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Aus der Ecommerce Alliance AG wird die Mountain Alliance AG: „Unsere Strategie geht auf“

01.08.2018 09:20 Uhr - Autor: Redaktion 4investors  auf twitter

Daniel Wild, Vorstandschef der Mountain Alliance AG. Bild und Copyright: Mountain Alliance.

Im vergangenen Jahr vereinbarten die beiden Beteiligungsunternehmen Ecommerce Alliance AG und die Schweizer Mountain Partners AG eine vertiefte Kooperation, nun hat sich die Ecommerce Alliance AG in Mountain Alliance AG umbenannt. Was dies für die Strategie bedeutet, auf welche Megatrends das Unternehmen setzt und welche Beteiligungen reif für einen Exit sind, verrät Vorstandschef Daniel Wild im Exklusivinterview mit der Redaktion von www.4investors.de. Mittelfristig strebt Wild eine Steigerung des Portfolio Asset Values von 31 Millionen Euro auf rund 100 Millionen Euro an.


www.4investors.de: Die Ecommerce Alliance AG hat nach Zustimmung der ordentlichen Hauptversammlung im Juli einen Namenswechsel vollzogen. Das neue Unternehmen nennt sich nun Mountain Alliance AG. Was ist der Hintergrund dieser Umfirmierung?

Wild:
Seit April 2017 kooperieren wir vertrauensvoll mit der Mountain Partners AG, die mit einem Anteil von 50,1 Prozent auch unser Mehrheitsaktionär ist. Im Rahmen unserer engen Kooperation wollen wir nicht nur die Strategie aufeinander abstimmen, sondern auch am Kapitalmarkt unter gleicher Flagge unterwegs sein. Daher haben wir uns dazu entschieden, die Firmierung zu ändern, um auf diese Weise auch eine breitere Basis an Investoren anzusprechen.

www.4investors.de: Sie sprechen die Strategie bereits an. Inwiefern hat sich die Ausrichtung der Mountain Alliance durch diese Kooperation verändert?

Wild:
Der Strategieschwenk ist zunächst ein Gewinn für alle beteiligten Partner. Für die Mountain Partners AG, für uns als Mountain Alliance AG und natürlich last but not least für unsere jeweiligen Beteiligungen. Daher ist unsere Idee von der Bündelung der Kräfte passend. Unsere Partner in der Schweiz befassen sich mit dem Company-Building sowie dem Venture Capital-Asset-Management in Europa und in ausgewählten Schwellenländern. Die Mountain Alliance AG kümmert sich um reifere digitale Unternehmen. Den Begriff „kümmern“ wähle ich mit Bedacht. Denn wir verstehen uns als Kümmerer für unsere Beteiligungen. Es geht nicht darum, schnellen Profit durch Exits zu erzielen. Vielmehr wollen wir nachhaltige Werte schaffen. Unsere Beteiligungen, und in diesem Zusammenhang auch die Neuzugänge im Portfolio, werden nun am Kapitalmarkt sichtbarer.

www.4investors.de: Sie bewegen sich mit Ihrem Geschäftsmodell und Portfolio im Markt für digitale Unternehmen und unterscheiden sich dadurch deutlich von Beteiligungsunternehmen, die in klassische Branchen investieren. Wie sieht Ihr Ansatz aus?

Wild:
In erster Linie möchten wir vom dynamisch wachsenden Markt mit Online-Angeboten und eben digitalen Unternehmen profitieren. Im Rahmen der Digitalen Revolution ergeben sich zahlreiche Chancen für Beteiligungsunternehmen, wie wir es sind. Dabei geht es darum, spannende Unternehmen zu identifizieren und nachhaltig aufzubauen, bis sie reif für einen Exit sind. Wichtig ist für uns, dass wir in Unternehmen investieren, die auf einen Megatrend aufsetzen.

www.4investors.de: Könnten Sie uns zwei Beispiele für diese Megatrends nennen?

