Steinhoff Aktie: Geht der Absturz weiter?

Die Erholungsrallye der Steinhoff Aktie von 0,071 Euro auf 0,247 Euro ist zu großen Teilen schon wieder kompensiert. Bis auf 0,112 Euro fiel der Aktienkurs des Unternehmens gestern, schon seit dem Erholungshoch vom 19. Juli bröckeln die Kurse. Dass die US-Tochter Mattress Firm laut „Reuters” einen Insolvenzantrag erwägt, 2016 erst in einem Milliardendeal von Steinhoff International erworben, bringt aktuell reichlich Verunsicherung in den Titel. Zwar ist kaum zu erwarten, dass Steinhoff/Mattress Firm einen solchen Schritt nach den jüngsten Stillhalteabkommen mit den Gläubigern ohne Abstimmung mit eben diesen durchführt, doch an der Börse belasten die unabwägbaren Auswirkungen eines solchen möglichen Schritts.

Noch ist zwar nichts in den USA offiziell, doch Steinhoffs Aktienkurs wird durch die Meldungen weiter belastet. Nachdem der Titel gestern vom Tagestief erholt mit 0,119 Euro und rund 7 Prozent Tagesminus aus dem Handel ging, liegen aktuelle Indikationen am Freitagmorgen um 0,111 Euro. Nach dem Rutsch unter die Marke zwischen 0,120/0,121 Euro und 0,124/0,125 Euro hat sich der untere Teil der Signalzone gestern im Handelsverlauf als Widerstand erwiesen - von hier prallt Steinhoffs Aktienkurs aktuell deutlich nach unten ab, was das vorherige Verkaufssignal charttechnisch bestätigt. Das Papier dürfte volatil bleiben, auch weil mit wichtigen neuen Nachrichten gerechnet werden darf.

Es bleibt dabei: Mit dem Verkaufssignal rücken nun Supports um 0,114 Euro sowie an den Marken um 0,10 Euro und 0,09 Euro wieder in den Blickpunkt rücken. Nicht mehr weit darunter wäre dann schon das Allzeittief der Steinhoff Aktie bei 0,071/0,075 Euro zu finden. Im Erholungsfall bleibt die Marke zwischen 0,120/0,121 Euro und 0,124/0,125 Euro für die Steinhoff Aktie die erste wesentliche Hürde.

Steinhoff: Aus den USA drohen Horror-News

Hier noch einmal unsere gestrigen Steinhoff-News zu dem Thema Mattress Firm: „Gerade erst hat Steinhoff International die Gläubiger mit Stillhalteabkommen hinter sich bekommen, da drohen aus den USA Nachrichten, die den Aktienkurs erneut erschüttern könnten. Im Zentrum steht dabei die Tochtergesellschaft Mattress Firm. Das Unternehmen ist hoch defizitär und gilt schon lange als Problemkind im Portfolio von Steinhoff International. Nachdem diese sich gerade mit kika/Leiner von einem Restrukturierungsfall getrennt hat, den man finanziell nicht weiter stützen konnte, soll Mattress Firm den Gang in die Insolvenz erwägen.

Eine entsprechende Meldung kommt heute von der Nachrichtenagentur Reuters. Demzufolge soll Mattress Firm ein entsprechendes Filing erwägen. Die Nachrichtenagentur beruft sich dabei auf namentlich nicht bezeichnete Personen, die mit der Sache vertraut seien und sich Anonymität erbeten haben.

Das niederländisch-südafrikanische Unternehmen hatte Mattress Firm erst im Jahr 2016 in einem milliardenschweren Deal übernommen. Schon seit längerem versucht sich Mattress Firm aus Problemen zu befreien, die vor allem die Expansion verursacht hat. Eine ganze Reihe von Shops des Matratzenhändlers arbeiten unprofitabel und sollen geschlossen wären - eine Insolvenz könnte dem US-Unternehmen zwar helfen, unprofitable Aktivitäten einfach zu schließen, hätte aber auch nur schwer abschätzbare Folgen auf die Steinhoff-Gruppe und deren Aktienkurs.”

Lesen Sie mehr zum Thema Steinhoff International im Bericht vom 06.08.2018

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