Gesco: Kartellverfahren belastet den Kurs

Bis 2022 will Gesco die EBIT-Marge auf rund 8 Prozent steigern. Im vergangenen Geschäftsjahr lag diese bei 4,5 Prozent. Eine neue Konzernstrategie soll jedoch für eine höhere Marge sorgen. An dieser Strategie arbeitet die Unternehmensführung seit einiger Zeit. Es zeigen sich erste Erfolge, im ersten Halbjahr lag die Marge bei 7,7 Prozent.

Bei Gesco war man mit der Entwicklung des Aktienkurses in den vergangenen Jahren nicht zufrieden, die Dynamik war verlorengegangen. Entsprechend sieht Gesco 2017 als ein Jahr der Umsetzung. Künftig will man jährlich bis zu drei „hidden champions“ erwerben. Genügend Geld für Zukäufe ist dank einer Kapitalerhöhung vorhanden.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Gesco mit einem Umsatz von etwa 530 Millionen Euro. Der Gewinn nach Anteilen Dritter soll bei rund 18 Millionen Euro liegen. Das entspricht 1,66 Euro je Aktie. In diese Prognose muss aber noch eine Entwicklung der vergangenen Tage einbezogen werden. Auf Gesco kann eine Ergebnisbelastung aus einem Kartellverfahren zukommen. Dieses betrifft die Dörrenberg Edelstahl. Das Bundeskartellamt ermittelt in dem Fall. Man hat Gesco angeboten, gegen eine Zahlung im hohen einstelligen Millionenbetrag auf ein Bußgeldverfahren zu verzichten. Eine Entscheidung in dieser Sache hat Gesco noch nicht getroffen.a

CEO Eric Bernahrd verurteilt jedes wettbewerbswidriges Verhalten. Dies wolle man nicht tolerieren. Auf der Münchner Kapitalmarkt Konferenz kann Bernhard jedoch noch nicht mehr zu dem Sachverhalt sagen, da dieser ganz frisch ist. Man will die Angelegenheit jedoch zeitnah bereinigen. Ob man Schadenersatzansprüche gegen möglicherweise Verantwortliche durchsetzen will, ist ebenfalls noch unklar. Insgesamt zeigt sich der CEO über das Verfahren nicht erfreut. Ähnlich sieht dies der Markt. Seit der Publikation der Nachricht hat der Kurs von 36,20 Euro auf 32,30 Euro nachgegeben.