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Aktien: Hellofresh, Linde, Totalenergies und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB

29.04.2022 09:10 Uhr - Autor: Kolumnist  auf twitter

Die Bank of Japan hat ihre geldpolitische Ausrichtung am aktuellen Rand nicht verändert. Diese Nachricht stellt keine Überraschung dar. Aufgrund der aktuellen Schwäche des Yen hatten einige Beobachter auf Signale in Richtung einer perspektivisch etwas weniger expansiv ausgerichteten Geldpolitik im Land der aufgehenden Sonne gewartet. Diese sind ausgeblieben, was den Druck auf die japanische Währung noch erhöht hat. Die Anmerkung von Zentralbankchef Haruhiko Kuroda, ein schwacher Yen sollte in der Summe auch weiterhin stützend für die japanische Wirtschaft sein, hat natürlich auch nicht geholfen.

Unerwartet stark sind die Verbraucherpreise in Deutschland im April angestiegen. Nach Angaben von Destatis stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) gegenüber dem Vormonat um 0,7% und lag um 7,8% (März: 7,6%) über dem Niveau des Vorjahres. Der nationale deutsche Verbraucherpreisindex erhöhte sich um 0,8% auf Monats- und um 7,4% (März: 7,3%) auf Jahressicht. Energie verteuerte sich mit einer Jahresrate von 35,3% (März: 39,5%), auch für Nahrungsmittel musste mit 8,5% (März: 6,2%) deutlich mehr bezahlt werden.

Die Stimmung in der Baubranche hat sich nach einer Umfrage des Ifo-Instituts im April wegen anhaltender Materialengpässe (u.a. fehlende Lieferungen aus Russland und der Ukraine) und steigender Energiepreise drastisch verschlechtert. Im Hochbau zeigten sich 54,2% (März: 37,2%) der Betriebe von Lieferengpässen betroffen, beim Tiefbau waren es 46,2% (31,5%). Der Index der Geschäftserwartungen lag im Hochbau bei -46,9 Punkten, im Tiefbau bei -48,6 Zählern.

Der Vizepräsident der EZB, de Guindos, rechnet nicht damit, dass die Wirtschaft des Euroraums im lfd. Jahr schrumpfen wird. "Das Basisszenario wird zeigen, dass das Wachstum niedriger und die Inflation höher sein wird. Werden wir negatives Wachstum haben? Nein", so der EZB-Banker. Er warnte andererseits vor der kriegsbedingt sehr hohen Prognoseunsicherheit. Das US-BIP ist in Q1 unerwartet geschrumpft. Einer ersten Veröffentlichung zufolge verringerte sich die Wirtschaftsleistung ggü. dem Vorquartal und auf das Jahr hochgerechnet um 1,4%.

Rentenmarkt

Nach Bekanntgabe der deutschen Inflationszahlen für April (annualisiert +7,4%; höchster Stand seit 41 Jahren) haben die Kurse der Bundesanleihen deutliche Abschläge verzeichnet. Die wieder gestiegene Risikobereitschaft der Investoren hat USStaatsanleihen belastet u. zu weiteren Kursrückgängen geführt.

Aktienmarkt

Positive US-Vorgaben und einige ansprechende Quartalsberichte haben die Indizes am deutschen Aktienmarkt anziehen lassen. DAX +1,35%, MDAX +0,88%, TecDAX +1,45%. Getragen von guten Quartalszahlen der Tech-Werte (u.a. Meta, Qualcomm) sind die US-Aktienmärkte deutlich gestiegen. Apple steigerte Umsatz auf 97,3 Mrd. US-$; Gewinn bei 25 Mrd. US-$. Dow Jones +1,85%, S&P 500 +2,47%, Nasdaq-Comp. +3,06%.

Unternehmen

Hellofresh hat in Q1 bei deutlich erhöhten Umsätzen weniger verdient. Die Erlöse stiegen auf 1,915 Mrd. EUR, was währungsbereinigt ein Plus von 26,4% bedeutet. Das bereinigte EBITDA hingegen sank auf 99,3 (159,2) Mio. EUR. Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte der Kochboxen-Versender. Er peilt ein währungsbereinigtes Umsatzplus von 20 bis 26% und ein bereinigtes EBITDA zwischen 500 und 580 Mio. EUR an.

Linde steigerte den Umsatz in Q1 um 13% auf 8,21 Mrd. US-$ und übertraf damit die Erwartungen. Vor allem höhere Preise sorgten dafür, dass das bereinigte operative Ergebnis ebenfalls um 13% auf 1,91 Mrd. US-$ zulegte.

Trotz einer Abschreibung in Höhe von 4,1 Mrd. US-$ auf ein Flüssiggas-Projekt in Russland hat Totalenergies in Q1 unter dem Strich 4,9 (Vorjahr: 3,3) Mrd. US-$ verdient. Das bereinigte EBITDA gab der Konzern mit 17,4 (8,2) Mrd. US-$ an. Der französische Energieriese teilte mit, kein weiteres Kapital in die Entwicklung von Projekten in Russland zu stecken und seine Aktivitäten in dem Land schrittweise niederzulegen.

Devisen

Die erwartete Straffung der US-Geldpolitik bei gleichzeitig „ruhiger Hand“ der EZB setzte dem Euro auch am Berichtstag zu.

Rohstoffe

Nach einem schwächeren Auftakt hat die Stimmung am Ölmarkt gedreht. Das „Wall Street Journal“ hatte berichtet, dass Deutschland den Widerstand gegen ein Ölembargo aufgeben könnte.

Disclaimer: Dieser Text ist eine Kolumne der Nord LB. Der Inhalt der Kolumne wird von 4investors nicht verantwortet und muss daher nicht zwingend mit der Meinung der 4investors-Redaktion übereinstimmen. Jegliche Haftung und Ansprüche werden daher von 4investors ausdrücklich ausgeschlossen!

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