Am Morgen: Deutsche Bank, Grenke, Intel und der Ölpreis im Fokus - Nord LB Kolumne
01.06.2021 08:27 Uhr - Autor: Kolumnist auf twitter
Das Wachstum der chinesischen Industrie ist im Mai überraschend gebremst worden. Hintergrund ist u.a. der starke Anstieg der Rohstoffpreise. Der offizielle Einkaufsmanagerindex sank um 0,1 auf 51,0 Punkte, teilte das Statistikamt mit. Besser schnitten die Dienstleister ab. Deren Einkaufsmanagerindex kletterte um 0,3 auf 55,2 Punkte. Die OECD schätzt die Aussichten für die Weltwirtschaft besser ein als noch im März. Global erwartet die OECD in 2021 ein Wachstum von 5,8% (März: 5,6%), 2022 ist ein Anstieg um 4,4% (4,0%) vorgesehen. Auch die Erwartungen für Deutschland hob die OECD an: 2021 soll die deutsche Wirtschaft nun um 3,3% (3,0%) und 2022 um 4,4% (4,0%) wachsen. Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Mai so stark gestiegen wie seit rund neuneinhalb Jahren nicht mehr. Die Inflationsrate erhöhte sich überraschend stark um 2,5% zum Vorjahr, teilte das Statistische Bundesamt in seiner ersten Schätzung mit. Im April hatte die Inflationsrate noch 2,0% betragen. Preistreiber blieb auch im Berichtsmonat die Energie: Sie verteuerte sich um 10,0%. Rentenmarkt Aktienmarkt An den US-Börsen fand aufgrund des „Memorial Day“ kein Handel statt. Die bevorstehende Veröffentlichung wichtiger US-Handelsdaten verunsicherte bislang den Nikkei-225. Aktuell: 28.833.24 Punkte. Unternehmen Der Chef des Halbleiter-Produzenten Intel, Gelsinger, geht davon aus, dass die Lieferengpässe bei Halbleitern noch lange andauern können. Zwar habe die Industrie inzwischen die kurzfristigen Beschränkungen adressiert, jedoch könne es mehrere Jahre in Anspruch nehmen, um Antworten auf Knappheiten bei der Auftragsfertigung, einzelnen Komponenten und Schichtträgern zu finden, sagte Gelsinger. Er begründete seine Aussagen mit dem Homeoffice-Trend und der damit verbundenen explosiv gestiegenen Nachfrage nach Halbleitern für Verbraucherelektronik. Devisen Öl / Gold Gold pendelte auch zum Wochenauftakt um die Marke von 1.900 US-$ je Feinunze und konsolidiert damit den vierten Tag in Folge. Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!
Ein erneuter Anstieg der Inflationsraten mehrerer Staaten der Euro-Zone (u.a. Deutschland) hat die Kurse der deutschen Staatsanleihen belastet. Wegen eines Feiertages blieb der US-Rentenmarkt am Montag geschlossen.
Der deutsche Aktienmarkt ließ gestern in einem ruhigen Umfeld deutlich Federn. Angesichts der feiertagsbedingt geschlossenen Börsen in den USA und Großbritannien fehlten die Impulse. Schaut man sich den Gesamtmonat Mai an, reichte es beim DAX dennoch für ein Plus. Er legte 1,9% zu. Die Börsenweisheit „Sell in May and go away” wurde von den Investoren offensichtlich ignoriert. DAX -0,64%, MDAX -0,35%, TecDAX -0,39%. Positive Ausreißer im DAX waren Delivery Hero und VW mit +1,1% bzw.1%. Nervös reagierten Anleger der Deutschen Bank (-1,3%) dagegen auf eine Information, dass Ungemach aus Amerika drohen könnte. Angeblich gibt es neue Compliance-Verstöße.
Die negativen Folgen der Corona-Krise blieben beim Leasinganbieter Grenke auch in Q1 spürbar. Das Neugeschäft bei Leasing und Factoring brach auf 536 (871) Mio. EUR ein, der Gewinn ging um 18% auf 14 Mio. EUR zurück. "In der zweiten Jahreshälfte erwarten wir, dass unser Neugeschäft anzieht", sagte Finanzvorstand Hirsch. Er geht für das Gesamtjahr von einem Gewinn zwischen 50 und 70 Mio. EUR aus. Das Neugeschäft soll zwischen 1,7 und 2 (Vorjahr: 2) Mrd. EUR liegen. Im Hinblick auf die Bilanzfälschungsvorwürfe geht das Unternehmen davon aus, dass die noch laufende Sonderprüfung der Finanzaufsicht BaFin bald abgeschlossen ist.
Der Kurs des Euro hat sich zum Wochenauftakt in der Nähe des Vortageskurses bewegt. Die in Deutschland stärker als erwartet gestiegenen Verbraucherpreise lösten kaum Bewegungen aus.
Die Ölpreise konnten auch zum Wochenauftakt zulegen und profitierten dabei von der Hoffnung auf eine schnelle wirtschaftliche Erholung. Interessant dürfte heute die Sitzung der Opec+ werden, wo über die zukünftige Förderpolitik beraten wird.
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