Weitere Lieferengpässe drohen durch Energieknappheit - Commerzbank
30.09.2021 09:01 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Die Preise für Gas und Kohle haussieren und spiegeln vor allem Versorgungsengpässe in Europa bei Gas und in China bei Kohle wider. Wegen der hohen Preise lohnt es sich, dort wo es möglich ist, auf das vergleichsweise billigere Rohöl zurückzugreifen. Dies treibt die Ölnachfrage und damit auch den Ölpreis. Selbst der Uranpreis kann profitieren. Eine Ursache ist die Investitionszurückhaltung bei der Produktion fossiler Energieträger wegen des Trends zur Klimaneutralität. Die Energieknappheit könnte vor allem in China über den Winter zu Ausfällen bei der Industrieproduktion führen und das bereits bestehende Problem von Lieferengpässen verschärfen. Anleihen Die Stimmungslage in der chinesischen Industrie bleibt angeschlagen. Während der amtliche Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im September leicht nachgab (von 50,1 Punkte auf 49,6 Punkte), legt jedoch der vom Caixin Medienunternehmen erhobene Index im Vergleich zum Vormonat zu (von 49,2 auf 50,0 Punkte). Eine sehr kräftige Erholung zeigt sich im Dienstleistungsbereich – der entsprechende Index stieg von 48,9 auf 51,7 Punkte und glich damit die Scharte vom Vormonat wieder aus. Etwas positiver, als die von Bloomberg befragten Analysten erwartet hatten, fiel die Umfrage zur Unternehmensstimmung der EU-Kommission aus. Der Sentimentindikator (ESI) stieg – allerdings nur leicht – von 117,5 auf 117,8 Punkte. Damit wächst die Hoffnung, dass Engpässe und steigende Energieund Rohstoffkosten die Konjunktur im Euroraum nicht zum Stillstand bringen werden. Im Gegenteil das derzeitige Niveau spricht für einen deutlich überdurchschnittlichen Zuwachs im vierten Quartal. Die Umfrageergebnisse zeigen aber auch, dass die Produzenten planen, Preiserhöhungen verstärkt an die Endverbraucher weiterzugeben. Der leichte Anstieg wurde getragen von einer besseren Stimmung im Einzelhandel und im Bausektor. In der Industrie war das Stimmungsbild im Vergleich zum August dagegen unverändert. In Deutschland und Spanien hat sich die Stimmung verbessert, in Frankreich und Italien verschlechtert. Das insgesamt positive Bild der Umfrage half dem Euro nicht auf die Sprünge. Der Euro hat zum US-Dollar in den letzten 14 Tagen knapp drei Cent abgewertet, der Kurs fiel gestern kurz unter 1,16 US-Dollar je Euro. Ein treibender Faktor dürfte der wachsende Zinsvorsprung der USA sein. Aktien Nach den kräftigen Verlusten des Vortags erholten sich die Aktienmärkte gestern, Schnäppchenjäger traten auf den Plan. Allerdings hielten sich viele Anleger bei den Technologietiteln zurück, wozu auch ein enttäuschender Ausblick des US-Chipproduzenten Micron Tech. (-2%) am Vortag beitrug. In Europa erholte sich der DAX um 0,8% und lag damit im Mittelfeld der Länderindizes. Besser schnitt der Schweizer SMI (+1,3%) und der britische FTSE 100 (+1,1%) ab, etwas weniger legten Euro Stoxx 50 (+0,5%) und Stoxx 600 (+0,6%) zu. Europaweit waren Gesundheit (+1,3%) und Finanzen (+1,1%) die besten Branchen. Nur Versorger und Immobilien verzeichneten ein leichtes Minus. Bei den Einzelwerten waren eher Substanz- oder Value-Titel gefragt: Im DAX standen Airbus (+3,3%) und VW Vz. (+3,2%) ganz oben. Siemens Healthineers (-2,6%) und HeidelbergCement (-2,1%) waren die größten Verlierer. Im Euro Stoxx 50 stach das erneute Minus von Liebling ASML (-2,6%) ins Auge. In den USA fiel die Erholung sehr gering aus. Die drohende Schließung von Bundesbehörden wegen des Streits um die Schuldenobergrenze bereits morgen hielt viele vom Neueinstieg ab. Dow Jones und S&P 500 kamen nur um 0,3% bzw. 0,2% voran. An der Nasdaq war das Bild uneinheitlich, der Gesamtindex gab 0,2% nach. Größere Branchenbewegungen gab es nur bei Versorgern (+1,3%) und Verbrauchsgütern (+0,9%). Bester Wert im Dow Jones war jedoch nach Analystenempfehlung Flugzeugbauer Boeing (+3,1%). Mit Merck (+2,4%) und Walgreens (+1,3%) folgten zwei Gesundheitstitel. Der größte Verlierer Caterpillar (-1,1%) zeigt die insgesamt eher geringen Bewegungen. In Asien sind die Märkte uneinheitlich. Japan gibt etwas nach, Korea und China legen vor der Feiertagspause etwas zu. Disclaimer: Der Text ist eine Kolumne der Commerzbank. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen! Dieser Bericht könnte Sie auch interessieren
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