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Grenke zieht weitere Konsequenzen aus den Betrugs-Vorwürfen - Aktie wieder deutlich im Minus

21.09.2020 10:00 Uhr - Autor: Dena Altdörfer  auf twitter

Bild und Copyright: Grenke.

Es ist der Tag der Personalien bei Unternehmen, die jüngst im Fokus von Betrugsvorwürfen geraten sind. Wie Grenke soeben bekannt gegeben hat, lässt der Konzerngründer, Großaktionär und stellvertretende Aufsichtsratschef Wolfgang Grenke sein Aufsichtsratsmandat ruhen und bietet zugleich der Grenke AG die Franchisebeteiligungen der CTP zur Übernahme an - um diese Gesellschaft hatte sich ein riesiger Berg an Fragen aufgebaut rund um den Vorwurf der Vorteilsnahme - alles dazu in unserem ausführlichen Bericht zu Grenke und CTP vom Wochenende. Wolfgang Grenke wolle sein Amt ruhen lassen, bis die Vorwürfe hinsichtlich etwaiger Interessenkonflikte vollständig ausgeräumt seien. Das gelte auch für sein Aufsichtsratsmandat bei der Grenke Bank sowie sein Verwaltungsratsmandat bei der Schweizer Grenkeleasing AG, meldet das MDAX-notierte Unternehmen am Montag. Die Grenke-Familie wolle ihre Beteiligung von in Summe mehr als 40 Prozent an der Gesellschaft weiter langfristig halten.

Gestern hatte bereits - ein anderer Fall, ähnliche Konsequenz - in den USA Nikola-Chef Trevor Milton seinen Rücktritt aus dem Board des umstrittenen Elektroautobauers bekannt gegeben - wir berichteten.

Zurück zu Grenke: Dass Wolfgang Grenke sein Amt vorerst ruhen lässt, ist nicht die einzige Konsequenz aus den Vorwürfen gegen das Unternehmen aus Baden-Baden in einem Report von Viceroy. „Eine unabhängige Wirtschaftsprüfungsgesellschaft wird beauftragt, die Marktüblichkeit der Franchise-Übernahmen der Vergangenheit und deren Vorteilhaftigkeit für die GRENKE AG zu überprüfen”, kündigen die Süddeutschen heute zudem an. Die Prüfung solle vor allem die Marktüblichkeit der Bewertungen, die Vorteilhaftigkeit für die GRENKE AG und die Validierung der geschlossenen Kaufverträge einschließlich der beteiligten Parteien umfassen. Welche Agentur das Prüfmandat erhält, ist aktuell noch unbekannt. Die Prüfungen sollen zusätzlich zu der Sonderprüfung in Auftrag gegeben werden - in letzterer soll Grenkes derzeitiger Abschlussprüfer KPMG die Substanz des Grenke-Geschäftes bewerten.

Grenkes Franchise-System soll sich verändern

Zudem prüfe man eine Integration des Franchise-Systems in den Konzern, nachdem Wolfgang Grenke angeboten hat, die Beteiligungen an die Grenke AG zu verkaufen. Bei der Expansion über das Franchise-System will man zukünftig möglicherweise anders vorgehen: „Während Grenke auch in Zukunft an dem bewährten Modell einer Minderheitsbeteiligung der geschäftsführenden Gesellschafter festhalten will, wird nunmehr erwogen, dass die Kapitalmehrheit von Grenke nicht erst nach der Start-Up-Phase erworben wird, sondern Grenke bereits mit Gründung Gesellschafter der Franchise-Unternehmen wird.” Eine endgültige Entscheidung hierüber scheint der Formulierung zufolge aber noch nicht getroffen worden zu sein. Bisher war die umstrittene CTP Handels- und Beteiligungs GmbH zunächst Mehrheitseigner, Grenke übernahm die Gesellschaften nur, falls diese sich in ihren Märkten etablieren konnten, Unternehmensangaben zufolge typischerweise nach vier bis sechs Jahren.

Die komplette Mitteilung des Unternehmens: hier klicken.

Nach der Fondsgesellschaft Acatis springt mit der Gané Aktiengesellschaft eine zweite Grenke-Aktionärin dem Unternehmen öffentlich zur Seite. Es erscheine abwegig, dass sich Wolfgang Grenke zum Schaden der Miteigentümer persönlich bereichert habe, kommentiert der Investor aus Aschaffenburg am Montag. „Die handelnden Personen im Vorstand und Aufsichtsrat der Grenke AG vertreten Werte, die sich mit unseren für ein nachhaltig profitables Wirtschaften und ein von Fairness geprägtes Miteinander decken. Hierzu stehen die Betrugs- und Manipulationsvorwürfe, die Viceroy Research in seinen Berichten mit dem Ziel erhoben hat, einen Kurssturz der Aktie der Grenke AG auszulösen, in krassem Widerspruch”, so Gané. Allerdings fordert man auch Veränderungen ein: So sei eine organisatorische Änderung und Weiterentwicklung des erfolgreichen Franchise-Systems des Unternehmens notwendig. Die Fondsgesellschaft hält 4investors-Informationen zufolge rund 9 Prozent der Grenke Aktien und ist auch in Anleihen von Grenke investiert - diese haben in den letzten Tagen ebenfalls deutlich an Wert verloren.

Grenkes Aktien stehen heute derweil wieder unter Druck, was zeigt, dass das Unternehmen die Börse bisher mit seinen „Gegenmaßnahmen” gegen den Viceroy-Report nicht überzeugen konnte. Aktuell liegt Grenkes Aktienkurs an der 31-Euro-Marke mit knapp 7 Prozent im Minus, war im frühen XETRA-Handel aber schon bis auf 29,40 Euro gefallen.

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