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BondInvestor - Aktien: Alternativen und Strategien für die Krise

22.02.2016 15:44 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Michael Barck / www.4investors.de.

Verlief das Börsenjahr 2015 am Aktienmarkt anfangs noch extrem erfreulich und brachte deutliche Kurssteigerungen, so ist die gute Stimmung seit Monaten vorbei. Der DAX startete Mitte April des vergangenen Jahres zu einer Abwärtsbewegung. Seitdem ging es von 12.388 Punkten auf bis zu 8.699 Punkte nach unten. Nach einer Zwischenerholung schickten große Unsicherheiten unter anderem um den Zustand der chinesischen Wirtschaft und die Turbulenzen an den Rohstoffmärkten den Index wieder auf Talfahrt.

Anderen wichtigen Börsenindizes ging es nicht viel besser. In Asien steht seit August der japanische Nikkei 225 unter Druck und hat von 20.946 Punkten auf bis zu 14.865 Punkte nachgegeben. In China stürzte der Shanghai Composite von 5.178 Punkte auf 2.638 Zähler ab und unter den europäischen Leit-Aktienindizes fiel der Euro Stoxx50 von 3.836 Zähler auf bis zu 2.672 Indexpunkte. In den USA schließlich ging es für den S&P 500 von 2.134 Punkte bis auf 1.810 Punkte nach unten, der Nasdaq 100 rutsche zudem seit Anfang Dezember von 4.739 Punkte auf 3.888 Zähler ab. Hohe Volatilität und viele kaum kalkulierbare Kursbewegungen waren zu sehen – ein Paradebeispiel hierfür sind die irrationalen Schwankungen bei der Deutschen Bank in der vergangenen Woche.

Für die breite Masse war kein Geld zu verdienen, zumal sich andere Börsensegmente ebenfalls alles andere als unproblematisch zeigten und der Pessimismus bei Marktteilnehmern groß war. Die Krisenstimmung am Markt äußerte sich unter anderem in einem deutlichen Anstieg beim Goldpreis, dem klassischen „Kriseninvestment“, von dem seit dem Top aus dem Jahr 2011 bei 1.921 Dollar in den vergangene Jahren allerdings immer weniger Anleger etwas wissen wollten. Wie immer wurde in einer solchen Baissestimmung die Trendwende geboren, die den Preis für die Feinunze Gold seit Anfang Dezember von 1.046 Dollar auf bis zu 1.263 Dollar nach oben schießen ließ. Insbesondere wurde die Aufwärtsbewegung im Februar enorm steil – einigermaßen kalkulierbar war dies für Anleger ebenfalls nicht.

Nach dem massiven Rückschlag an den Börsen orientiert sich der Aktienmarkt nun aber möglicherweise neu. In vielen Indexcharts könnten Bodenbildungen stattfinden. Und auch wen die Zinswende eingeleitet scheint, bleiben die Zinsen niedrig. Die Anlagealternativen zum Aktienmarkt sind also rar gesät, die tatsächlich anstehende Entwicklung indes bleibt fraglich, vor allem weil Risiken allgegenwärtig sind. Die Notenbanken, allen voran die US-amerikanische Federal Reserve, wirken vor dem Hintergrund der unkalkulierbaren Märkte verunsichert und kurzsichtig in ihrer Politik. Geopolitische Risiken belasten - derzeit insbesondere aus dem Krieg in Syrien mit seinen zahlreichen Folgen. Dies gilt vor allem für das Verhältnis zwischen Russland und dem Westen sowie die Beziehungen der Länder innerhalb der Europäischen Union, die sich langsam, aber unaufhaltsam an der Flüchtlingspolitik auseinanderzudividieren scheint.

Angesichts der enorm niedrigen Renditechancen am Rentenmarkt bleibt für viele, vor allem langfristig orientierte Anleger ein Engagement am Aktienmarkt ohne Alternative – zumindest mit Teilen des Vermögens. Die Erfahrung zeigt, dass dabei nur wenige den Blick über den Tellerrand hinaus wagen und außerhalb der Landesgrenzen in Aktien investieren.

