paragon will sich mit Prolongation der Anleihe bis 2027 retten

paragon will sich mit einer Prolongation der eigentlich in diesem Jahr fälligen Anleihe aus einer potenziell existenzbedrohenden Lage retten. „Die Geschäftsführung plant, die 4,50% Anleihe 2017/2022 im Wege einer Anleihegläubigerabstimmung zu unveränderten Konditionen bis zum 05. Juli 2027 zu verlängern”, kündigt das Unternehmen aus Delbrück am Donnerstag an. Unternehmensangaben zufolge unterstützen einzelne Kerninvestoren der Anleihe die Planungen. Unbekannt ist, welches Anleihevolumen diese vertreten. Parallel prüfe man, ob eine Teilrückzahlung möglich sei - hierzu sollen Gelder aus „möglichen Portfolioveränderungen” genutzt werden.

Die Anleihe hat ein Volumen von 50 Millionen Euro und war zuletzt stark im Kurs gefallen, kann sich heute aufgrund der Planungen der Gesellschaft aber erholen und notiert an der Frankfurter Börse aktuell bei 59 Prozent vom Nennwert. Ob es zur Prolongation kommt, ist aktuell aber noch offen - der Prozess der Einbeziehung der Anleihegläubiger steht erst am Anfang. Man wolle alle Anleihegläubiger zu einer Abstimmung ohne Versammlung gemäß § 18 Schuldverschreibungsgesetz einladen, so paragon. In Kürze solle zudem zu einer Investoren-Telefonkonferenz eingeladen werden, kündigt das Unternehmen an.

Die Anleger will man mit Wachstumsaussichten bei der Stange halten: Bis 2026, so paragon am Donnerstag, soll der Umsatz auf 250 Millionen Euro bis 300 Millionen Euro steigen. Bis dahin will man die EBITDA-Marge auf 20 Prozent steigern und damit ein EBITDA zwischen 50 Millionen Euro und 60 Millionen Euro erwirtschaften - so zumindest die Prognose.

Vorläufigen Zahlen zufolge hat das Unternehmen aus Delbrück das Jahr 2021 mit einem Umsatzanstieg von 127,2 Millionen Euro auf 146,5 Millionen Euro beendet. Die EBITDA-Marge sei von 10,8 Prozent auf 13,5 Prozent gestiegen, meldet paragon. „Es wurde ein positiver Free Cash-Flow aus dem operativen Geschäft im hohen einstelligen Millionenbereich generiert”, so das Unternehmen zur Liquiditätslage.

Zudem meldet paragon einen neuen Großauftrag - mit einem Volumen von 40 Millionen Euro für den Automobilzulieferer eine Rekord-Order. Ein Automobilkonzern habe sich „für das vom paragon-Tochterunternehmen paragon semvox GmbH entwickelte Sprachassistenz-System geni:OS entschieden und wird ab 2024 zusätzlich zu der bereits millionenfach applizierten paragon-Software weitere Millionen Fahrzeuge mit dieser KI-basierten und lernfähigen Software ausrüsten”, so das Unternehmen.