Shell: Aus für russische Engagements

Shell wird alle Joint Ventures, die man mit Gazprom unterhält, beenden. Es handelt sich dabei um Sakhalin-II, Salym Petroleum Development und Gydan Energy. Auch stoppt man die Aktivitäten bei Nordstream 2.

Die Joint Ventures hatten Ende 2021 bei Shell einen Buchwert von 3 Milliarden Dollar. Damit dürfte es zu Abschreibungen kommen. Ob sich Käufer finden lassen und welchen Preis diese bezahlen wollen, ist derzeit nicht absehbar.

An der Ausschüttungspolitik wird Shell aber trotz dieser Ereignisse festhalten. Das macht der Konzern deutlich. 20 Prozent bis 30 Prozent des operativen Cashflows sollen an die Aktionäre gehen. Möglich ist dies mit Hilfe von Dividenden und Aktienrückkäufen. So sollen im ersten Halbjahr Aktien im Volumen von 8,5 Milliarden Dollar zurückgekauft werden.

Die Analysten der DZ Bank bleiben bei der Kaufempfehlung für die Aktien von Shell. Das Kursziel steht weiter bei 28,00 Euro.

Im laufenden Jahr rechnen die Analysten bei Shell mit einem Gewinn je Aktie von 3,66 Dollar (alt: 3,62 Dollar). Im kommenden Jahr soll das Plus bei 3,60 Dollar (alt: 3,47 Dollar) liegen.

Die Analysten nennen das Aus der Russland-Aktivitäten schmerzhaft, die wahrscheinlichen Abschreibungen halten sich jedoch in Grenzen. Shell ist insgesamt breit aufgestellt und profitiert von den hohen Öl- und Gaspreisen.

Die Aktien von Shell (WKN: A3C99G, ISIN: GB00BP6MXD84, Chart, News) legen am Morgen 1,5 Prozent auf 23,59 Euro zu.