Traumhaus AG: Neue Käuferschichten im Fokus
In Deutschland sollen jährlich 400.000 neue Wohnungen entstehen. 2022 wurden jedoch nur rund 250.000 Einheiten gebaut, die Prognose für 2023 liegt bei 200.000 Einheiten. Somit wächst der Druck nach bezahlbarem Wohnraum, die Mieten steigen weiter an.
Bis vor kurzem war ein Eigenheim für viele daher eine gute Lösung. Mit den steigenden Zinsen kann sich dies aber nicht mehr jeder leisten oder glaubt es zumindest. Otfried Sinner, Chef der Traumhaus AG, beobachtet, dass sich die Käuferschichten in seinem Unternehmen ändern. Früher hat er Häuser vor allem an junge Familien verkauft, jetzt kommen eher Menschen ab 35 Jahren zu ihm. Traumhaus reagiert auf diese Entwicklung und nimmt kleinere, günstigere Häuser ins Portfolio auf, um den Geldbeutel der Käufer zu schonen.
Dennoch merkt die Gesellschaft die Zurückhaltung der Käufer. Wie Sinner auf einer m:access Konferenz der Börse München berichtet, zieht die Nachfrage seit April aber langsam wieder an. Er spricht von einer Schockstarre im Immobilienbereich. Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern gelingt es Traumhaus jedoch anscheinend wieder, auf einem niedrigeren Niveau Häuser zu verkaufen.
Traumhaus spricht neue Zielgruppen an
Sinner reagiert auf die aktuelle Situation und ändert den Vertrieb. Die bisher bevorzugte Strategie, sich direkt an den Endverbraucher zu wenden, ist zumindest in der jetzigen Lage wenig zielführend. Daher setzt der Vorstandschef auf Kapitalanleger, auf professionelle Investoren, Wohnungsbaugesellschaften und auch auf Gemeinden. Diese sollen in Zukunft für Erfolgserlebnisse sorgen.
Fragezeichen hinter der Dividende
Am 7. Juni wird Traumhaus neue Zahlen publizieren. Dann könnte es auch Informationen darüber geben, ob die Gesellschaft aus Wiesbaden wie im Vorjahr eine Dividende zahlt. Sicher ist dies nicht. Auf eine entsprechende Frage in München sagt Sinner, dass man in diesem Jahr abwarten und schauen müsse. Dies ist weder eine Bestätigung noch ein Dementi. Die Hauptversammlung der Traumhaus AG findet am 21. Juli statt. Bis dahin sollte ein Vorschlag hinsichtlich einer Dividende vorliegen.
Die Aktie der Traumhaus AG (WKN: A2NB7S, ISIN: DE000A2NB7S2, Chart, News) ist im Sog der Börsenturbulenzen mit nach unten gezogen worden. In den vergangenen zwölf Monaten hat das Papier rund 38 Prozent verloren. Aus Sicht von zwei Monaten liegt das Minus bei 2 Prozent. Für die Immobilienbranche sind das gar nicht mal so schlechte Werte. Aktuell notiert das Papier um die 7,50 Euro.
Von den Analysten von Alster Research gibt es eine Kaufempfehlung für die Aktien von Traumhaus. Sie sehen das Kursziel bei 14,00 Euro. Aus ihrer Sicht gibt es auf dem aktuellen Niveau Einstiegspreise für langfristig orientierte Anleger. Großaktionär Sinner dürfte diese gerne hören.
Hinweis auf Interessenskonflikt(e): Der / die Autor(in) oder andere Personen aus der 4investors-Redaktion halten unmittelbar Positionen in Finanzinstrumenten / Derivate auf Finanzinstrumente von Unternehmen, die in diesem Beitrag thematisiert werden und deren Kurse durch die Berichterstattung beeinflusst werden könnten: Traumhaus AG.