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Commerzbank, Steinhoff & Co.: Börsennotierte Unternehmen bei Prognoseangaben mit Defiziten

17.01.2019 13:29 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Commerzbank hat bei der Qualität ihrer Prognosen enttäuscht. Die von einem Bilanzskandal erschütterte Steinhoff war noch schlechter. Bild und Copyright: science photo / shutterstock.com

Brillenhersteller Fielmann über alle Indizes hinweg mit bester Prognose für das Geschäftsjahr 2017 - Insgesamt Verbesserung der Prognosequalität; Spielraum nach oben bleibt - Studie untersuchte Berichterstattung sämtlicher Indexunternehmen in Deutschland und erweitert umfangreiche Datenbank zur Prognosequalität

Die cometis AG hat die Prognosequalität aller Unternehmen aus DAX, MDAX, SDAX und TecDAX für die Jahre 2013 bis 2017 untersucht. In der Studie werden die Vorhersagen zur Geschäftsentwicklung anhand dreier Kriterien beurteilt: Dabei ist es nicht nur entscheidend, inwieweit die Prognose letztendlich eingehalten wurde, sondern auch, welche Art der Prognose gewählt und ob diese unterjährig angepasst wurde.

Medienunternehmen und Einzelhandel mit besten Prognosen

Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass größere Unternehmen aus dem DAX und MDAX ihre Guidance besser einhalten als Unternehmen aus SDAX und TecDAX. Besonders Unternehmen aus dem Mediensektor und dem Einzelhandel haben die zukünftige Entwicklung des eigenen Unternehmens im Geschäftsbericht 2016 realistisch eingeschätzt. Emittenten aus dem Banken-, dem Rohstoff- und dem Technologiesektor fielen hingegen zurück. Über alle Indizes hinweg schnitt der im MDAX notierte Brillenhersteller Fielmann am besten ab. Die Prognose wurde fast auf den Punkt genau eingehalten und im Verlauf des Geschäftsjahres nicht angepasst. Am schlechtesten schloss das MDAX-Unternehmen Steinhoff Holding ab, das lediglich eine qualitative Schätzung für das Geschäftsjahr 2017 abgab. Im DAX legte der Chemie- und Pharmakonzern Merck die beste Prognose ab. Die Commerzbank belegte aufgrund einer deutlichen Verfehlung des Zielwertes den letzten Platz.

10 % der Prognosen sind ungenau

In der Gesamtentwicklung zeigte sich in den letzten vier Jahren eine Verbesserung der Prognosequalität. Insgesamt gaben inzwischen fast zwei Drittel der Unternehmen eine Punktprognose (bspw. „Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz von 150 Mio. EUR.“) oder eine quantitative Intervallprognose ab (bspw. „Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2017 einen Umsatz zwischen 145 Mio. und 155 Mio. EUR“). Gleichwohl wählte immer noch jedes zehnte Unternehmen eine ungenaue Form der Prognose. Dazu zählen rein komparative Prognosen (bspw. „Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2017 einen steigenden Umsatz“) und qualitative Prognosen (bspw. „Wir erwarten für das Geschäftsjahr 2017 einen zufriedenstellenden Umsatz“). Zudem nahmen Prognoseanpassungen im Vergleich zum Geschäftsjahr 2016 deutlich zu. Es handelte sich jedoch in 80% der Fälle um eine Erhöhung.

Die Auswertung der Kennzahlen ergab, dass inzwischen mehr als vier Fünftel der Unternehmen den Umsatz prognostizierten. Bezüglich den Ergebniskennziffern zeigt sich ein gemischtes Bild, jedoch wählten die meisten Unternehmen wie in den letzten Jahren das EBIT (17 %), das EBITDA (15%) oder die EBIT-Marge (11 %) als prognostizierte Ergebnisgröße.

Prognosequalität mit Verbesserungspotenzial

Prognosen zur erwarteten finanziellen Unternehmensperformance sind für Finanzakteure ein wichtiges Mittel, um die Zukunftsaussichten eines Unternehmens einschätzen zu können. Bevorzugt werden dabei aussagekräftige quantitative Schätzungen für zentrale Steuerungskennzahlen wie Umsatz und Profitabilität. Eine konkrete und eingehaltene Prognose stärkt die Glaubwürdigkeit am Kapitalmarkt. Prognoseanpassungen können dagegen erhebliche Verluste für die Unternehmensaktie bedeuten.

„Auch wenn sich die Prognosen der Indexunternehmen insgesamt verbessert haben, ist weiterhin Spielraum nach oben. Es gibt viele gute Beispiele. Leider aber auch weiterhin einige Unternehmen, die mit schlechten Prognosen wertvolles Vertrauen am Kapitalmarkt verspielen“, kommentiert Henryk Deter, Vorstand der cometis AG. Er fährt fort: „Die Prognoseerstellung als hohe Schule der Kapitalmarktkommunikation wird in den nächsten Jahren aufgrund höherer politischer und ökonomischer Unsicherheit immer schwieriger werden. Es ist daher entscheidend, dass sich Unternehmen noch intensiver mit dem Thema Guidance auseinandersetzen und die Prognosequalität in der Geschäftsberichtssaison 2019 verbessern.“

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne von cometis AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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