Börse am Morgen: Salzgitter, Euro/Dollar, Konjunkturdaten - Nord LB Marktbericht
22.09.2025 09:38 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Die Bank of Japan hat erwartungsgemäß keine Veränderungen am Leitzinsniveau vorgenommen. Die Entscheidung wurde allerdings nicht einvernehmlich getroffen, es gab zwei Stimmen für eine Zinsanhebung. Zudem wurden Pläne für die Verkäufe der ETF- und REIT-Bestände verkündet. Ganz offensichtlich will die Notenbank ihre Geldpolitik sukzessive weniger expansiv ausrichten. Ohne größeres Störfeuer durch den neuen Regierungschef sollte die Bank of Japan dann aber im Oktober oder Dezember in der Lage sein, eine vorsichtige Leitzinsanhebung vorzunehmen.
Im August 2025 lagen die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte 2,2% unterhalb des Vorjahresmonats. Gegenüber Juli 2025 sanken sie um 0,5%. Hauptursache war der deutliche Rückgang der Energiepreise, insbesondere bei Erdgas (-11,0%) und Strom (-10,8%). Ohne Energie stiegen die Preise im Jahresvergleich um 0,8%, gegenüber Juli gingen sie leicht zurück. Vorleistungsgüter waren insgesamt günstiger als im Vj., darunter chemische Grundstoffe, Metalle und Futtermittel. Investitionsgüter wie Maschinen und Fahrzeuge verteuerten sich moderat. Verbrauchsgüter wurden teils deutlich teurer, etwa Kaffee (+33,1%) und Rindfleisch (+36,6%), während Zucker (-36,8%) und Schweinefleisch (-1,9%) günstiger wurden. Gebrauchsgüter verteuerten sich um 1,7%.
Von Januar bis Juli 2025 sank der deutsche Exportüberschuss im Handel mit den USA auf EUR 34,6 Mrd. – der niedrigste Stand seit 2021 (EUR 28,4 Mrd.). Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war dies ein Rückgang um EUR 6,2 Mrd. bzw. 15,1%. Insgesamt schrumpfte der deutsche Exportüberschuss im weltweiten Handel um 21,2% auf EUR 121,3 Mrd. Trotz des Rückgangs bleiben die USA Deutschlands wichtigster Handelspartner mit dem höchsten Exportüberschuss. Die Exporte in die USA sanken um 5,3% auf EUR 89,9 Mrd., während die Importe um 2,2% auf EUR 55,3 Mrd. stiegen. Der Abstand zum Zweitplatzierten, Frankreich, verringerte sich deutlich: Hier lag der Überschuss bei EUR 30,4 Mrd. – nur noch EUR 4,2 Mrd. weniger als mit den USA. Auch mit anderen Ländern ging der Exportüberschuss spürbar zurück. Gleichzeitig stiegen die Importüberschüsse, insbesondere mit China, wo er um 54,1% auf EUR 47,7 Mrd. wuchs.
Wochenausblick
In dieser Woche stehen zunächst die Einkaufsmanagerindizes im Fokus. Das zuletzt uneinheitliche Bild der ZEW-Daten für Deutschland und die Eurozone spricht im Grunde für wenig Dynamik in den PMI-Daten am Dienstag. Die am Mittwoch folgenden ifo-Befragungsergebnisse runden dann bereits den September-Datenkranz der großen monatlichen stimmungsbasierten Umfragen ab. Am Donnerstag steht in Zürich die SNB-Zinsentscheidung an und am Freitag richtet sich die Aufmerksamkeit an den Märkten nochmal auf die USA. Neue Inflationsimpulse liefern dort die August-PCE-Daten als bekanntermaßen favorisiertes Inflationsmaß der Fed.
Aktienmärkte
Nachdem Anstieg vom Donnerstag prägten zum Wochenende Gewinnmitnahmen die europäischen Aktienbörsen, wobei der Hexensabbat (Großer Verfallstermin) für etwas Volatilität sorgte.
An der Wall Street hielt die Kauflaune dagegen an. Haupttreiber der positiven Entwicklung ist die Aussicht auf weitere Zinssenkungen, nachdem die US-Notenbank Fed am Mittwoch den Leitzins erstmals in diesem Jahr gesenkt hatte.
DAX -0,15%; MDAX -0,90%; TecDAX -0,64%; Dow +0,37%; S&P 500 +0,49%; Nasdaq Comp. +0,72%.
Unternehmen
Der niedersächsische Stahlkonzern Salzgitter verschiebt weitere Ausbaustufen seines grünen Produktionsprojekts Salcos um rund drei Jahre. Grund seien laut Vorstandschef Groebler verschlechterte wirtschaftliche und regulatorische Bedingungen seit 2022. Die zweite und dritte Projektphase sollen nun erst 2028/29 beraten werden – ursprünglich war dies für 2026 geplant. Die erste Stufe bleibt im Zeitplan und soll im ersten Halbjahr 2027 umgesetzt werden. Der Aufsichtsrat genehmigte dafür zusätzliche Mittel in Höhe von etwa 10% der Gesamtsumme von 2,3 Milliarden Euro. Damit kann Salzgitter künftig rund zwei Millionen Tonnen Stahl mit einer CO?-Einsparung von etwa 30% produzieren.
Devisen und Rohstoffe
Der EUR setzte seinen Abwärtskurs in Richtung der Marke von USD 1,17 weiter fort. Direkt nach der US-Zinssenkung am Mittwoch war er kurzzeitig noch bis auf USD 1,1919 gestiegen.
Gold notierte nach der kleinen Korrektur der Vortage wieder fester.
Rohölpreise gaben am Freitag leicht nach. Auf Wochensicht blieben sie fast unverändert.
Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
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