Aktien: Tesla, JP Morgan, Maersk und Konjunkturdaten im Fokus - Nord LB

Die deutsche Wirtschaft hat sich 2021 von dem Corona-Schock des Vorjahres erholt. Das reale Bruttoinlandsprodukt legte gegenüber dem Vorjahr um 2,7% zu. Die Corona-Pandemie sowie hartnäckige Liefer- und Materialengpässe verhinderten jedoch eine stärkere Expansion. Die deutsche Wirtschaft sowie die meisten Sektoren haben daher bis zum Jahreswechsel das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht. Im vierten Quartal kam es sogar wegen der vierten Corona-Welle zu einem neuerlichen BIPRückgang, womit das Risiko einer technischen Rezession im Winterhalbjahr besteht. Im Anschluss dürften jedoch erneut Auf- und Nachholeffekte die Konjunkturdynamik anschieben, für 2022 prognostizieren wir ein BIP-Wachstum von 3,5%. Die EZB sollte daher wegen des anhaltend hohen Inflationsdrucks die geldpolitische Wende zügiger und konsequenter vollziehen.

Die am Freitag gemeldeten Zahlen zur Entwicklung der USEinzelhandelsumsätze haben klar negativ überrascht. Im Dezember 2021 zeigte sich nach noch vorläufigen Angaben ein Rückgang um 1,9% M/M. Offenkundig belasten die Preiserhöhungen der Vergangenheit nun den Konsum. Dennoch dürfen die aktuellen Daten auch nicht zu pessimistisch interpretiert werden. Die Verbraucher haben offenbar nur das Pulver trockengehalten. In Verbindung mit einer anhaltenden Besserung der Beschäftigungssituation könnte dies beim US-Konsum für einen erfreulichen Start in das neue Jahr sprechen.

Rentenmarkt
An den Finanzmärkten bleibt die Sorge vor schnell steigenden Leitzinsen in den USA das bestimmende Thema. In diesem Umfeld büßten die Kurse deutscher Staatsanleihen ihre Vortagesgewinne wieder ein. Die am Freitag veröffentlichten Preisdaten könnten auf einen etwas nachlassenden Aufwärtsdruck bei der Inflation hindeuten. Die Kurse von US-Staatsanleihen drehten daraufhin leicht ins Minus.

Aktienmarkt
Neben einer gewissen Zurückhaltung wegen der anlaufenden Berichtssaison sorgt auch die hohe Inflation und die damit verbundene Aussicht auf bald steigende Zinsen aktuell für wenig Euphorie unter den Anlegern. Die ersten Quartalsberichte großer USBanken enttäuschten zusätzlich und brachten auch am deutschen Aktienmarkt die Kurse unter Druck. DAX -0,93%; MDAX -0,79%, TECDAX -1,68%. Am Freitag eröffneten JP Morgan, Wells Fargo und die Citigroup mit ihren Geschäftszahlen die US-Berichtssaison für Q4. Damit zeichnet sich neben der Inflation ein weiterer wichtiger Impulsgeber für die Börsen in den kommenden Wochen ab. Die Ausblicke einiger US-Finanzkonzerne sorgten allerdings überwiegend für Enttäuschung unter den Anlegern. Unterstützung kam überraschend von den Technologiewerten, die sich im späten Handel von ihrem Ausverkauf am Vortag erholten. Den US-Börsen gelang es somit die Verluste des Tages einzugrenzen. Dow Jones -0,55%; S&P 500 +0,08%, Nasdaq-Comp. +0,59%.

Unternehmen
Der Reedereikonzern Maersk hat dank explodierender Frachtraten bei Containerschiffen die Umsatz- und Gewinnprognosen übertroffen. Für Q4 wies Maersk einen operativen Gewinn von 8 Mrd. USD aus und lag damit sowohl über den eigenen Prognosen als auch über den Schätzungen der Analysten. Ein Mengenrückgang von 4% im Containergeschäft wurde von 80% höheren Frachtraten mehr als wettgemacht.

Die größte US-Bank JP Morgan hat im Schlussquartal 14% weniger Gewinn erzielt. JP Morgan erwirtschaftete von Oktober bis Dezember einen Gewinn von 10,4 Mrd. USD, nach 12,1 Mrd. USD vor Jahresfrist. Während das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen florierte, entwickelte sich insbesondere das Handelsgeschäft im Schlussquartal schwächer.

Tesla hat einem Insider zufolge den geplanten Produktionsstart für seinen Cybertruck verschoben. Die Produktion solle nun bis zum Ende des ersten Quartals 2023 aufgenommen werden, hieß es. Grund für die Verschiebung seien Änderungen an den Funktionen des Elektro-Pick-Up.

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