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Grenke vs. Viceroy: Perring macht weiter Druck

24.09.2020 12:46 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Grenkes Vorstand um Konzernchef Antje Leminsky ist es bisher in der Auseinandersetzung mit Fraser Perrings Viceroy Research nicht gelungen, geäußerte Vorwürfe wie den der Vetternwirtschaft im Franchising-Geschäft zu entkräften. Bild und Copyright: Grenke.

Fraser Perring rechnet weiter mit fallenden Aktienkursen bei Grenke. Und der Shortseller, der jüngst mit dem auf Viceroy veröffentlichten Report zu Grenke Schlagzeilen machte, macht Druck auf den Leasing- und Factoring-Konzern, dem er unter anderem Betrug und Vetternwirtschaft zu Lasten der Aktionäre vorwirft. Es sind Anschuldigungen, die das Unternehmen zum Teil bisher nicht widerlegen konnte - und mit einer neuen Stellungnahme zu Grenke auf Viceroy erhöht Perring den Druck noch einmal.

Perring wiederholt die bisher gemachten Vorwürfe noch einmal und sieht diese durch die Aussagen Grenkes in den Presse- und Investorenkonferenzen vom vergangenen Freitag nicht widerlegt. Im Fokus steht dabei - neben dem Vorwurf, dass Grenkes Liquidität in Wirecard- und Steinhoff-Manier durch geschickte Kombination von Deals mit verbundenen Unternehmen und Bilanztricks künstlich aufgebläht wurde - erneut die österreichische Gesellschaft CTP Handels- und Beteligungs GmbH. Das Wiener Unternehmen hat beim Aufbau der Auslands-Franchises von Grenke eine zentrale finanzielle Rolle gespielt und um die komplizierten Beziehungen zu Grenke und den Franchise-Gesellschaften im Ausland sind reihenweise Fragen unbeantwortet. Vor allem, wer von den zahlreichen Deals zwischen Grenke und CTP finanziell profitiert hat, ist derzeit völlig unklar. Mittlerweile gehört die Gesellschaft Wolfgang Grenke, Konzerngründer, Großaktionär, langjähriger Vorstandschef und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Grenke AG (lässt sein Amt derzeit ruhen bis die Viceroy-Vorwürfe geklärt sind), der sie Anfang 2020 indirekt über den Kauf der CTP-Mutter Sacoma AG erwarb.

Strittig ist die Frage, ob die Grenke AG schon vorher die Leasing-Gesellschaften tatsächlich kontrolliert hat und bilanziell hätte ausweisen müssen, und ob man Aktionäre in Zusammenhang mit CTP über Geschäfte mit verbundenen Personen hätte informieren müssen. Das Unternehmen aus Baden-Baden bestreitet dies und behauptet, die Geschäfte wären mit typischen Drittparteien vonstatten gegangen, es habe keine Verflechtungen gegeben. Irritierend ist aber, dass rund um CTP/Sacoma immer wieder Personen aus dem Grenke-Universum mit enger und langer Verbundenheit zum Unternehmen und dessen Gründer auftauchen - wir berichteten ausführlich am vergangenen Wochenende darüber. Grenke verweigert die Nennung von Namen und nennt auch keine Einzelheiten zu finanziellen Details der zahlreichen Deals - und damit auch keine Details zu den drängenden Fragen, wer CTP finanziert hat, woher die Gelder für den Aufbau der Auslands-Franchises stammen, wer hier finanziell profitiert und tatsächlich die Risiken getragen hat und ob Grenke nicht doch die Kontrolle über CTP ausgeübt hat, dies aber verschleiert. Dass Grenke offensichtlich schon länger zumindest technisch die Kontrolle über den eMail-Server von CTP hatte, spricht nicht gerade für das vom MDAX-notierten Finanzdienstleister gezeichnete Bild, dass CTP völlig unabhängig von Grenke gewesen sei.

Perring stochert in seiner aktuellen Stellungnahme in den offenen Wunden und hat offenbar weiteres Material, das er nach und nach veröffentlichen will. Man werde unter anderem beweisen, dass Grenke auch vor der diesjährigen CTP-Akquisition durch den früheren Konzernchef und Großaktionär Wolfgang Grenke Kontrolle über die Wiener Gesellschaft gehabt habe und die Transaktionen zwischen Grenke und CTP nicht zu marktüblichen Konditionen stattgefunden haben. Man verfüge über erhebliches Beweismaterial, so Perring via Viceroy.

Lesen Sie mehr zum Thema Grenke AG im Bericht vom 24.09.2020

Grenke vs. Viceroy: Perring bleibt short und jetzt mischt Warth & Klein Grant Thornton mit

Wenn man sich bei Google News die Schlagzeilen zu Grenke anschaut, fällt vor allem eins auf: „Erste Investoren kaufen zu” und „Großaktionäre stocken auf”, heißt es da. Beides stimmt nicht mehr so ganz, denn einer der beiden „Großaktionäre”, die Fondsgesellschaft Jupiter Fund Management PLC, hat ihre Beteiligung an Grenke mittlerweile wieder deutlich gesenkt. War diese zunächst per 16. September von 5,004 Prozent auf 5,67 Prozent erhöht worden, so hält Jupiter per 22. September nur noch 3,91 Prozent der Grenke Aktien - damit mehr als 30 Prozent weniger binnen weniger Tage.Auch Fraser Perring, der mit seinem Viceroy-Report bei Grenke das Chaos ausbrechen ließ und eine Reihe von schwerwiegenden Anschuldigungen erhob, die Grenke vor allem in der Franchise-Sparte bisher nicht im Ansatz ausräumen konnte, ist ... diese News weiterlesen!

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