Shell und die Folgen der britischen Sondersteuer

In Großbritannien wird es eine Sondersteuer für Öl- und Gasproduzenten geben. Die aufgrund der immer weiter steigenden Energiepreise hohen Gewinne der Konzerne sollen einer Sondersteuer von bis zu 25 Prozent unterliegen. Allerdings reduziert sich die Steuer abhängig von den Investitionen der Konzerne in Großbritannien. Das kündigt der britische Finanzminister Rishi Sunak an.

Die Steuer soll höchstens bis 2025 laufen, die genaue Laufzeit hängt davon ab, wie sich die Öl- und Gaspreise entwickeln. In den kommenden zwölf Monaten sollen durch die neue Steuer 5 Milliarden Pfund in die Staatskasse kommen. Man will so ein 15 Milliarden Pfund schweres Hilfspaket für Verbraucher mitfinanzieren, die von den steigenden Energiekosten betroffen sind.

Analysten sehen der Steuer hinsichtlich der Entwicklung von Shell (WKN: A3C99G, ISIN: GB00BP6MXD84, Chart, News) recht gelassen entgegen. So sprechen die Experten von Jefferies im Fall von Shell von einer vernachlässigenswerten Belastung. Branchenweit dürften die Ergebnisse der Konzern um einen niedrigen einstelligen Prozentwert belastet werden.

Die Experten bestätigen die Kaufempfehlung für die Aktien von Shell. Das Kursziel steht weiter bei 2.600 Pence.

Von den Analysten von RBC gibt es weiter das Rating „outperform“ für die Aktien von Shell. Sie sehen das Kursziel für die Energieaktie bei 3.000 Pence. Die Risiken aus der Steuer werden von den Kanadiern als recht überschaubar dargestellt.

Im März hatte Shell angekündigt, innerhalb von zehn Jahren bis zu 25 Milliarden Pfund in das britische Energiesystem zu investieren. Jetzt spricht man davon, dass für solche Investitionen ein stabiles Umfeld notwendig sei. Zudem wird die Investitionsklausel in der neuen Steuer als wichtiges Prinzip gewertet.