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US-Schuldengrenze bleibt Belastungsfaktor - Börse München

15.05.2023 08:04 Uhr - Autor: Robert Ertl  auf twitter

Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG, wirft einen Blick auf die Aktien- und Anleihemärkte. Bild und Copyright: Bayerische Börse AG.

Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Handelswoche etwas leichter tendiert. Dabei blieben die führenden Aktienindizes erneut in den engen Bandbreiten der vergangenen Wochen. Obwohl rückläufige Inflationszahlen in den USA sowie die Nachricht, dass die USA und China wieder Gespräche aufgenommen haben, den Markt zumindest etwas stützten, hielten sich die Anleger angesichts enttäuschender Konjunkturdaten, etwa den neuen Produktionsdaten aus der deutschen Industrie, zurück. So gehen etliche Marktbeobachter inzwischen davon aus, dass die Bundesrepublik in der zweiten Jahreshälfte in eine leichte Rezession rutschen wird. Die eigentlich erwartete deutliche Wirtschaftserholung halten sie inzwischen für unwahrscheinlich. Entsprechend verwiesen sie darauf, dass es derzeit an positiven Impulsen fehle, um angesichts der sowieso schon hohen Kurse weiter Käufer anzuziehen. Deutliche Kursausschläge gab es angesichts dessen vor allem bei den Aktien einiger Unternehmen, die im Rahmen der laufenden Quartalsberichtssaison neue Zahlen vorlegten.
Unter dem Strich gab der Deutsche Aktienindex (Dax) im Wochenvergleich um 0,3 Prozent auf 15.913,85 Punkte nach. Der MDax verlor 1,0 Prozent auf 27 335,32 Zähler. Der TecDax ging mit 3.215,22 Punkten in das Wochenende. Das war ein Minus von 2,0 Prozent. Der m:access All-Share blieb dagegen mit 1.767,34 Zählern nur minimal unter seinem Wert von vor einer Woche.

Größter Gewinner im Dax waren die Aktien von Fresenius. Sie kletterten um 9,6 Prozent. Damit honorierten die Anleger die überraschend guten Quartalszahlen des Medizinkonzerns. Sehr deutliche Ausschläge gab es zudem bei etlichen Aktien aus der zweiten Reihe. Während Team Viewer und Wacker Chemie jeweils um über 7 Prozent zulegten, gaben Carl Zeiss Meditec nach enttäuschenden Aussagen zum Auftragseingang und Kion im gleichen Umfang nach.

Die deutschen Anleihemärkte haben in der vergangenen Woche etwas fester tendiert. Grund dafür waren vor allem die anhaltenden Hoffnungen auf ein Ende der Zinswende aufgrund eines abnehmenden Inflationsdrucks und der stotternden Konjunktur. Andeutungen von Notenbankern, dass die Zinsen im Euroraum stärker steigen könnten, als bislang erwartet, ignorierte der Markt dagegen weitgehend. Die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe verringerte sich im Wochenvergleich um 2 Basispunkt auf 2,27 Prozent. Die Umlaufrendite blieb mit 2,25 Prozent exakt auf dem gleichen Niveau wie am vergangenen Freitag ermittelt.
Uneinheitlich präsentierten sich die US-Aktienbörsen. So litten die Kurse unter anderem darunter, dass sich das Konsumklima eingetrübt hat. Der Dow-Jones-Index gab im Wochenvergleich um 1,1 Prozent auf 33.300,62 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500-Index hielt sich mit einem Minus von 0,3 Prozent und einem Wochen-Schlussstand von 4.124,08 Zählern besser. Und der von Technologiewerten dominierte Nasdaq-100-Index machte 0,6 Prozent auf 13.340,18 Punkte gut.

Ausblick

Bei Ihren Antworten auf die Frage, wie sich die Aktienmärkte in dieser Woche entwickeln werden, zeigen sich die meisten Marktbeobachter vorsichtig. Sie rechnen mit einer Seitwärtsbewegung oder erneuten kleineren Kursverlusten. Als belastenden Faktor führen sie in diesem Zusammenhang unter anderem das Problem der US-Schuldengrenze an. Da noch immer nicht absehbar ist, ob sich die Demokraten und die Republikaner auf eine Anhebung der Grenze einigen, wird die Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit der USA schon in den kommenden Wochen immer größer. Und dies kann nach Auffassung der meisten Analysten im Extremfall ernste Konsequenzen für die Finanzmärkte haben. Darüber hinaus werden die Märkte in dieser Woche aber auch wieder auf die Hard-Facts schauen – und hier vor allem darauf, ob sich einerseits die Konjunkturerwartungen weiter eintrüben, andererseits aber der Inflationsdruck weiter abnimmt. So werden bereits am heutigen Montag die neuesten Großhandelspreise in Deutschland und neue Zahlen zur Industrieproduktion im Euroraum veröffentlicht. Am Dienstag folgen unter anderem die ZEW-Konjunkturerwartungen und am Mittwoch die neusten Inflationszahlen für den Euroraum.

Daneben geht die Quartalsberichtssaison langsam aber sicher in die Schlussphase. Diese wird allerdings nochmals sehr interessant, denn von den Dax-Unternehmen legen in dieser Woche die Commerzbank, die Münchener Rück, Porsche, Siemens und Siemens Energy ihre Zahlen vor. Und wie schon in der Vorwoche trauen die Analysten auch dieses Mal den Einzelwerten deutlich größere Kursbewegungen zu als dem Gesamtmarkt.

Ausgewählte wichtige Termine der Woche

Montag, 15.05.: Großhandelspreise in Deutschland; Industrieproduktion in der Eurozone; New York Empire State Produktionsindex (USA)
Dienstag, 16.05.: ZEW-Konjunkturerwartungen (Deutschland); Bruttoinlandsprodukt in der Eurozone; Handelsbilanz der Eurozone; Einzelhandelsumsätze in den USA; Industrieproduktion in den USA; Einzelhandelsumsätze in China
Mittwoch, 17.05.: Verbraucherpreise in der Eurozone; Hausbaubeginne und -genehmigungen in den USA
Donnerstag, 18.05. (Christi Himmelfahrt, Börsenhandel findet statt): Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA); Verkäufe bestehender Häuser in den USA
Freitag, 19.05.: Erzeugerpreise in Deutschland;

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Bayerischen Börse AG. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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