Wild:
Beispielsweise profitiert eine unserer Beteiligungen, der Haustier-Bedarf-Versender Alphapet, von der Verlagerung des Versandhandels ins Internet. Gleichzeitig ist das Geschäftsmodell krisenfest, denn Tierfreunde sparen nicht an ihren Lieblingen und wollen nur das Beste für sie. Unsere Beteiligung Volders digitalisiert das Management von Versicherungs- und Verbraucherverträgen – ein echter Game-Changer. Die Strategie geht auf.

www.4investors.de: Welche Exit-Strategie verfolgen Sie dabei?

Wild:
Bisher haben wir unsere Beteiligungen in erster Linie an strategische Investoren verkauft, was vor allem für unseren guten Ruf als starker Partner spricht. So haben wir unsere Beteiligung an der Expat-Social-Media-Plattform InterNations an das deutsche Business-Netzwerk Xing veräußert und unsere Beteiligung an der Online-Luxury-Mall MyBestBrands wurde von Signa Retail übernommen. Und damit nicht genug: Im April hat Satellite Solutions Worldwide PLC unsere Beteiligungen an den Satelliten-Internet-Dienstleistern Getinternet und Orbitcom erworben. Diese Beispiele zeigen, dass unsere Beteiligungen für strategische Investoren durchaus attraktiv sind.

www.4investors.de: Was sind aktuell die bedeutendsten Werttreiber im Portfolio der Mountain Alliance? Und welche Beteiligungen sind reif für einen Exit?

Wild:
An Werttreibern haben wir eine ganze Reihe spannender Unternehmen am Start, die uns viel Freude bereiten. So zum Beispiel den Online-Sprachlehrer Lingoda und die bereits genannten Alphapet oder Volders, um nur drei vielversprechende Beteiligungen zu nennen. Volders ist dabei im disruptiven Geschäftsfeld der Insure-Techs unterwegs – also Unternehmen, welche die Versicherungsbranche verstärkt digitalisieren. Übrigens handelt es sich bei diesen Beteiligungen um Unternehmen, die wir im Rahmen unserer Übernahme der Mountain Internet AG ins Portfolio aufgenommen haben. Nach wie vor sind auch der Textil-Customizer Shirtinator und das Online-People-Magazin Promipool in unserem Fokus. Zu einem Exit muss aber alles passen: Das Umfeld, der Preis und der passende Investor.

www.4investors.de: Was passiert mit den Exiterlösen? Wird es mittelfristig auch eine Dividende geben?

Wild:
Grundsätzlich ist es unser Ziel, die Erlöse in das Wachstum des Unternehmens zu investieren. Also in Form neuer und wertsteigernder Beteiligungen. Auf diese Weise profitieren unsere treuen Aktionärinnen und Aktionäre direkt am Unternehmenswachstum. Momentan haben wir viele gute Ideen, wie wir die Mittel gewinnbringend investieren können, anstatt sie in Form einer Dividende auszuschütten. Aber natürlich wollen wir auch perspektivisch eine Dividende anbieten, wenn die Voraussetzungen stimmen.

www.4investors.de: Gibt es auch Firmen in Ihrem Portfolio, die nicht funktionieren und wo liegen hier die Gründe?

Wild:
Natürlich wäre es toll, wenn alle unsere Beteiligungen und Akquisitionen erfolgreich sind und signifikante Umsatzbeiträge leisten. Aber in unserer Branche ist es ähnlich wie im Sport: Man gewinnt nicht immer. Um auf lange Sicht allerdings überdurchschnittlich mehr Erfolg als Misserfolg zu haben, ist es um so wichtiger, das Risiko im Portfolio auszubalancieren. Wir hatten erfolgreiche Exits an strategische Käufer und haben dazu unser Portfolio mit neuen, aussichtsreichen Beteiligungen gestärkt und weiter diversifiziert.

www.4investors.de: Planen Sie in den nächsten Monaten weitere Zukäufe?

