Börse am Morgen: Douglas, Schaeffler, Vitesco, ProSiebenSat.1 - Nord LB

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte in Deutschland sind im November gegenüber dem Vorjahr um 7,9% gesunken. Gegenüber Oktober ergab sich ein Rückgang um 0,5%. Maßgeblich für den Rückgang waren weiterhin Preisrückgänge bei Energie (-21,4% ggü. November 2022; -1,4% ggü. Oktober 2023). Billiger waren auch Vorleistungsgüter (y/y -4,1%; m/m -0,2%). Gegenüber dem Vorjahr waren dagegen Konsum- und Investitionsgüter teurer (Konsumgüter: y/y +3,7%; m/m +0,0%; Investitionsgüter: y/y +4,0%; m/m +0,1%).

Der GfK-Konsumklimaindex für Januar ist nach einer zuletzt eher stagnierenden Entwicklung von revidiert minus 27,6 Punkten im Vormonat auf minus 25,1 Zähler gestiegen. Dabei verzeichneten sowohl die Einkommenserwartung als auch die Anschaffungsneigung spürbare Zuwächse. Die Konjunkturaussichten verbesserten sich leicht.

Die Inflation in Großbritannien ist im November y/y spürbar und stärker als erwartet auf 3,9% (Oktober: 4,6%) zurückgegangen. Unterstützend wirkte dabei vor allem die Preisentwicklung im Verkehrssektor und bei Kraftstoffen. Die Terminmärkte rechnen inzwischen mit einem ersten Zinssenkungsschritt der BoE im Mai 2024.

In Deutschland wurden zum Stichtag 3. November erstmals seit November 20220 wieder mehr Schweine gehalten als ein halbes Jahr zuvor. Der Schweinebestand lag mit 21,2 Mio. Tieren um 1,3% höher als im Mai.

Tagesausblick

Nachdem am gestrigen Tag Indikatoren rund um den Globus veröffentlicht wurden, stehen am heutigen Tag vor allem Daten aus Frankreich und den USA im Fokus. Bei Ersterem dreht sich alles um die von der Insee veröffentlichten Produktionsaussichten und das Industrievertrauen. Aus den USA werden wir verschiedene Daten gemeldet bekommen, wobei die wichtigsten aus dem Philadelphia-Index kommen, welcher ein Frühindikator der amerikanischen Wirtschaft ist und der eine weitere wirtschaftliche Entspannung für die USA andeuten könnte.

Renten- und Aktienmärkte

In Deutschland stiegen die Kurse von Bundesanleihen weiter. Die Rendite zehnjähriger Anleihen fiel zum ersten Mal seit März unter die 2%-Marke. Auch US-Staatsanleihen legten weiter zu. Die Renditen für Zehnjährige fielen auf bis zu 3,87%.

Der Handel am deutschen Aktienmarkt war von vorweihnachtlicher Ruhe geprägt und impulslos. An den US-Aktienbörsen setzte nach freundlichem Handelsverlauf im späten Handel eine Verkaufswelle ein. Die Nervosität der Anleger nahm zu. DAX -0,07%; MDAX +0,72%; TecDAX +0,15%, Dow Jones -1,27%; S&P 500 -1,47%; Nasdaq Comp. -1,50%.

Unternehmen

Der Beauty-Konzern Douglas konnte im Ende September beendeten Geschäftsjahr 2022/23 seinen bereinigten Umsatz um 12,1% auf EUR 4,1 Mrd. steigern. Das bereinigte operative Ergebnis legte (EBITDA) legte um 22,3% auf EUR 725,9 Mio. zu. Das Konzernergebnis erreichte einen Wert von EUR 16,7 Mio. nach einem Verlust von EUR 313,8 Mio. im Vorjahr. Bis 2026 plant das Düsseldorfer Unternehmen die Umsatzschwelle von EUR 5 Mrd. zu knacken. Unbestätigten Berichten zufolge prüft Douglas aktuell den Sprung auf das Börsenparkett für das Jahr 2024.

Dem Automobilzulieferer Schaeffler wurden im Zuge seines Übernahmeangebots knapp 30% der Anteile am Antriebsspezialisten Vitesco angedient. Zusammen mit dem 49,94%-Anteil der Familien-Holding IHO wird das Unternehmen über 79,82% der Anteile verfügen, womit die Übernahme gesichert ist.

ProSiebenSat.1 wird noch in 2023 eine Abschreibung von bis zu EUR 250 Mio. auf vorhandenes Programmvermögen sowie eine Rückstellung von bis zu EUR 90 Mio. vornehmen. Die Abschreibung resultiert aus erworbenen Lizenzinhalten von Hollywood- Studios, die nicht mehr ausgestrahlt werden. Für das kommende Jahr rechnet die Senderfamilie mit einem Umsatzplus, aber nur einem stagnierenden bereinigten EBITDA. Beide Nachrichten kamen an der Börse nicht gut an.

Devisen und Rohstoffe

Der EUR war gestern leicht schwächer und auch das britische Pfund gab nach den überraschend niedrigen Inflationsdaten gegenüber dem USD nach.

Die Rohölpreise stiegen in Reaktion auf die nach mehreren Angriffen der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe angespannte Lage im Roten Meer erneut (leicht) an.

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