Schluss mit der Oster-Ruhe - Börse am Morgen u.a. mit Airbus, Adtran - Nord LB

In China haben sinkende Lebensmittelpreise die Inflation im März auf ein 18-Monats-Tief gedrückt. Der Verbraucherpreise (VPI) zogen im März im Jahresvergleich um 0,7% an. Im Februar lag die Rate noch bei 1,0%. Das Ergebnis verfehlte den prognostizierten Anstieg von 1,0%. Gleichzeitig beschleunigte sich die Deflation bei den Erzeugerpreisen, sodass der Preisrückgang den sechsten Monat in Folge anhielt. Der Erzeugerpreisindex (PPI) sank so schnell wie seit Juni 2020 nicht mehr. Er verzeichnete einen Rückgang um 2,5% ggü. dem Vorjahr, verglichen mit einem Rückgang von 1,4% im Februar.

Die Weltwirtschaft wird in diesem Jahr nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds noch etwas langsamer wachsen als ohnehin schon gedacht. Der IWF kappte seine Prognosen für 2023 und 2024 um jeweils 0,1 Punkte auf 2,8 und 3,0%, nachdem es 2022 noch 3,4% waren. Damit wird die Weltwirtschaft zumindest einen Boden finden, auch wenn die mittelfristigen Perspektiven mau sind. Der Krieg in der Ukraine bremst vor allem die Industriestaaten. Zugpferde sind weltweit besonders Indien und China, nachdem die Volksrepublik die strengen Corona-Restriktionen gelockert hat. Deutschland gehört zu den wenigen Ländern, denen der IWF dieses Jahr kein Wachstum zutraut.

Ausblick

Spätestens heute ist die „österliche Ruhe“ beendet: Es stehen die Veröffentlichungen der US-Konsumentenpreise sowie des FOMC-Sitzungsprotokoll auf der Agenda. Beide Ereignisse können die Finanzmärkte in Bewegung bringen. Wir erwarten für den Berichtsmonat März einen Anstieg der US-Verbraucherpreise um 0,2% M/M, die Kernrate exklusive Nahrung und Energie dürfte um 0,3% M/M angezogen sein. Aufgrund vorteilhafter Basiseffekte dürfte damit die Inflationsrate von bisher 6% auf nur noch knapp über 5% gefallen sein. Immerhin! Optisch sieht das hierbei also schon besser aus, wohingegen die Kerninflationsrate bei etwa 5,5% stagniert haben sollte. Aus den Minutes der Fed erhofft man sich natürlich wieder Hinweise auf die zu erwartende Zinsentscheidung am 3. Mai.

Renten- und Aktienmärkte

Eine insgesamt freundlichere Stimmung an den Finanzmärkten und insbesondere die Kursgewinne an den Aktienmärkten ließen die als sicher geltenden Staatsanleihen diesseits und jenseits des Atlantiks in der Gunst der Anleger sinken.

Der deutsche Aktienmarkt legte nach dem langen Osterwochenende am Dienstag zu. Allerdings bröckelten die Gewinne im Handelsverlauf merklich ab. Tech-Werte rutschten sogar ins Minus. DAX +0,37%; MDAX +0,92%; TecDAX -0,43% Auch die US-Börsen sahen kein einheitliches Bild. Standardwerte legten zu, die Kurse der Tech-Titel gaben nach. Dow Jones +0,28%; S&P 500 +0,13 %; Nasdaq Comp. -0,32%

Unternehmen

Brüchige Lieferketten beschäftigen Airbus (WKN: 938914, ISIN: NL0000235190, Chart, News) auch im neuen Jahr. Der Flugzeugbauer lieferte in Q1 127 Maschinen an die Kunden aus, das sind 11% weniger als ein Jahr zuvor. Gehofft hatte man in Toulouse allerdings auf bis zu 140 Auslieferungen. Bis Juni muss Airbus nun Gas geben, damit das Ziel von 720 produzierten Flugzeugen in diesem Jahr nicht außer Sichtweite gerät. Im März konnte Airbus den Rückstand vom Jahresbeginn nur etwas aufholen. Unterdessen kamen in Q1 2023 156 neue Aufträge herein, bereinigt um Stornierungen waren es 142. Ein Jahr zuvor hatten Fluggesellschaften und Flugzeugvermieter zwar 253 Maschinen bestellt, gleichzeitig wurden aber 170 Orders storniert. Von Januar bis März gingen 106 Kurz- und Mittelstrecken-Flugzeuge der A320/A321-Baureihe an die Kunden, zehn der kleinen A220 sowie elf Langstrecken-Maschinen, davon sechs A330 und fünf A350. Bei Letzteren gab es Branchenkreisen zufolge zuletzt Probleme mit Zulieferteilen für die Kabine.

Der US-Glasfaser-Spezialist Adtran hat in Q1 operativ rote Zahlen geschrieben und seine eigenen Ziele deutlich verfehlt. Der Umsatz habe zwischen Januar und März bei 322 - 326 Mio. USD gelegen, teilte die Muttergesellschaft des bayerischen Netzwerkausrüsters Adva Optical mit. Die operative Umsatzrendite sei mit -1,0% bis -2,5% negativ ausgefallen. Endgültige Zahlen für das erste Quartal will Adtran im Mai vorlegen.

Devisen und Rohstoffe

Der EUR notierte fester. Unterstützung kam überwiegend von einem schwächeren USD. Die Spannung vor den heute erwarteten US-Verbraucherpreisdaten hatte dem Greenback zugesetzt. Der Ölpreis profitierte ebenfalls von einem leichteren USD und legte nach den jüngst schwächeren Tagen etwas zu.

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