Ein Verhalten, das Chancen und Rendite kostet, wie zum Beispiel die Performance des Fonds Nordea-1 Global Stable Equity Fund Unhedged zeigt. Der vom Volumen her recht kleine Aktienfonds der Gesellschaft Nordea konnte Aktienindizes wie den DAX oder auch den S&P 500 über verschiedene Zeiträume hinter sich lassen und hat besser abgeschnitten als der Großteil vergleichbarer Angebote – dies sogar bei einem defensiveren Anlagekonzept und einem tendenziell geringeren Risiko. Ins Portfolio kommen vor allem Titel, die stabile Ergebnisentwicklungen vorweisen. Den Schwerpunkt bilden US-amerikanische Aktien. Letzten Daten zufolge sind die Top-Positionen im Portfolio des Nordea-1 Global Stable Equity Fund Unhedged die Aktien von Johnson & Johnson, Nippon Telegraph sowie Verizon.

Angesichts der niedrigen Zinsen stehen derzeit auch Fonds im Fokus, die sich auf Anteilsscheine dividendenstarker Unternehmen fokussieren. Rekordhohe Ausschüttungen der Aktiengesellschaften im Jahr 2016 lassen ein Engagement einerseits attraktiv erscheinen, andererseits bleiben die typischen Kursrisiken eines Aktienengagements nicht außen vor. Immerhin: Die Dividendensummen zeigen seit Jahren nach oben, die Ausschüttungen steigen. Experten wie Hennig Gebhardt von der Deutschen Bank glauben, dass die Dividenden am Gesamtertrag aus Aktien (Ausschüttungen der Unternehmen + Aktienkursgewinn) im Vergleich zu den Kursentwicklungen zukünftig an Bedeutung gewinnen werden.

Neben größer werdenden Gewinnen der Unternehmen ist dies auch eine Reaktion der Chefetagen auf schwindende Risikobereitschaft im Markt bei einem zugleich hohen Wettbewerb der börsennotierten Unternehmen um die Anlegergelder: Bei vielen Investoren gewann nach dem Crash der Jahr 2008 und 2009 die Devise „Dividende statt Wachstum“ wieder größere Bedeutung. Wer im Rennen um die Investorengelder die Nase vorn haben will, muss „Sicherheitspuffer“ wie eine einigermaßen kalkulierbar hohe Ausschüttung bieten. Für die Manager der Konzerne bedeutet dies aber auch eine Gratwanderung, denn thesaurierte Gewinne und Cashflows, die im Unternehmen verbleiben, sind alles andere als unwichtig bei der Wachstumsfinanzierung und damit auch bei den Perspektiven für den Aktienkurs.

Fraglich bleibt, ob solche defensiveren Strategien wie die beiden vorgestellten immer noch überlegene Ergebnisse bringen, wenn die Börsianer wieder verstärkt Risiken einzugehen bereit sind – dann könnten wachstumsbasierte Konzepte wieder die besseren Performances entwickeln. Wer besser als der Markt sein will, muss daher zumindest enorm flexibel bei seinem Konzept bleiben und bereit sein, quasi über Nacht bisherige Strategien über den Haufen zu werfen und das Depot neu auszurichten. Ein schwieriger Job, den selbst der Großteil der Börsenprofis in den Fondsgesellschaften trotz aller Analysekapazitäten und ausgeklügelter Theorien nicht zu leisten vermögen.

Die Alternative ist, sich gar nicht erst auf das Spiel gegen den Gesamtmarkt einzulassen und stattdessen den Markt bestmöglich abzubilden. Hier bilden Exchange Traded Funds, kurz ETF, eine Möglichkeit, schon mit kleineren Geldbeträgen die Entwicklung ganzer Aktienmärkte nachahmen zu können. Aktien-ETF bilden Aktienindizes nach – große und marktbreite Indizes wie den DAX oder andere Blue-Chip-Indizes genauso wie von den Fondsgesellschaften oder Indexgesellschaften eigenkreierte Indizes, mit denen mehr oder weniger bekannte Nischen abgedeckt werden.

ETF bieten dem Anleger die Möglichkeit, schnell und transparent ein gut diversifiziertes und langfristig ausgerichtetes Aktieninvestment aufzubauen. Die jederzeitigen Kauf- und Verkaufsmöglichkeiten bieten Liquidität und Nachkaufchancen, wenn Geldbeträge benötigt werden oder zur Verfügung stehen. Nicht zuletzt sind viele ETF, vor allem solche, die auf Standardindizes setzen, transparent und für den Anleger vergleichsweise kostengünstig. Das sind zwei Vorteile, die gerade in problematischen Börsenphasen alles andere als zu unterschätzen sind.

Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne aus der aktuellen Ausgabe des BondInvestor, einer redaktionellen Kooperation der wallstreet:online AG mit www.4investors.de. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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