Börse am Morgen: JPMorgan, Wells Fargo, Citigroup und FMC im Fokus - Nord LB

Die Euro-Länder haben angesichts der schwachen Weltkonjunktur im Mai weniger exportiert. Die Warenausfuhren in die restliche Welt sanken um 2,3% im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 241,9 Mrd. EUR.

USA: Ein weiterer Indikator deutet auf einen nachlassenden Inflationsdruck hin: Die amerikanischen Importe verbilligten sich im Juni mit 6,1% im Vergleich zum Vorjahresmonat so stark wie seit über 3 Jahren nicht mehr. Auch im Vergleich zum Vormonat gab es einen Rückgang, und zwar von 0,2%.

Die Verbraucherstimmung in den USA hat sich im Juli angesichts einer nachlassenden Inflation überraschend stark aufgehellt und ist so gut wie seit knapp 2 Jahren nicht mehr. Das Barometer stieg um 8,2 auf 72,6 Punkte, wie die Universität Michigan mitteilte. Das ist der höchste Wert seit September 2021. Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg auf 65,5 Punkte gerechnet. Die Konsumenten bewerteten sowohl ihre Lage besser als im Vormonat als auch die Aussichten für die kommenden Monate.

Wochenausblick

Nach den im Juni zu beobachtenden ausgeprägten Divergenzen bei den zwei ISM Einkaufsmanagerindizes blicken die Märkte in dieser Woche mit größerem Interesse auf die Juli-Zahlen zu den regionalen US-Stimmungsindikatoren aus New York und Philadelphia. Absolutes Wochenhighlight sollten allerdings die Angaben zur Entwicklung der Einzelhandelsumsätze in den Vereinigten Staaten werden. Bei dieser Zeitreihe rechnen wir am aktuellen Rand mit einem Anstieg um immerhin 0,6% M/M. Damit würde der Konsument eine verlässliche Stütze der Ökonomie der USA bleiben. Gewisse positive Impulse sollten dabei unter anderem von den US-Autohäusern kommen – exklusive Kraftfahrzeuge rechnen wir aber immerhin auch noch mit einem Zuwachs von 0,5% M/M.

Renten- und Aktienmärkte

Deutsche Bundesanleihen und US-Staatsanleihen haben ihre Kursgewinne vom Vortag nicht weiter ausbauen können und am Freitag stattdessen leicht nachgegeben.

Auch wenn der DAX seine kurzzeitigen Tagesgewinne zum Wochenausklang nicht über die Schlussglocke retten konnte, so schaut der deutsche Leitindex dennoch auf eine starke Woche zurück. Plus 3,2% legte der DAX in dieser insgesamt zu. DAX -0,22%; MDAX -0,49%; TecDAX +0,30%.

Auch die Wall Street trat nach einer starken Börsenwoche auf die Bremse. Während dem Dow noch ein positives Vorzeichen gelang, verzeichneten Tech-Werte im Schnitt geringfügige Verluste. Dow Jones +0,33%; S&P 500 -0,10%; Nasdaq Comp. -0,18%.

Unternehmen

Hohe Inflation, zurückhaltende Verbraucher, Turbulenzen in der Bankenbranche: Die beiden US-Großbanken JPMorgan und Wells Fargo haben dennoch dank höherer Zinseinnahmen infolge der gestiegenen Leitzinsen in Q2 ihre Gewinne deutlich gesteigert. Nicht mithalten konnte die 3. Großbank im Bunde, die Citigroup, der das flaue Handelsgeschäft zu schaffen machte. Das größte US-Geldhaus JPMorgan steigerte den Überschuss auf 14,5 Mrd. USD nach 8,6 Mrd. USD im Vorjahresquartal. Der Überschuss von Wells Fargo kletterte auf 4,94 Mrd. USD nach 3,14 Mrd. USD im Jahr zuvor. Bei der Citigroup fiel der Überschuss in Q2 um 36% auf 2,92 Mrd. USD. Die Erträge in der Handelssparte fielen um 13% auf 4,6 Mrd. USD. Ein Grund sei die relativ niedrige Volatilität der Märkte gewesen, teilte die drittgrößte US-Bank mit.

Der Preiskampf in China hinterlässt beim Absatz von Volkswagen tiefe Spuren. Nach einem kräftigen Plus im Mai brachen die Auslieferungen im Juni auf dem wichtigsten Einzelmarkt von VW um 14,5% ein. Der Rückgang sei auch deshalb so hoch ausgefallen, weil im Juni vergangenen Jahres besonders viele Fahrzeuge ausgeliefert worden seien, äußerte VW.

Der Weg für die Loslösung des Dialysespezialisten Fresenius Medical Care vom Mutterkonzern Fresenius ist frei. Die Anteilseigner von FMC gaben auf einer a.o. HV grünes Licht für die Umwandlung von einer Kommanditgesellschaft auf Aktien in eine Aktiengesellschaft. Die neue Rechtsform führt dazu, dass der Gesundheitskonzern die Tochter nicht mehr voll bilanzieren muss.

Devisen und Rohstoffe

Der EUR konnte sich auf dem hohen Niveau des Vortages behaupten.

Die Ölpreise haben nach einer Woche mit deutlichen Aufschlägen nachgegeben. Am Markt wurden die Preisabschläge mit einer Gegenbewegung begründet.

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