Aktien: Airbus, Infineon, Nestle, RWE, Ukraine-Krise und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB

Die EU-Kommission initiiert ein satellitengestütztes Konnektivitätssystem, um künftig die Resilienz eigener Wertschöpfungsketten u.a. in den Bereichen autonomes Fahren, Edge-Computing, smart working zu stärken. So soll die Unabhängigkeit der EU-Wirtschaft von anderen Ländern gestärkt werden. Die Initiative soll 2023 starten. Die EU geht von 2,4 Mrd. EUR zur Unterstützung zwischen 2022 und 2027 aus.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ist der Auftragsbestand der deutschen Industrie im Dezember 2021 um 1,5 Prozent gestiegen, was ein neues Rekordhoch darstellt. Zahlreiche Unternehmen können aktuell ihre Aufträge nicht im vorgesehenen Tempo erfüllen, was die Auftragsreichweite auf 7,7 Monate ansteigen ließ.

Laut dem Herstellerverband Acea sanken die Kfz-Neuzulassungen im Januar in der EU, Großbritannien, Island, Norwegen und der Schweiz um 2,4 Prozent. Grund hierfür sind nach wie vor anhaltende Lieferengpässe bei Halbleitern. Im Gegenzug zu diesem negativen Trend verzeichnete der deutsche Automarkt ein Plus von 8,5 Prozent.

In den USA werden heute aktuelle Angaben zu den Frühindikatoren gemeldet. Diese monatlich veröffentlichte Zeitreihe, welche die Ergebnisse verschiedener vorlaufender Konjunkturindikatoren sozusagen "in einem Wert zusammenfasst", ist bei der Prognose des Wirtschaftswachstums in den Vereinigten Staaten hilfreich. Wir rechnen mit einem Anstieg um 0,2% M/M. Dies wäre ein moderat positives Signal für die weitere Entwicklung der US-Ökonomie - die Bäume wachsen allerdings auch nicht in den Himmel!

Rentenmarkt

Bedingt durch den Fortbestand des Ukraine-Konflikts flüchteten sich Anleger in deutsche Staatsanleihen, was die Kurse nach oben trieb. Die Kurse der 10J US-Treasuries stiegen gleichfalls.

Aktienmarkt

Die Unsicherheit im Zusammenhang mit der Ukraine-Krise hat auch am Donnerstag den deutschen Aktienmarkt belastet. DAX -0,67%, MDAX -0,43%, TecDAX -1,08%. Der Handel an der Wall Street war von Sorgen bezüglich eines russischen Einmarsches getrübt. Dow Jones -1,79%, S&P 500 -2,12%, Nasdaq Comp. -2,88%.

Unternehmen

Von Optimismus und steigenden Energiepreisen getrieben, hebt RWE die Gewinnprognosen für das laufende Jahr an. Der Energiekonzern rechnet nun mit einem EBITDA von 3,6 bis 4,0 Mrd. EUR anstatt von 3,3 bis 3,6 Mrd. EUR. Grund dafür sind vor allem die gesteigerten Gewinnmargen bei Wasserstoff, Biomasse und Gas.

Nestlé erhöhte 2021 Umsatz und Gewinn. Wie der Schweizer Nahrungsmittel- und Getränkehersteller mitteilte, hat insbesondere ein starkes Wachstum des Absatzes von Kaffeeprodukten zu einem Umsatzplus von 7,5 Prozent beigetragen. Der Nettogewinn 2021 betrug 16,9 Mrd. CHF (12,23 Mrd. CHF). Für das laufende Jahr erwartet der Konzern vorsichtiges Wachstum von rund 5 Prozent. Die angezogene Inflation soll sich in Preiserhöhungen widerspiegeln, teilte das Unternehmen mit.

Trotz verbuchter Rückgänge präsentierte Airbus starke Finanzzahlen. Der Flugzeugbauer kehrte mit einem Nettogewinn in Höhe von 4,2 Mrd. EUR in die Gewinnzone zurück. 2020 verzeichnete der Konzern noch einen Verlust von 1,1 Mrd. EUR. Im abgelaufenen Jahr wurden mit 611 Flugzeugen 8 Prozent mehr Flugzeuge ausgeliefert. Für das aktuelle Geschäftsjahr plant Airbus die Übergabe von 720 Verkehrsflugzeugen.

Der Chiphersteller Infineon reagiert auf die beschleunigte Nachfrage nach Halbleitern. Am malaysischen Standort Kulim werden bis 2024 mehr als 2 Mrd. EUR in eine Fabrik für Verbindungshalbleiter investiert.

Devisen

Die Ukraine-Krise belastete zeitweise auch den Handel des EUR, der sich jedoch im Tagesverlauf wieder erholte.

Öl/Gold

Die hohe Volatilität der Ölpreise setzte sich auch am Donnerstag fort. Nach einem Anstieg am Vormittag gerieten die Preise im Verlauf des Handelstages wieder verstärkt unter Druck. • Spannungen an der ukrainischen Grenze ließen den Goldpreis zeitweise auf ein Acht-Monats-Hoch anwachsen.

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