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Traumhaus: „Unser Konzept erfährt große Nachfrage”

03.07.2019 10:07 Uhr - Autor: Johannes Stoffels  auf twitter

Im Exklusivinterview mit der Redaktion von www.4investors.de erläutert Traumhaus-Vorstandschef Otfried Sinner, wie der Hersteller von Reihen- und Doppelhäusern weiter wachsen soll. Bild und Copyright: Traumhaus.

Noch dürfte die Traumhaus AG wenigen Anlegern bekannt sein. Das will Vorstandschef Otfried Sinner jedoch ändern. Schon jetzt zählt die Gesellschaft zu den zehn größten Herstellern von Reihen- und Doppelhäusern in Deutschland. Im Exklusivinterview mit der Redaktion von www.4investors.de erläutert Sinner, wie Traumhaus weiter wachsen soll.


www.4investors.de: Traumhaus dürfte bisher wenigen Investoren etwas sagen. Stellen sie ihr Unternehmen bitte in drei Sätzen vor!

Sinner:
Die Traumhaus AG ist ein etablierter Projektentwickler und Anbieter von Reihenhäusern, Doppelhaushälften und Mehrfamilienhäusern, die in serieller Massivbauweise, also Stein auf Stein, hergestellt werden. Aufgrund unserer standardisierten Bauweise können wir kostengünstig fertigen und leistbares Wohnen anbieten. Wir sind in der Branche sehr bekannt, denn wir zählen schon jetzt zu den zehn größten Herstellern von Reihen- und Doppelhäusern in Deutschland.

www.4investors.de: Wo liegen ihre geographischen Schwerpunkte?

Sinner:
Wir sind ein bundesweiter Anbieter. Wir haben regionale Schwerpunkte definiert: Rhein-Main Gebiet und Rhein-Ruhr bis an die deutsch-niederländische Grenzregion. Diese bevölkerungsreichen Regionen werden wir auch in Zukunft verstärkt angehen. Dies zeigt auch die kürzlich erfolgte Eröffnung unserer Repräsentanz in Köln. Darüber hinaus werden wir in andere Gebiete expandieren, weil unser Konzept große Nachfrage erfährt. Wir werden deshalb mittelfristig Randlagen um Berlin, Hamburg und Hannover sowie im Süden den bayrischen Raum hin erschließen.

www.4investors.de: Wer ist die Zielgruppe bei ihren Kunden?

Sinner:
Sehen sie, das ist das tolle an unserem Konzept. Wir bieten immer den gleichen Haus- oder Wohnungstyp an und die Zielgruppe ist trotzdem ein Querschnitt unserer Gesellschaft. Wir treffen bundesweit einen Kern der Nachfrage. Allein seit 2008 haben wir die Zahl der fertiggestellten Einheiten vervierfacht.

www.4investors.de: Sind sie auch im sozialen Wohnungsbau engagiert?

Sinner:
Wir sind zwar nicht im sozialen Wohnungsbau engagiert, aber wir können sagen, dass wir aufgrund unseres standardisierten Konzeptes leistbares Wohnen als Wohneigentum ermöglichen und anbieten können. Dies ist auch der Grund, warum unser Konzept auf ein positives Echo der Kommunen stößt.

www.4investors.de: Wie teuer sind ihre Häuser für den Käufer?

Sinner:
Dies ist abhängig von der Lage, sprich damit vom Einkauf. Unser standardisiertes Konzept garantiert adäquate Preise.

www.4investors.de: Ihre Bauweise ist relativ standardisiert. Finden dennoch Innovationen Eingang in ihre Planungen?

Sinner:
Unsere Bauweise ist ganz und gar standardisiert! Kern unseres Produktsortiments ist unser immer fortwährender, optimierter Reihenhaustyp mit 141 qm Wohnfläche, pro Stockwerk drei Grundrissvarianten sowie einer begrenzten Anzahl von Ausstattungsmöglichkeiten. Innerhalb dieses grundsoliden Geschäftsmodells treiben wir mit enormer Energie Innovationen vor uns her. Das heißt ein klares Ja zu ihrer zweiten Frage: Wir planen ein Baukompetenzzentrum, dessen Kern die automatisierte Vorfertigung von ganzen Hauswänden in Mauerwerksbau ist. Dies wird die serielle Fertigung beschleunigen und die Kapazität deutlich vergrößern. Darüber hinaus arbeiten wir an der Einführung einer Bau App, um die Logistik und das gesamte Baucontrolling zu optimieren.

www.4investors.de: Viele Auftraggeber, darunter auch Kommunen klagen derzeit über eine Bauwirtschaft, die sich vor Aufträgen kaum retten kann. Daher steigen die Preise an, zudem muss man länger auf die Bauarbeiter warten. Erleben sie das auch so?

