Aktien: Deutsche Bank, Mercedes-Benz, Symrise, Air Liquide und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB

Historisches Tief beim deutschen Konsumklima: Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und der hohen Inflation ist das GfK-Konsumklima für Mai unerwartet stark auf -26,5 (April: -15,7 rev.)
Punkte gefallen.

Der europäische Nutzfahrzeugmarkt ist im März eingebrochen. Die Neuzulassungen sind in der EU, der Freihandelszone EFTA und Großbritannien um ein Viertel zurückgegangen, hieß es. Laut Herstellerverband Acea wurden 205.498 Nutzfahrzeuge neu zugelassen. Für das 1. Quartal ergibt sich ein Minus von 18,7%.

Ausblick

Nach der Notenbanksitzung der BoJ am frühen Morgen folgen als Datenhighlights in den kommenden Stunden das europäische Economic Sentiment, die vorläufigen Inflationszahlen für (erst die fünf Bundesländer und dann) Deutschland sowie das USBIP-Wachstum. Wir rechnen für das Economic Sentiment mit einem Rückgang sowohl für den Gesamtindex als auch für das Industrie- und das Dienstleistungsvertrauen. Die deutschen Verbraucherpreise dürften um 0,6% M/M anziehen, womit die Inflation dann bei 7,2% Y/Y liegen dürfte. Beim Blick zurück auf das I. Quartal erwarten wir für das US-BIP ein Plus von annualisierten 1,5% Q/Q: Unserer Ansicht nach könnten die Wachstumsbeiträge vom Konsum bei etwa 2-2,5 Pp und von den Ausrüstungen bei knapp 0,5 Pp liegen, wohingegen die Vorräte und der Außenbeitrag negativ ausfallen und bremsen dürften.

Rentenmarkt

Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben zur Wochenmitte keine größeren Bewegungen gezeigt und sind nahezu unverändert aus dem Handel gegangen. US-Treasuries konnten anfängliche Gewinne nicht halten und haben den Handel mit schwächeren Kursen beendet.

Aktienmarkt

Die Indizes am deutschen Aktienmarkt haben leichte Zugewinne erzielt, konnten ihre Tageshöchststände aber nicht halten. DAX +0,27%, MDAX +0,30%, TecDAX +0,37%. Nach den deutlichen Kursverlusten des Vortages haben sich die US-Börsen am Mittwoch stabilisiert. Im Fokus standen Quartalsberichte. Belastet durch höhere Kosten und einer Auslieferungsverzögerung bei der 777-9 brachen Boeing um 7,53% ein. Dow Jones +0,19%, S&P 500 +0,21%, Nasdaq-Comp. -0,01%.

Unternehmen

Die Deutsche Bank hat in Q1 dank niedrigerer Kosten und einem leichten Ertragswachstum den Vorsteuergewinn um 4% auf 1,66 Mrd. EUR gesteigert. Nach Steuern erzielte des Kreditinstitut mit 1,2 Mrd. EUR ein Plus von 18%. Die Aufwand-Ertrag-Relation sank auf 73% von 77% im Vorjahresquartal.

Der Fokus auf Premium-Fahrzeuge, höhere Verkaufspreise und die anhaltende Kostendisziplin haben bei Mercedes-Benz zu einer deutlichen Gewinnverbesserung in Q1 geführt. Trotz anhaltender Chip-Lieferengpässe konnte das Konzern-EBIT auf 5,229 (4,701) Mrd. EUR gesteigert werden. Der Umsatz kletterte um 6% auf 34,858 Mrd. EUR. Für das Gesamtjahr bestätigte der Autobauer seine Prognose (leicht steigender Umsatz und operatives Ergebnis auf Vorjahresniveau).

Symrise ist mit Zuwächsen in das neue Geschäftsjahr gestartet. Der Duftstoff- und Aromenhersteller verbesserte die Erlöse um 14,9% (organisch: +8,3%) auf 1,091 Mrd. EUR. Ungeachtet der zu erwartenden wirtschaftlichen Volatilitäten in den kommenden Monaten rechnet Symrise mit einer "verlässlichen Nachfrage" im eigenen Geschäft, jedoch auch mit Gegenwind auf der Kostenseite durch steigende Rohstoffpreise. Die Prognose für 2022 mit einem organischen Umsatzwachstum zwischen 5 und 7% und einer EBITDA-Marge von rund 21% wurde bestätigt.

Preisanhebungen haben bei Air Liquide in Q1 zu einer deutlichen Umsatzsteigerung von 29% (+7,9% auf vergleichbarer Basis) auf 6,89 Mrd. EUR geführt. Der Industriegasehersteller äußerte sich zuversichtlich, seine operative Marge in diesem Jahr weiter steigern und ein wiederkehrendes Wachstum des Nettogewinns zu konstanten Wechselkursen erzielen zu können, sofern nennenswerte wirtschaftliche Störungen ausbleiben.

Devisen

Der Euro war auch zur Wochenmitte unter Druck und hat dabei sogar die Marke von 1,06 US-$ deutlich gerissen. Dies war der tiefste Stand seit 5 Jahren.

Rohstoffe

Der Stopp der russischen Gaslieferungen nach Polen und Bulgarien hat die Ölpreise nicht in Schwung bringen können. Sie beendeten den Tag kaum verändert.

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