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Grenke vs. Viceroy: Jetzt spricht der Konzerngründer - Aktie hat sich erholt

17.09.2020 18:02 Uhr - Autor: Michael Barck  auf twitter

Das erste von zwei angekündigten Statements von Grenke zu den Betrugsvorwürfen ist da und könnte erneut hohe Wellen schlagen. Im Bild: Konzerngründer Wolfgang Grenke. Bild und Copyright: Grenke.

Für 16 Uhr war das Statement von Grenke-Gründer Wolfgang Grenke angekündigt - mit mehr als einer Stunde Verspätung kam es dann auch. Der frühere Konzernchef und jetzige stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, zugleich ist die Grenke-Familie über die Grenke Beteiligung GmbH & Co. KG der wichtigste Aktionär von Grenke, stand persönlich vor allem wegen Interessenskonflikten bei Grenkes Franchise-System im Fokus der Vorwürfe von Viceroy Research.

In der heute auf der Grenke-Seite veröffentlichten Stellungnahme verteidigt der frühere Grenke-Chef das verwendete System, das „einer der wesentlichen Treiber für die Expansion der letzten 10 Jahre wie auch für unser künftiges Wachstum” sei, zugleich aber auch für herbe Kritik vor allem aus Compliance-Gründen und den Vorwürfen der Vetternwirtschaft und Interessenskonflikten gesorgt hatte.

„Kern des Franchisesystems ist weniger die Vereinnahmung von laufenden Franchisegebühren als vielmehr das Recht (nicht die Pflicht) der Grenke AG, die Franchisegesellschaften nach Ablauf von 4, 5 oder 6 Jahren zu übernehmen. Das Übernahmerecht ist dabei geknüpft an ein von Anfang an festgelegtes Bewertungsmodell zur Kaufpreisfindung”, heißt es in der Stellungnahme. Dieses habe sich im Vergleich zum Weg des Aufbaus eigener Landesgesellschaften bewährt, so Grenke.

Ein kritischer Punkt: Geschäftsführer der Franchiseunternehmen sind meist ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens. Diese hätten allerdings spätestens seit der Gründung der Franchisegesellschaft keine Rolle mehr bei Grenke gespielt, versucht man zu relativieren.

Ein zweiter kritischer Punkt, der massiv von Viceroy kritisiert wurde, ist die Struktur bei der Finanzierung der Franchisegesellschaften. Eine zentrale Rolle nimmt dabei die Wiener CTP Handels- und Beteiligungs GmbH ein, diese habe die Rolle eines Private Equity Investors eingenommen, über die Anlaufkosten und der Aufbau des jeweiligen Franchiseunternehmens selbst finanziert wurden, so Grenke. Diese habe „Chancen und Risiken aus dem Aufbau der Franchisegesellschaft, die die Grenke AG erklärtermaßen nicht tragen wollte”, heißt es in der Stellungnahme. Nun ist Wolfgang Grenke diesen Angaben zufolge seit Januar 2020 auch alleiniger Gesellschafter der SACOMA AG und damit mittelbarer Gesellschafter der CTP-Handels- und Beteiligungs GmbH. Bis zu diesem Zeitpunkt sei der Konzerngründer weder an der CTP GmbH oder mit dieser verbundenen Strukturen beteiligt gewesen, heißt es. Er habe diese auch nicht kontrolliert oder vertreten oder Zahlungen erhalten.

Viceroy hat auf Grenkes Stellungnahme bereits reagiert: Man habe die Stellungnahme gelesen und werde angesichts der Bedeutung ein Update bringen, kündigt der Dienst an, hinter dem der von den Steinhoff- und Wirecard-Skandalen bekannte Shortseller Fraser Perring steht. Und man werde Wirtschaftsprüfer, Aufsichtsbehörden und Staatsanwälte über Fehler in der Corporate Governance bei Grenke informieren.

An der Börse hat Grenkes Aktienkurs nach der deutlichen Kurserholung im heutigen Handel nach der Stellungnahme wieder nachgegeben: Das Tageshoch wurde bei 39,20 Euro und damit in der Nähe des Corona-Crashtiefs von 40,50 Euro notiert, nachdem Grenkes Aktienkurs von 54,96 Euro am Dienstag auf heute erreichte 23,92 Euro abgestürzt war. Der XETRA-Schlusskurs ist bei 35,66 Euro notiert. Am morgigen Freitag will das Unternehmen eine Presse- und Investorenkonferenz veranstalten, auf der man die Vorwürfe von Viceroy widerlegen will - ob das gelingt, bleibt abzuwarten.

Lesen Sie mehr zum Thema Grenke AG im Bericht vom 17.09.2020

Grenke: Aufsichtsrat demonstriert Vertrauen und kauft Aktien

Am frühen Donnerstagnachmittag kommen interessante Nachrichten von Grenke: Während sich mittlerweile neben der BaFin auch die Staatsanwaltschaft in Mannheim mit den Betrugs- und Manipulationsvorwürfen gegen das Unternehmen aus Baden-Baden beschäftigt, kommt ein Signal des Vertrauens aus dem Aufsichtsrat: Florian Schulte, seit 2010 Aufsichstrat bei dem MDAX-notierten Konzern, hat den Angaben der Gesellschaft zufolge gestern für mehr als 0,125 Millionen Euro Anteilscheine des Unternehmens erworben. Die Käufe erfolgten in diversen Tranchen zu einem Durchschnittspreis von 35,87 Euro über den XETRA-Handel.

Aktuell notiert die Grenke Aktie bei 34,44 Euro mit fast 29 Prozent im Plus, nachdem der Aktienkurs in den beiden Tagen zuvor von 54,96 Euro auf 25,90 Euro abgestürzt war und damit sogar deutlich unter das Corona-Crashtief bei 40,50 Euro gefallen war.

Von Seiten des Unternehmens gibt es weiterhin keine ausführliche Stellungnahme zu den ... diese News weiterlesen!

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