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Deutsche Rohstoff: Eine Trefferquote von 100 Prozent

22.11.2019 06:19 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

Thomas Gutschlag, Vorstand der Deutsche Rohstoff, im Exklusiv-Interview mit der 4investors-Redaktion zur neuen Anleihe der Gesellschaft. Bild und Copyright: Deutsche Rohstoff.

Noch bis zum 4. Dezember können Anleger eine Anleihe der Deutsche Rohstoff zeichnen. Diese hat ein Maximalvolumen von 100 Millionen Euro und läuft über fünf Jahre. Verzinst ist das Papier mit jährlich 5,25 Prozent.

Im Exklusivinterview mit der Redaktion von www.4investors.de berichtet Thomas Gutschlag, Vorstand der Deutsche Rohstoff, über die aktuellen Arbeiten der Öl- und Gasgesellschaft. Er spricht über die laufenden Bohrungen und das künftige Bohrprogramm. Mit dem Geld aus der Anleihe will Gutschlag unter anderem neue Flächen akquirieren. Dabei blickt der Manager neben dem „Stammland“ Colorado auch auf andere US-Bundesstaaten, die für ihn interessant sind. Die Bohrkosten sowie die Prognose für 2020 sind weitere Themen im Interview mit Thomas Gutschlag.


www.4investors.de: Wenn man über die Deutsche Rohstoff nachdenkt, dann kommen einem kaum Fehlschläge beim Öl- und Gasgeschäft in den Sinn. Woran liegt das?

Gutschlag:
Weil wir gut und erfahren sind und keine unkalkulierbaren Risiken eingehen. Das als allgemeine Antwort. Sie meinen wahrscheinlich speziell unsere bisherige Trefferquote von 100 Prozent bei unseren Bohrungen. Das hängt mit zwei Faktoren zusammen. Einerseits bohren wir in Gebieten, die bereits gut erschlossen sind und für die eine hohe Dichte an Bohrdaten vorliegt. Das schafft schon mal viel Sicherheit. Vor allem aber bohren wir direkt im „Muttergestein“ des Öls und dort dann vertikal, also parallel zur Oberfläche. Diese Bohrtechnik zeichnet sich durch eine sehr hohe Erfolgswahrscheinlichkeit aus.

www.4investors.de: Derzeit arbeiten sie an elf neuen Bohrungen. Hier läuft alles nach Plan?

Gutschlag:
Absolut. Die Bohrungen wurden im Sommer bereits niedergebracht und in den kommenden Wochen, noch vor Jahresende, beginnen wir dann mit der Ölproduktion. Für die wenigen Tage des laufenden Jahres wird das dann zwar keine Relevanz mehr haben, aber natürlich für 2020 in hohem Maße. Aus den erfolgreichen Bohrungen und der bereits erwähnten Trefferquote von bisher 100 Prozent ergibt sich natürlich eine hohe Sichtbarkeit und Sicherheit für Fördermengen der Deutsche Rohstoff im kommenden Jahr und darüber hinaus. Hinzu kommen ja die insgesamt 80 Bohrungen, die uns zu mehr als der Hälfte komplett gehören, und die schon länger produzieren.

www.4investors.de: Wo werden sie 2020 ihre Schwerpunkte setzen? Wie viele neue Bohrungen wollen sie angehen?

Gutschlag:
Die Deutsche Rohstoff will weiter wachsen. Dazu planen wir auch 2020 rund ein Dutzend neuer Bohrungen niederzubringen, die dann anschließend zügig in die Produktion gehen sollen. Die entsprechenden Rechte und Lizenzen haben wir bereits erworben, sind also praktisch startklar und müssen dann nur noch das finale „Go“ geben.

www.4investors.de: Das frische Geld aus der Anleihe wollen sie in das Öl- und Gasgeschäft in den USA investieren. Denken sie dabei vor allem an neue Bohrungen auf existierenden Flächen oder an ganz neue Projekte?

Gutschlag:
Über neue Bohrungen 2020 hatte ich ja bereits berichtet. Wir wollen aber auch zusätzliche Flächen und Bohrrechte akquirieren. Unser Stammland – so könnte man es nennen – ist derzeit Colorado. Zunehmend interessant werden für uns aber auch North Dakota und Utah. Dort schauen wir uns sehr genau um und ich könnte mir vorstellen, dass wir dort expandieren.

www.4investors.de: Welche Entwicklung zeigt sich momentan bei den Bohrkosten in den USA?

Gutschlag:
Viele Dienstleister im Bohr- und Produktionsbereich der US-Schieferöl- und -Gasindustrie stehen derzeit unter wirtschaftlichem Druck, weil sie mit höheren Volumina kalkuliert hatten. Entsprechend sinken derzeit die Bohrkosten. Gut für die Deutsche Rohstoff. Bei den Bohrungen im laufenden Jahr hatten wir mit Bohrkosten von knapp 60 Millionen US-Dollar kalkuliert, tatsächlich werden wir nach aktuellem Stand etwa 10 Millionen US-Dollar niedriger liegen. Das ist wirtschaftlich für uns selbstverständlich bedeutsam. Um eine Idee zu geben: Bei Ölpreisen knapp unterhalb des aktuellen Niveaus haben wir unsere gesamten Investitionen in weniger als zwei Jahren wieder verdient.

www.4investors.de: Wie viele ihrer Bohrlöcher werden im kommenden Jahr versiegen oder wirtschaftlich unattraktiv werden?

