stark betroffen.

www.4investors.de: Wie preissensibel ist der Markt, können sie Erhöhungen bei Materialien oder Löhnen weitergeben?

Sinner:
Die Baukosten sind ja in den letzten zehn Jahren immer wieder in unterschiedlicher Dynamik aber kontinuierlich gestiegen. Im Vergleich zum Gesamtmarkt in unserem seriellen Fertigungsmodell allerdings deutlich weniger. Und natürlich wird die Kalkulation mit steigenden Preisen ständig mitgeschrieben, so dass eine übliche Marge immer gesichert bleibt.

www.4investors.de: In den vergangenen Jahren haben sie die Umsätze klar erhöht. Beim Gewinn bleiben sie hingegen ungefähr auf einem Niveau. Wie kommt das?

Sinner:
Wir gehen für die Zukunft von einer möglichst gleichbleibenden EBITDA-Marge um ca. 11 Prozent aus. Die mittlerweile große Anzahl paralleler Projekte ermöglicht uns zunehmend eine geglättete Marge zu prognostizieren. Konkret erklärt: Der Umsatzmix spielt dabei eine große Rolle. Die Bauumsätze sind weniger margenreich als jene aus der Projektentwicklung, also den Grundstücksverkäufen. Da die Grundstücksumsätze den Umsätzen aus der Bautätigkeit immer um 1 bis 1,5 Jahre vorausgehen, kommt es zu einer Art sägezahnähnlicher Umsatzentwicklung. Das einzige Mittel, das zu einer Glättung der Umsätze führt, ist eine hohe Anzahl gleichzeitig bearbeiteter Projekte. Mittlerweile sind dies in der Traumhaus-Gruppe 48 an der Zahl.

www.4investors.de: Bis zum Jahresende soll das Fertigteilewerk in Kruft arbeitsfähig sein. Gehen damit auch Kosteneinsparungen einher?

Sinner:
Mit dem Bau des Fertigteilewerks in Kruft stellt sich Traumhaus zukunftsorientiert auf. Mit dem Fertigteilewerk kann die Qualität der Häuser durch die seriell gefertigten Wandteile noch weiter gesteigert werden. Sie werden maschinell unter optimalen klimatischen Bedingungen von Roboterarmen gesetzt. Neben der höheren Qualität erwarten wir eine noch größere Effizienz - das bedeutet eine deutliche Steigerung der Produktion bei fast gleichem Personaleinsatz.

www.4investors.de: Sie wollen immer mehr neue Häuser bauen. Der Bau wird dabei auch von Partnern erledigt. Müssen sie sich aufgrund der Expansion nach weiteren Baupartnern umsehen?

Sinner:
Grundsätzlich gehört das Aufnehmen neuer Baupartner für uns zum ständigen Tagesgeschäft. Insofern ja! Durch die Vorfertigung unserer Wandmodule versprechen wir uns allerdings auch eine hohe Effizienzsteigerung im Rohbau, so dass wir mit gleichbleibender Partnerkapazität künftig mehr Output schaffen können.

www.4investors.de: Sie steigen beim Bauen künftig auf einen hochdämmenden Mauerstein um. Welche Vorteile bietet dieser, wo sind die Nachteile? Und was hat das für Auswirkungen auf den Preis?

Sinner:
Der neue Mauerstein ist zunächst schon einmal in der Produktion umweltfreundlicher, da er nicht gebrannt werden muss. Die Struktur des Materials hat die Natur bereits selber vorbereitet. Da es sich bei dem Stein um einen Monolithen handelt, ist die Dämmung in Kammern im Stein enthalten und muss nicht außen aufgebracht werden. Die im Bau derzeit noch üblichen außen aufgebrachten Wärmedämmverbundsysteme sind styroporähnlich und auch im Brandfall nicht optimal. Das hat uns in unseren Überlegungen angetrieben. Durch die größere Effizienz bei höherer Qualität ist es uns möglich, die Preise für unsere Häuser nicht zu erhöhen.

www.4investors.de: Wird das Thema E-Mobilität bei ihren Bauvorhaben künftig eine Rolle spielen?

Sinner:
Nicht nur das Thema E-Mobilität spielt für uns eine Rolle. Letztlich beschäftigen uns alle aktuellen Themen, die mit Umweltschutz, Energieeffizienz, Automatisierung und Digitalisierung zu tun haben. Und natürlich hat auch das Thema Homeoffice Einfluss auf Gestaltungs- und Ausstattungsüberlegungen. Aber gerade bei der E-Mobilität sind wir vor allem auf die kommunalen Infrastrukturanbieter rund um unsere Siedlungen angewiesen, um die benötigte Ladeenergie decken zu können. Das ist vor allem auch ein Thema der Politik.

www.4investors.de: Sie bilanzieren derzeit nach HGB. Bleibt es dabei?

Sinner:
Die Traumhaus AG plant hier zurzeit keine Veränderung und wird auch zukünftig nach HGB und nicht nach IFRS bilanzieren.

www.4investors.de: Wie hoch sind die stillen Reserven in der Bilanz?

Sinner:
Als HGB-Bilanzierer bucht die Traumhaus AG nach dem strengen Niederstwertprinzip ihre Grundstückserwerbe zu Anschaffungskosten. Das bedeutet, dass der Gewinn aus der Grundstücksentwicklung auch erst mit Veräußerung der fertig entwickelten und parzellierten Grundstücke in unserer Gewinn- und Verlustrechnung sichtbar wird. Eine Bewertung unserer stillen Reserven führen wir nicht durch.

www.4investors.de: Löst sich der Stau bei den Behörden und Notaren langsam auf oder merken sie dort weiter die Pandemie-Folgen?

Sinner:
Momentan sind die Auswirkungen der beiden Shutdowns noch zu spüren. Kompliziert sind die Terminvergaben bei den Bauämtern – auch Sammelnotartermine können nur in abgespeckter Form durchgeführt werden. Aber Traumhaus hat sich darauf in den letzten Monaten entsprechend eingestellt.

www.4investors.de: Waren sie in irgendeiner Form vom Hochwasser betroffen?

Sinner:
Wir können zum Glück sagen, dass keine unserer Baustellen direkt oder indirekt von der Hochwasserkatastrophe betroffen ist.

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