Steinhoff Aktie vor Absturz an das Dezember-Tief?

Steinhoff International kommt bei der wichtigen Sanierung der europäischen Finanzierungsgesellschaften nicht wie geplant voran. Nun musste das Unternehmen Fristen für die Umsetzung der mit den Gläubigern abgesprochenen Maßnahmen weiter verschieben, was die Steinhoff Aktie belastet. Der „Erzfeind”, die Seifert-Gruppe, ist über die LSW GmbH Gläubiger bei Steinhoff International und hat mit einem Einspruch gegen die Entscheidungen von Gläubigerversammlungen der Steinhoff-Gesellschaften eine Blockade geschaffen, die bisher nicht aufgelöst werden konnte. Der SDAX-notierte Konzern hofft nun, sich so schnell zu einigen, dass die Maßnahmen Ende Mai, spätestens aber Ende Juni umgesetzt sein werden.

Die Steinhoff-News waren gestern natürlich nicht dazu geeignet, den Aktienkurs des Konzerns aus seiner Abwärtsbewegung herauszuholen. Immerhin zeichnete sich im Tagesverlauf um 0,1106/0,111 Euro eine Stabilisierung ab, in die man aber noch keine Trendwende für die Steinhoff Aktie nach den jüngsten Kursverluste herein interpretieren sollte. Aktuelle Indikationen für den Titel notieren am frühen Donnerstagmorgen bei 0,111/0,112 Euro, nachdem die Steinhoff Aktie den gestrigen XETRA-Handel bei 0,112 Euro mit 2,27 Prozent Tagesminus und neuen Verkaufssignalen beendet hatte.

Wichtige charttechnische Signalmarken für Steinhoffs Aktienkurs

In der technischen Analyse der Steinhoff Aktie zeigen sich diese jüngsten Verkaufssignale an den SIgnalmarken um 0,113/0,114 Euro und 0,116/0,118 Euro. Beide Zonen sind im Falle einer Kurserholung nun als erste Widerstandsmarken für den Aktienkurs des niederländisch-südafrikanischen Konzerns mit Wurzeln in Deutschland anzusehen. Gelingt ein Ausbruch hierüber, könnte sich die Erholungsbewegung in Richtung 0,125/0,127 Euro fortsetzen. Weitere charttechnische Hindernisse oberhalb dieser Marke finden sich für Steinhoffs Aktienkurs bei 0,132/0,134 Euro und vor allem 0,140/0,143 Euro - hier endete jüngst eine deutliche Kurserholungsbewegung bei dem SDAX-Wert.

Bleibt der Aktienkurs von Steinhoff International dagegen unter Druck, wäre ein Rutsch unter den Supportbereich um die 11-Cent-Marke als weiteres charttechnisches Verkaufssignal einzustufen. Wie zuletzt in unserer technischen Analyse zur Steinhoff Aktie bereits skizziert, könnte es für den Titel dann weiter nach unten an die Unterstützungszonen zwischen 0,103/0,104 Euro und 0,105/0,106 Euro gehen. Vor allem die obere der beiden Marken ist eine starke Signalzone. Ein Rutsch hierunter könnte aus übergeordneter Sicht sogar noch einmal einen Test des Dezember-Tiefs bei 0,085/0,088 Euro einleiten.

Steinhoff braucht mehr Zeit: LSW blockiert die Restrukturierung

Hier noch einmal unser gestriger Text zur Blockade der Restrukturierung bei den europäischen Finanzierungsgesellschaften:

Steinhoff International muss die Gläubiger mal wieder um einen Fristaufschub bitten. Eigentlich wollte das Unternehmen die diversen Restrukturierungsvereinbarungen für ihre europäischen Finanzierungsgesellschaften bis Ende März umsetzen. Von dem Zeitplan muss man nun abrücken und nennt - eine Zustimmung der Gläubiger vorausgesetzt - nun den 31. Mai als Termin. Der Grund für die Verzögerung ist die Anfang Januar gemeldete Afechtung der Seifert-Gruppe über deren LSW GmbH gegen die Vereinbarungen - wir berichteten.

Mit der Fristverlängerung will man Zeit für die Verhandlungen mit Seifert und die abschließende Implementierung der geplanten Restrukturierungsschritte gewinnen. Sollte man bis zum 18. April keine Einigung erreichen, solle sich die Frist automatisch bis zu, 28. Juni verlängern, so Steinhoff International am Mittwochnachmittag.

Weiterhin ist offen, welcher Disput mit der LSW GmbH besteht - hierzu nennt der SDAX-notierte Konzern keine Einzelheiten. LSW blockiert damit weiterhin die Umsetzung der Schulden-Restrukturierung bei der Steinhoff-Tochter. Das Vorhaben könne nicht implementiert werden, bis die Anfechtung der Beschlüsse ausgeräumt sei, hieß es bereits im Januar aus der Unternehmenszentrale. Allerdings bleiben Punkte wie das Interims-Moratorium in Kraft.