Börse am Morgen, u.a. Abbott, DuPont, IBM und Tesla - Nord LB

Chinas Notenbank stützt Wirtschaftserholung: Dafür wurde der Reservesatz für Banken gesenkt. Je geringer dieser ist, desto mehr Spielraum haben die Banken zur Vergabe von Krediten.

Das Ifo-Institut kappt überraschend seine erst wenige Wochen alte Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft und begründet das mit dem Sparkurs der Bundesregierung. Das Bruttoinlandsprodukt werde in diesem Jahr voraussichtlich nur um 0,7% wachsen (zuvor: 0,9%).

Die Wirtschaft der Euro-Zone schrumpft zu Jahresbeginn nicht mehr so stark, hat jedoch noch kein Wachstum vor Augen. Der Einkaufsmanagerindex stieg im Januar um 0,3 auf 47,9 Punkte, wie der Finanzdienstleister S&P Global zu seiner monatlichen Umfrage unter Tausenden Unternehmen mitteilte. Dies ist zwar der höchste Wert seit einem halben Jahr, doch zeigen Werte unter 50 Punkten ein Schrumpfen der Wirtschaft an.

Tagesausblick

Heute wird zunächst auf die Januar-Zahlen zum ifo-Geschäftsklima zu achten sein. Nach der erfreulichen Entwicklung bei den ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland ist hier vor allem auf die Aussichten zu achten. Übertriebener Optimismus scheint beim Blick auf diese Zeitreihe allerdings nicht angebracht zu sein. Danach rückt die EZB in den Fokus der Anleger. Diese dürfte vorerst – wie schon zuvor die Bank of Japan – dem Motto „Worte statt Taten“ folgen wollen. Der Termin für eine erste Zinssenkung in Euroland ist wohl noch nicht gekommen.

Aktienmärkte

Überraschend starke Firmenbilanzen haben Investoren zur Wochenmitte am deutschen Aktienmarkt zugreifen lassen. Stärkster Treiber waren einmal mehr die Tech-Konzerne. SAP kletterte z.B. um bis zu 8,2% auf ein Rekordhoch, nachdem das Softwarehaus erneut zweistellige Wachstumsraten sowie einen radikalen Konzernumbau angekündigt hatte, der SAP auf Künstliche Intelligenz ausrichten soll. DAX 1,58%; MDAX +1,17%; TecDAX +1,54%.

Wall Street fand keine gemeinsame Linie. Für Optimismus sorgten zwar starke US-Einkaufsmanagerindizes. Auch die Börsenrally nach starken Bilanzen großer Technologiekonzerne bescherte dem US-Index S&P 500 einen neuen Rekordschluss (4. Höchststand zu Handelsende in Folge). Doch Standardwerte waren weniger gefragt, der Dow-Jones-Index notierte schwächer. Dow Jones -0,27%; S&P 500 +0,08%; Nasdaq Comp. +0,26%.

Unternehmen

Der US-Chemiekonzern DuPont ist wegen des anhaltenden Lagerabbaus bei seinen Kunden in Q4 in die roten Zahlen gerutscht. Der Verlust beläuft sich auf 220 bis 330 Mio. USD (auf Basis vorläufiger Zahlen). Im Vorjahr hatte noch ein Gewinn von 105 Mio. USD zu Buche gestanden. Der operative Gewinn (EBITDA) brach auf 715 Mio. USD von 2,94 Mrd. USD vor Jahresfrist ein.

Der US-Gesundheitskonzern Abbott hat in Q4 dank einer starken Nachfrage nach med. Geräten die Markterwartungen übertroffen. Der Umsatz erreichte 4,44 Mrd. USD. Die Nachfrage nach medizinischen Geräten, wie etwa nach künstlichen Gelenken, erholt sich derzeit, da sich viele Menschen nun operieren lassen, nachdem sie die Eingriffe in der Pandemie verschoben hatten.

Teslas Bilanz wurde von Preissenkungen belastet. Zudem erwartet der E-Auto-Pionier im lfd. Jahr eine Verlangsamung des Absatzwachstums. Der Konzern meldete für die drei Monate bis Dezember eine Brutto-Gewinnmarge von 17,6%. Vor Jahresfrist waren es noch 23,8% gewesen und im Vorquartal 17,9%. Auch der Umsatz enttäuschte. Die Erlöse stiegen in Q4 zwar um 3% auf 25,2 Mrd. USD. Das war aber das geringste Wachstum seit mehr als 3 Jahren und lag unter den Schätzungen von Experten von 25,6 Mrd. USD.

Der Boom bei Künstlicher Intelligenz hat IBM erneut ein Quartalsergebnis über den Markterwartungen beschert und macht das Unternehmen für 2024 optimistisch. Die Aufträge rund um diese Technologie hätten sich in den vergangenen Monaten verdoppelt (auf 17,38 Mrd. USD). Davon entfalle etwa ein Drittel auf Software und der Rest auf Beratungsdienstleistungen.

Devisen und Rohstoffe

Überraschend gute Konjunkturdaten aus der Eurozone haben dem EUR nur begrenzt Auftrieb gegeben, nachdem Daten aus den USA ebenfalls gut ausfielen und die US-Währung stützten. Die Ölpreise sind zur Wochenmitte nach einem unerwartet starken

Rückgang der Ölreserven in den USA gestiegen. Die Lagerbestände an Rohöl fielen in der vergangenen Woche um 9,2 Mio. auf 420,7 Mio. Barrel. Analysten hatten im Schnitt nur mit einem Rückgang um 1,4 Mio. Barrel gerechnet.

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