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windeln.de: Viele Unbekannte und Risiken bei Aktie und Unternehmen

28.06.2021 16:44 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

windeln.de: Ab 2022 sollen die Effekte der Umstrukturierungen und Kostensenkungen greifen. Doch die Gesellschaft muss vor allem beim Umsatz mehr Gewicht auf die Waage bringen. Bild und Copyright: katjen / shutterstock.com.

Die jüngsten Kurskapriolen der windeln.de Aktie, die von fragwürdigen Studien im Internet und einer wilden Spekulationswelle von Usern aus Internet-Boards wie Reddit getrieben waren, sind wie ein Geschenk für das Unternehmen. Es dauerte nur kurz, da kündigte man vor dem Hintergrund der explodierten Aktienkurse die dringend benötigte Kapitalerhöhung an, mit der die leeren Kassen gefüllt werden sollen.

Dass dem Unternehmen die Situation selbst nicht geheuer war, drückt sich im Bezugspreis aus. 1,30 Euro will man je neuer windeln.de Aktie haben - ein Preis, der einerseits weit unter den jüngsten Hochs mit XETRA-Kursen knapp unter der 6-Euro-Marke liegt, der andererseits noch Anfang Juni mit Pennystockpreisen der windeln.de Aktie an der Börse niemals durchsetzbar gewesen wäre. Aktuell notiert das Papier bei 2,16 Euro und die Umsätze in der Aktie aus den letzten Tagen zeigen, dass sich die teils wilde Situation nur zum Teil beruhigt hat.

Vom Erfolg der Kapitalerhöhung hängt für windeln.de angesichts der leeren Kassen viel ab. 7,8 Millionen Euro sollen in der Kapitalerhöhung durch Ausgabe von mehr als 6 Millionen Aktien herein kommen. Investoren haben sich bereits im Vorfeld zum Bezug von Aktien im Wert von knapp 3,25 Millionen Euro verpflichtet. Mit weiteren Investoren sei man in Gesprächen, „die in die richtige Richtung gehen”, sagte windeln.de-CEO Matthias Peuckert in der vergangenen Woche auf einer Investorenkonferenz bei Montega Connect. Spannend wird, wie viele der Aktionäre ihr Bezugsrecht ausüben werden - rund 2,66 Millionen der Anteilscheine sollen auf diesem Weg ihre zukünftigen Eigentümer finden.

windeln.de lockt mit sinkenden Kosten, aber…

Investoren lassen sich bei windeln.de aber auf viele Unbekannte ein. Als handfeste „Lockmittel” hat windeln.de derzeit vor allem Kostensenkungen anzubieten. Das Ziel ist der Break-even im kommenden Jahr. Größere Einsparungen will man unter anderem im IT-Bereich erzielen: So wird die Shopsoftware gewechselt und Arbeitsplätze wurden nach Osteuropa verlagert. In der Logistik will man mit Automatisierungen schneller, effizienter und vor allem kostengünstiger arbeiten. Das Produktsortiment wurde deutlich ausgedünnt, uninteressante Produkte verworfen. Mit Kostenanpassungen haben die Münchener auch auf die weiter nicht befriedigende Situation auf dem chinesischen Markt reagiert.

Immerhin: Vom aktuellen Durcheinander auf dem weltweiten Schiffstransportwegen und steigenden Frachtraten sieht sich der Internet-Händler von Baby-Bedarf mit seinem Schwerpunkt in China nicht besonders betroffen, wie Peuckert auf der Investorenkonferenz bei Montega Connect verrät.

Ab 2022 sollen die Effekte der Umstrukturierungen greifen, die Arbeiten verursachen in diesem Jahr noch Kosten. Doch die Gesellschaft muss vor allem beim Umsatz mehr Gewicht auf die Waage bringen. Ob windeln.de aber operativ nach den bisher enttäuschenden Entwicklungen die vorhandenen „PS auf die Straße bringen kann”, bleibt abzuwarten. Ereignisse wie das „Datenleck” im vergangenen Jahr haben Vertrauen bei Kunden gekostet, das nur schwer zurückzugewinnen ist. Der nächste Shop für Babybedarf ist nur einen Klick entfernt.

Konkurrenz und neue Ideen

Verbessern will man die eigene Situation unter anderem mit exklusiven Produkt-Partnerschaften mit Produktherstellern. Von Eigenmarken hält Peuckert im Vergleich weniger. Auf dem wichtigen chinesischen Markt sieht windeln.de sich mit dem verbesserten Sortiment, dem neuen Team und neuen Internet-Plattformen wie dem Launch auf JD.com mittlerweile besser positioniert. Doch die Konkurrenzsituation bleibt eine Herausforderung für die Münchener, die zudem prüfen, ob sie sich von Randbereichen wie der bebitus-Sparte trennen wollen - auch das könnte Geld einbringen, das dringend benötigt wird.

Einen Versuch, neuen Schwung aufzunehmen, will windeln.de mit neuen Partnerschaften unternehmen. Bei diesen will man allerdings - im Gegensatz zum bisher verfolgten Geschäftsmodell - als „Sales und Marketing Agent” für chinesische Unternehmen auf den heimischen Märkten auftreten. Profitieren würde man von Produktverkäufen über Provisionen. Dass viele Personen im Management von windeln.de Erfahrungen aus Tätigkeiten bei Amazon mit bringen, könnte für dieses Geschäftsfeld von Vorteil sein. Ob es zu einer Erfolgsstory für die Süddeutschen wird, bleibt abzuwarten.

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