Wild:
Wir verfolgen unsere Expansionsstrategie und werden die sich uns bietenden Akquisitionschancen konsequent nutzen. Diesbezüglich wird es unsererseits allerdings keinen Schnellschuss geben. Wir sind auf jeden Fall handlungsbereit, um einzelne Beteiligungen, aber auch weitere Portfolien übernehmen zu können.

www.4investors.de: Am 8. Mai 2018 haben Sie erstmals den Net Asset Value (NAV) veröffentlicht. Was sind die Hintergründe dafür?

Wild:
Die Veröffentlichung des NAV von 6,72 Euro je Aktie zum 31. März trägt dem Wunsch vieler Investoren und Analysten nach einer erhöhten Transparenz Rechnung. Die NAV-Werte werden künftig zusammen mit den Halbjahres- und Jahresergebnissen veröffentlicht. Das regelmäßige Update des NAV soll Investoren einen noch besseren Einblick in die Wertentwicklung des Portfolios geben. Wichtig sind die nachhaltige Steigerung des Beteiligungswertes und die Realisierung durch Exits. Dazu gibt es drei Hebel: 1. Wir profitieren an den bestehenden Beteiligungen und entwickeln sie stetig weiter. 2. Wir verstärken systematisch unsere „Winner“, also Beteiligungen, die wir für sehr aussichtsreich halten. 3. Wir stärken unser Portfolio durch weitere Akquisitionen.

www.4investors.de: Das Service-Geschäft war im vergangenen Geschäftsjahr rückläufig. Woran lag dies und an welchen Stellschrauben müssen Sie drehen, um hier wieder Wachstum zu erreichen?

Wild:
Unser Service-Geschäft beziehungsweise Agentur-Geschäft ist sehr dynamisch und somit abhängig von Media-Budgets der Kunden. Somit ist es schwankungsintensiver. Die Entwicklung in 2017 war nur eine Momentaufnahme, aber nichts Außergewöhnliches. Uns ist es bereits gelungen, die Rückgänge zu kompensieren. Daher sind wir auch im Service-Bereich auf Kurs.

www.4investors.de: Wie ist es aktuell um die finanzielle Situation der Mountain Alliance AG bestellt? Wie wollen Sie die angestrebte Expansion finanzieren?

Wild:
Wir haben verschiedene Möglichkeiten, unsere Pläne in die Tat umzusetzen. Neben liquiden Mitteln haben wir vor allem unsere Aktie als attraktive Akquisitionswährung, die wir wieder zum Einsatz bringen können. So, wie wir es bereits erfolgreich im vergangenen Jahr umgesetzt haben.

www.4investors.de: Die Aktie notiert noch deutlich unter dem von Analysten errechneten fairen Wert von 6,70 Euro und ist in einer Seitwärtsbewegung gefangen. Woran liegt das? Erkennt der Markt die Chancen nicht?

Wild:
Das könnte in der Tat ein Grund sein. In Folge der vertieften Kooperation beider Unternehmen ist möglicherweise Verunsicherung auf Seiten der Aktionäre aufgetreten. Ich kann allerdings alle Marktteilnehmer beruhigen, wir sind auf dem besten Weg, ein aufregendes und werthaltiges Portfolio aufzubauen. Dabei streben wir mittelfristig eine Steigerung unseres Portfolio Asset Values von zuletzt 31 Millionen Euro auf rund 100 Millionen Euro an. Zudem sind die Synergiepotenziale, die sich für die Mountain Partners AG und die Mountain Alliance AG ergeben, sehr attraktiv. Nicht umsonst haben wir die Losung ausgegeben, dass wir unsere Stärken bündeln. Davon sind wir überzeugt.

www.4investors.de: Was ist ihr mittelfristiges Ziel, wo sehen Sie die Mountain Alliance AG in drei Jahren?

Wild:
Um an der Börse erfolgreich zu sein, müssen wir eine kritische Größe erreichen. Aus eigener Kraft dauert es zu lange. Insofern ist es das Ziel mittels der Kooperation aus Mountain Partners AG und Mountain Alliance AG ein stetig und zügig wachsendes Portfolio zusammenzustellen und weiterzuentwickeln.

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