Sinner:
An steigenden Grundstückspreisen kommt keiner vorbei, nur spüren wir das weniger als andere, da wir ja eher auf Randlagen spezialisiert sind, wo das Baurecht erst geschaffen wird. Darüber hinaus kommt uns unsere – und ich wiederhole es gerne – standardisierte Bauweise zugute, die wir mit festen Partnern, mit denen wir über Jahre zusammenarbeiten, ausführen. Fazit ist: Wir haben weder Kapazitätsengpässe noch einen überhöhten Margendruck.

www.4investors.de: Sie können sich also meist auf feste Partner bei der Bauausführung verlassen?

Sinner:
Sie müssen sich das wie folgt vorstellen: Wir bauen ja keine einzelnen Häuser, sondern Wohnsiedlungen auf Grundstücksgrößen zwischen 3.500 und 30.000 qm. Da entstehen je nach Bedarf Reihenhäuser, Doppelhaushälften und Mehrfamilienhäuser, da arbeitet jeweils eine Baukolonne das Projekt ab. Wenn dies fertiggestellt ist, wandern die quasi zum nächsten Baugrundstück. Es entstehen selten Lücken, so dass diese Kolonnen fast ununterbrochen für uns tätig sind. Wir können historisch betrachtet sagen: Kapazitätsausfälle oder Engpässe hatten wir noch nie.

www.4investors.de: Im vergangenen Jahr machten sie einen Umsatz von rund 55 Millionen Euro und einen Gewinn von etwas über 8 Millionen Euro. Sind sie mit diesem Jahresverlauf zufrieden?

Sinner:
Wir sind mit dem Verlauf zufrieden. Zumal wir im abgelaufenen Geschäftsjahr Leistungen erbracht haben, die jetzt im laufenden Geschäftsjahr auf der Ertragsseite wirksam werden.

Aber nochmal: Wir sind zufrieden, weil wir auch gleichzeitig den Gang an die Börse realisiert haben und durch die damit verbundene Kapitalerhöhung die Liquidität des Unternehmens nachhaltig stärken konnten. Dadurch sind wir im Ankauf von Liegenschaften noch beweglicher als vorher.

www.4investors.de: Wie sieht es bei der Eigenkapitalquote aus?

Sinner:
Ich sprach die Kapitalerhöhung an. Diese hat neben den Erträgen dazu geführt, dass die Traumhaus AG die Eigenkapitalquote von 9,6 Prozent auf 15,2 Prozent erhöhen konnte. Diese werden wir weiter auf über 20 Prozent in nächster Zeit steigern.

www.4investors.de: Wie soll das aktuelle Geschäftsjahr verlaufen?

Sinner:
Wir gehen von einem dynamischen Wachstum aus. Unsere Wachstumstreiber sind hierfür: Die regionale Erweiterung in nördliche und südliche Wohnräume bei gleichzeitiger Vertiefung angestammter Regionen. Zweitens die automatisierte Fertigung, die unsere Kapazität deutlich erhöhen wird zuzüglich der Digitalisierung von Prozessabläufen. Drittens haben wir unser Sortiment um den Geschosswohnungsbau erweitert, ohne von unserer Standardisierung abzulassen.

Dies alles wird dazu führen, dass unserer Prognose zufolge wir von einer deutlichen Umsatzsteigerung auf rund 90 Millionen Euro bei einer konstant hohen Rohertrags-Marge auf über 13 Millionen Euro EBITDA ausgehen.

www.4investors.de: Der Freefloat bei Traumhaus liegt derzeit unter 10 Prozent. Das ist für Anleger und gerade für institutionelle Investoren nicht wirklich attraktiv. Gibt es Pläne, dies zu ändern?

Sinner:
Gehen sie davon aus, dass sich der Freefloat in den nächsten Geschäftsperioden signifikant erhöhen wird.

www.4investors.de: Gibt es bei ihnen, wie bei anderen Unternehmen aus dem Bau- und Immobilienbereich, Pläne für eine Anleihe?

Sinner:
Wir prüfen in unseren Überlegungen hinsichtlich der Finanzstrategie des Unternehmens immer unterschiedliche Optionen der Fremdfinanzierung. Wichtig ist uns dabei, immer die Balance zwischen Eigenkapitalquote und Nettofinanzverbindlichkeiten zu halten. Ob das Fremdkapitalprodukt letzten Endes Anleihe, Schuldscheindarlehen, etc. heißen wird, entscheiden wir zeitnah.

www.4investors.de: Wo soll die Traumhaus AG in zwei oder drei Jahren stehen?

Sinner:
Ziel ist es, durch ein gesundes Wachstum in den nächsten Jahren 600 Häuser / Wohnungen pro Jahr fertig zu stellen.

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