Gutschlag:
Die Produktionsmengen aus einer Bohrung reduzieren sich bei unserer Technik der Horizontalbohrungen im Laufe der ersten Jahre durchaus merklich. Trotzdem kann weiter Jahr für Jahr für Jahr produziert und damit Cashflow und Ergebnisbeitrag generiert werden. Man geht allgemein davon aus, dass eine Bohrung 20 Jahre lang produzieren kann. Das heißt, wir müssen uns da keine Sorgen machen.

www.4investors.de: Manche Beobachter nennen ihre Prognose für 2020 ambitioniert. Sie erwarten einen Umsatz von 75 Millionen Euro bis 85 Millionen Euro und ein EBITDA von 55 Millionen Euro bis 65 Millionen Euro. Können sie das nachvollziehen?

Gutschlag:
Ich hatte ja geschildert, worauf die Prognose basiert und dass wir eine gute Visibilität aufgrund der bestehenden und der unmittelbar vor der Produktion befindlichen Bohrungen haben. Insofern ist der von uns prognostizierte Umsatz- und Gewinnsprung zwar drastisch aber absolut realistisch. Nicht ohne Grund haben wir unsere sehr gute Prognose für 2020 erst vor zwei Wochen erneut bestätigt.

www.4investors.de: Wie wird sich die erwartete Umsatz- und Ergebnissteigerung im kommenden Jahr auf die Dividende auswirken?

Gutschlag:
In den vergangenen fünf Jahren ist unsere Dividende jedes Jahr gestiegen und zwar immer um rund 5 Cent. Für 2018 haben wir im laufenden Jahr 0,70 Euro an Dividende ausgeschüttet. Ich bin generell ein Freund von Kontinuität bei der Dividendenentwicklung, aber es ist natürlich viel zu früh, sich heute über eine Dividende für das nächste Jahr Gedanken zu machen, über die die Hauptversammlung 2021 beschließen muss.

www.4investors.de: Sie haben derzeit gesicherte Öl- und Gas-Reserven von fast einer Milliarde Dollar in der Erde liegen. Wo soll dieser Wert Ende 2020 stehen?

Gutschlag:
Wir verfügen aktuell über gesicherte Reserven von 29 Millionen Barell-Öl-Äquivalent (BOE). Das wurde uns in den aktuellen Gutachten bestätigt. Daraus resultieren ein Umsatzpotenzial von 987 Millionen US-Dollar der Deutsche Rohstoff und vor allem ein Cashflow von 340 Millionen US-Dollar nach Bohrkosten und weiteren Aufwendungen. Das sind Werte, die vermutlich für unsere Anleiheinvestoren sehr bedeutsam sind.

www.4investors.de: Ist der Verkauf von erfolgreichen Liegenschaften denkbar?

Gutschlag:
Wir haben in der Vergangenheit mit sehr guten Gewinnen Projekte verkauft und für die Zukunft darf man das natürlich auch nicht ausschließen.

www.4investors.de: Spielen ihre weiteren Projekte im Bereich Wolfram, Zinn und Seltene Erden bei ihnen derzeit überhaupt eine Rolle? Ist an eine Aufgabe dieser „Nebentätigkeiten“ gedacht?

Gutschlag:
Unser Kerngeschäft ist die Schieferöl- und -gasförderung in den USA. Die von ihnen genannten Projekte sind jeweils Minderheitsbeteiligungen an Unternehmen, die teilweise sogar börsennotiert sind. Wir fühlen uns damit sehr wohl, halten diese Beteiligungen für attraktiv und aussichtsreich und auch für unsere Anleihegläubiger folgt daraus noch mal mehr Substanz.

www.4investors.de: Wie wird sich der Ölpreis im kommenden Jahr entwickeln?

Gutschlag:
Wahrsagerei gehört bei uns leider nicht zum Geschäftsmodell. Deshalb spekulieren wir nicht auf den Ölpreis des kommenden Jahres, sondern sichern uns gegen Preisrücksetzer durch Hedging ab. Die Zielgröße ist, dass wir etwa 60 Prozent unserer Produktion hedgen. Aktuell haben wir damit einen Ölpreis von rund 57 US-Dollar eingelockt.

Was man sagen kann, ist, dass die Ölnachfrage nach Aussage renommierter Experten langfristig gesehen weiter steigen wird. Trotz aller Bemühungen Öl durch regenerative Energien zu substituieren, gehen die Internationale Energieagentur und die OPEC einhellig von einem steigenden Bedarf an Öl zumindest bis 2040 aus. Die Welt verbraucht aktuell rund 100 Millionen Barell Öl – pro Tag. Die stetig wachsende Weltbevölkerung und der Energiehunger der Schwellenländer treiben die Nachfrage weiter nach oben.

www.4investors.de: Wie bewerten sie die momentane Steuer- und Energiepolitik der USA für ihr Geschäft?

Gutschlag:
Die USA behandeln ihre heimische Ölindustrie nach meiner persönlichen Meinung regulatorisch streng aber fair, wobei die Bundesstaaten vielfach das letzte Wort haben. Colorado beispielsweise ist ein Ölstaat, nach Texas der Zweitwichtigste in den Vereinigten Staaten überhaupt. Die Bedeutung der Industrie ist den Regulatoren bewusst, ohne dass sie darüber Umweltaspekte vernachlässigen. Steuerlich sind 24 Prozent Corporate Tax – vor einigen Jahren gab es noch einmal eine Reduzierung – sehr attraktiv und für die Deutsche Rohstoff natürlich angenehm.

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