China im Blickpunkt! Der Börsen-Ausblick mit: Fraport, Porsche, Konjunkturdaten - Nord LB

Der Preisauftrieb in China hat sich im September beschleunigt. Höhere Preise für Schweinefleisch und andere Lebensmittel sorgten für ein Anziehen des Verbraucherpreisindex (CPI) um 2,8% (Aug.: +2,5%) ggü. dem Vorjahr. Dies war der stärkste Anstieg seit April 2020. Chinas Erzeugerpreisindex (PPI) stieg im September hingegen nur um 0,9% (Aug.: +2,3%) ggü. dem Vorjahr.

Die Preise im deutschen Großhandel sind im September wegen deutlich höherer Kosten bei vielen Rohstoffen und Vorprodukten um 1,6% ggü. dem Vormonat angestiegen und lagen um 19,9% (Aug.: 18,9%) höher als im Vorjahr. Den größten Einfluss hatte der Preisanstieg im Großhandel mit Mineralölerzeugnissen (+61,9%) sowie mit festen Brennstoffen (+111,9%).

Die US-Einzelhandelsumsätze präsentierten sich im September mit einer Veränderungsrate von 0,0% M/M unverändert, während sie im August revidiert noch um 0,4% zugelegt hatten. Diese Nachricht ist keine wirklich große Überraschung. Zur Kommentierung der Zahlen drängt sich die Redensart „weder Fisch noch Fleisch“ regelrecht auf.

Die US-Importpreise sind im September zum dritten Mal in Folge gesunken. Im Vergleich zum Vormonat fielen die Einfuhrpreise um 1,2%, nach einem Minus von 1,1% im August. Auf Jahressicht verzeichneten die Importpreise ein Plus von 6,0%.

Ausblick

Der Fokus in dieser Woche ist eindeutig auf den morgigen Dienstag gerichtet: Dann stehen nämlich die Veröffentlichungen des chinesischen BIP-Wachstums bereits für das III. Quartal, die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen bereits für den Oktober, die US-Industrieproduktion für den September sowie der US-Immobilienmarktindex NAHB für den Oktober an. In China könnte der BIP-Einbruch des II. Quartals im III. Quartal immerhin wettgemacht werden. Bei den deutschen ZEW-Zahlen muss dagegen angesichts des bekannten Umfelds und der bereits vorliegenden Daten von Sentix von erneut ernüchternden Rückgängen ausgegangen werden. Auch die US-Industrieproduktion dürfte wohl den vierten von zuletzt fünf Monaten zurückgegangen sein. Beim NAHB-Index muss trotz des bereits erfolgten massiven Einbruchs mit einem weiteren Nachgeben gerechnet werden – Quo Vadis US-Immobilienmarkt? Thematisch folgen dazu am Mittwoch die Baubeginne und die Baugenehmigungen sowie am Donnerstag der regionale, aber durchaus marktrelevante Fed Philadelphia Index, der schon häufiger auch die Tendenz des nationalen ISM PMI vorgezeichnet hat.

Renten- und Aktienmärkte

Nach einer Berg-und Talfahrt sind deutsche Staatsanleihen leichter aus dem Handel gegangen. Eine zwischenzeitliche Erholung bei britischen Staatsanleihen –nach der Entlassung von Finanzminister Kwarteng– half nur kurz. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatspapiere stieg auf über 4%.

Am deutschen Aktienmarkt konnten die Indizes an die Vortagesgewinne anschließen. DAX +0,67%, MDAX +0,48%, TecDAX +0,76%. Gestiegene Inflationserwartungen haben die US-Börsen trotz mehrheitlich positiver Quartalsberichte belastet. Dow Jones -1,34%, S&P-500 -2,37%, Nasdaq-Comp. -3,08%.

Unternehmen

Der Frankfurter Flughafen hat auch im September das Passagieraufkommen gegenüber dem Vorjahresmonat deutlich gesteigert. Wie der Betreiber Fraport mitteilte, stieg die Anzahl der Fluggäste auf ca. 4,9 Mio., ein Plus von 58,2%. Die Passagierzahl lag damit allerdings immer noch um 27,2% unter dem September-Wert im Vorkrisenjahr 2019. Das Frachtaufkommen ging weiter zurück und lag um 14,1% unter dem Vorjahreswert. Auch an den internationalen Konzern-Flughäfen belebte sich die Nachfrage deutlich.

Porsche hat in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 ein leichtes Plus bei den Auslieferungen erzielt. Weltweit wurden per Ende September 221.512 Fahrzeuge an Kunden übergeben, wie der Sportwagenbauer mitteilte. In Deutschland gab es ein Plus bei den Auslieferungen von 9% auf 20.850 Fahrzeuge, im restlichen Europa wurden 42.204 Autos ausgeliefert, ein Zuwachs von 11%. In China verringerte sich der Absatz um 1% auf 68.766 Einheiten.

devisen und Rohstoffe

Ein starker US-$, auch gegenüber anderen Währungen, hat den Euro vor dem Wochenende etwas belastet.

Der am Vortag bekanntgegebene deutliche Anstieg der US-Rohöllagerbestände und die anhaltend maue Wirtschaftsstimmung haben die Ölpreise am Berichtstag nach unten gedrückt.

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