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Raiffeisen: Royal Dutch Shell, Verizon, EZB und Staatsanleihen im Blickpunkt

22.01.2016 09:03 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Bild und Copyright: Bjoern Wylezich / shutterstock.com.

Die gestrige EZB-Zinssitzung sorgte für merkliche Bewegungen auf den Finanzmärkten (Reaktion bei EUR/USD war jedoch stärker als auf dem Staatsanleihenmarkt) – und dies nicht ohne Grund. Zwar beließen die Währungshüter die Leitzinsen unverändert, gleichzeitig machten sie die Türe weit auf für weitere Lockerungsschritte im März. Während die konjunkturelle Einschätzung weitgehend unverändert geblieben ist, kündigte Draghi de facto eine (merkliche) Abwärtsrevision der Inflationsprognosen bei der nächsten Zinssitzung am 10. März an. Dies könnte dann zum Anlass für zusätzliche geldpolitische Maßnahmen genommen werden (insbesondere falls sich der Ölpreis bis dahin nicht erholt und sich die Finanzmärkte bis dahin nicht beruhigen) . Sollte es tatsächlich dazu kommen, halten wir eine abermalige Absenkung des Einlagesatzes (derzeit -0,3 %) für die wahrscheinlichere Variante, geht doch aus dem Protokoll der Dezember-Sitzung hervor, dass einige Ratsmitglieder der Ausweitung von Anleihekäufen zur Feinsteuerung der Geldpolitik skeptisch gegenüber stehen. Datenseitig stehen heute sowohl diesseits als auch jenseits des Atlantiks die vorläufigen Markit-PMIs im Blickpunkt. Bei den Veröffentlichungen in der Eurozone sollten dabei die allgemeinen konjunkturellen Rahmenbedingungen und weniger die Finanzmarktturbulenzen dominieren. Für das Verarbeitende Gewerbe in Deutschland, Frankreich und der Eurozone erwarten wir demnach Anstiege. Der Index für den Dienstleistungssektor verbuchte im letzten Monat in Deutschland bzw. vielen Euroländern einen starken Anstieg, sodass wir mit einer Gegenbewegung rechnen. Auf dem Primärmarkt emittierte gestern Spanien Anleihen mit Fälligkeit 2019 (EUR 3,2 Mrd.; Emissionsrendite: 0,29 %) und 2030 (EUR 0,83 Mrd.; 2,31 %), während Frankreich mit 2019, 2020, 2022 sowie 2025 und 2030 (beide inflationsindexiert) fällig werdenden aktiv war und damit insgesamt knapp EUR 10 Mrd. eingenommen hat.

Aktienmärkte
Nach den signifikanten Kursverlusten seit Jahresbeginn vermochten sich die wichtigsten US-Aktienmärkte gestern leicht zu erholen. Damit knüpften die US-Börsen an die Erholungsbewegung aus dem späten Vortagesgeschäft an. Neben taubenhaften Aussagen des EZB-Präsidenten Mario Draghi, verhalfen vor allem die steigenden Ölpreise den Aktienmärkten zu leichten Kurszuwächsen. Generell war die Erholung auf durchaus breiter Basis zu spüren: Sieben der zehn S&P 500 Sektoren beendeten den Handel im Plus, wobei der Energiesektor ob der anziehenden Ölpreise die Gewinnerliste wenig überraschend mit einem Zuwachs von 2,9 % anführte. Der Telekomsektor belegte den zweiten Rang, wobei der Zuwachs vor allem Verizon aufgrund des besser als erwartet ausgefallenen Ergebnisses zu verdanken ist. Auch die Börse in Tokio hat am Freitagvormittag zur Aufholjagd angesetzt, wobei der Nikkei 225 im Fahrwasser der freundlichen Vorgaben einen kräftigen Kurszuwachs verbuchen konnte. Gemäß den aktuellen Futures-Indikationen ist an den wichtigen europäischen Handelsplätzen von einer klar positiven Börseneröffnung auszugehen.

Credit
Credit Agricole begab eine EUR 1,5 Mrd Covered Anleihe (fällig im August 2020) bei MS+10 BP. Die Anleihe ist CRR/CRD IV- konform und verfügt über ein ECBC Covered Bond Label. Ansonsten wird der Primärmarkt von USD und GBP denominierten Anleihen beherrscht. Moody’s gab bekannt, unter anderem folgende Öl- und Gaskonzerne auf eine mögliche Ratingherabstufung überprüfen zu wollen: Royal Dutch Shell Plc, Total S.A, Statoil ASA. Die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) kommentierte gestern in einer Analyse den Liquiditätszustand des Anleihemarktes. In bestimmten Segmenten wurde laut BIZ eine abnehmende Liquidität festgestellt. Laut Reuters steht Italien kurz vor der Einigung mit den EU-Behörden über die Ausgestaltung der lokalen Bad Bank. Mittlerweile hat die EZB den ELA-Rahmen für griechische Banken weiter um EUR 0,2 Mrd. auf EUR 71,8 Mrd. gesenkt.

Zentraleuropa / Osteuropa
- CZ: Weniger Devisenmarktinterventionen Ende 2016 benötigt
- PL: Solides Ende 2015 in polnischer Wirtschaft
- RO: Staatliches Budgetdefizit 2015 wahrscheinlich um 1,4 %
- RS: Euro denominierte Schatzanweisungen noch immer weniger attraktiv als RSD denominierte
- RU: Wirtschaftsministerium erwartet VPI bei 8,5 % p.a. in 2016
- BA: Deflationsrate 2015 steht bei 1,0 % im Jahresvergleich

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB). Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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