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SAP schlägt DAX, Quartalszahlensaison startet - Börse München Kolumne

13.07.2020 10:27 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Chef der Börse München: „Neben den Makrodaten stehen in dieser Woche aber auch etliche Unternehmenszahlen an, in den USA kommt die Berichtssaison ins Laufen.” Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Plus nach Zick-Zack-Kurs: Die deutschen Aktienmärkte haben in der vergangenen Woche deutlich geschwankt, sie aber letztlich mit Gewinnen beschlossen. Einmal mehr waren die Anleger hin- und hergerissen zwischen den Hoffnungen auf eine rasche Konjunkturerholung von der Coronakrise und den Befürchtungen, dass eine solche nicht eintreten wird. Rekordzahlen bei den Neuinfektionen in den USA und einige weniger gut als erwartet ausgefallene Wirtschaftsdaten ließen dabei die Sorgen wachsen, während positive Überraschungen bei Konjunkturzahlen, die es ebenfalls gab, die Hoffnungen nährten. Auch einige Unternehmenszahlen überzeugten, was den jeweiligen Titeln zum Teil Rekordhochs bescherte.

Im Wochenvergleich legte der Deutsche Aktienindex (Dax) um 0,8 Prozent auf 12.633,71 Punkte. Deutlicher zog der Kurs von Indexmitglied SAP an. Ein überraschend hoher Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal ließ den Kurs des Softwareunternehmens zeitweise sogar auf einen Rekordstand steigen. Der MDax kam im Wochenvergleich um 0,3 Prozent auf 26.673,94 Zähler voran. Neben Teamviewer markierten auch die Indexwerte Gerresheimer und Zalando im Wochenverlauf neue Rekordhöhen, wobei es bei letztgenanntem Online-Modehändler zu Ende der Handelswoche wieder abwärts ging. Der TecDax stieg im Wochenvergleich um 1,5 Prozent auf 3.049,87 Punkte. Viele Technologiewerte dürften nach Ansicht von Marktteilnehmer von den durch die Corona-Pandemie bestärkten Trends wie Digitalisierung, Home Office oder Sensortechnik profitieren, weswegen die Gewinne in diesem Bereich zuletzt höher ausfielen. Der m:access All-Share verbesserte sich im Wochenvergleich um 0,7 Prozent auf 2.678,75 Zähler. Zu den großen Wochengewinnern zählten hier die Immobilienwerte Consus Real Estate und Immovaria Real Estate mit prozentual zweistelligen Kurszuwächsen.

An den deutschen Anleihemärkten hat sich in der vergangenen Woche letztlich eine skeptischere Sicht auf die Folgen der Corona-Pandemie durchgesetzt und die Kurse der als sicher geltenden Bundespapiere steigen lassen. Hierzu trugen vor allem einige schwächer als prognostiziert ausgefallene Wirtschaftszahlen und die steigenden Infiziertenzahlen in den USA bei. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe sank im Wochenvergleich von -0,44 auf -0,47 Prozent. Die Umlaufrendite ging merklicher von -0,46 auf -0,51 Prozent zurück.

Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche wie ihre deutschen Pendants eine Berg- und Talfahrt vollführt, am Ende stand aber auch hier ein Plus. Rekordstände bei den Neuinfektionen wurden übertrumpft von Hoffnungen auf medizinische Fortschritte und eine Erholung der Wirtschaft. Der Dow-Jones-Index gewann im Vergleich zum Donnerstag davor (am vorvergangenen Freitag wurde wegen des kommenden Nationalfeiertags 4.Juli nicht gehandelt) 1,0 Prozent auf 26.075,30 Punkte. Beim breiter gefassten S&P-500-Index ging es um 1,8 Prozent nach oben auf 3.185,04 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index kletterte um 4,8 Prozent auf 10.836,33 Punkte, zudem gab es am vergangenen Freitag wieder ein neues Rekordhoch.

Ausblick

In der aktuellen Woche dürfte das Geschehen an den deutschen Aktienmärkten wieder einmal davon bestimmt werden, welche Sicht auf die Coronakrise und ihre Folgen sich dieses Mal durchsetzen wird: Die Erwartung einer raschen wirtschaftlichen Erholung oder die Angst vor einer zweiten Welle inklusive neuer Beschränkungen, die wiederum der Wirtschaft zu schaffen machen dürften. Betrachtet man die jüngsten Konjunkturdaten, so könnte man ersterem zuneigen. Denn auch wenn die Pandemie eine Vielzahl von Branchen und Unternehmen sehr stark getroffen hat und die Zahlen immer noch deutlich unter Vor-Krisen-Niveau liegen, so war doch überwiegend eine klar positive Tendenz zu erkennen.

Ob das so weitergeht, dürften die Marktteilnehmer auch von den in den kommenden Tagen anstehenden Daten wissen wollen. Hier stehen aus Deutschland die ZEW-Konjunkturerwartungen im Fokus, aus den USA dürften vor allem die Einzelhandelsumsätze, das Verbrauchervertrauen und einzelne Einkaufsmanagerindizes interessieren. Zudem dürften die Anleger auch auf Zahlen aus China blicken um einzuschätzen, wie und ob sich dort die zuletzt gesehene wirtschaftliche Erholung fortsetzt.

Neben den Makrodaten stehen in dieser Woche aber auch etliche Unternehmenszahlen an, in den USA kommt die Berichtssaison ins Laufen. Dabei legen unter anderem die Großbanken Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, JP Morgan und Morgan Stanley ihre Quartalsergebnisse vor, die sich auch auf die Notierungen hiesiger Bankwerte auswirken könnten. Daneben veröffentlichen unter anderem Johnson & Johnson und Netflix Zahlen. Allgemein dürften die Investoren dabei vor allem auf die Ausblicke der Unternehmen achten.

Von der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) erwarten sich die meisten Beobachter keine neuen Maßnahmen. Die EZB dürfte nach der Vielzahl von Unterstützungsaktionen nun erst einmal deren Wirkung abwarten, heißt es. Allerdings dürften die Marktteilnehmer mit großem Interesse auf die Erklärungen der EZB und auf Hinweise zum weiteren Vorgehen achten.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag. 13.07.: Großhandelspreise in Deutschland
Dienstag, 14.07.: ZEW-Konjunkturerwartungen (Deutschland); Verbraucherpreise in Deutschland; Industrieproduktion in der Eurozone; Verbraucherpreise in den USA; Handelsbilanz Chinas
Mittwoch, 15.07.: Industrieproduktion in den USA; New York Empire State Index (USA); Beige Book der US-Notenbank; Ergebnis der Ratssitzung der Bank of Canada
Donnerstag, 16.07.: Ergebnis der Ratssitzung der Europäischen Zentralbank; Handelsbilanz der Eurozone; Einzelhandelsumsätze in den USA; Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA); Bruttoinlandsprodukt Chinas
Freitag, 17.07.: Verbraucherpreise in der Eurozone; US-Verbrauchervertrauen der Universität Michigan; Hausbaubeginne und -genehmigungen in den USA

Autor: Dr. Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG

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