Am Morgen: BMW, Klöckner, Lufthansa, Zalando und die Fed im Blickpunkt - Nord LB

Der Markit-Caixin-Einkaufsmanagerindex für den chinesischen Dienstleistungssektor ist weiter auf Wachstumskurs. Er legte im Oktober auf 53,8 Punkte nach 53,4 Zählern im September zu, teilten die Institute unter Berufung auf ihre monatliche Unternehmensumfrage mit.

Die US-Industrie hat ihr Neugeschäft im September unerwartet gesteigert. Die Aufträge legten um 0,2% zum Vormonat zu. US-Dienstleister haben ihr Wachstumstempo im Oktober weiter verbessert. Der entsprechende ISM-Einkaufsmanagerindex stieg von 61,9 Punkten im September auf 66,7 Zähler und liegt damit deutlich im Expansionsbereich.

Rentenmarkt
Die Aussage von EZB-Chefin Lagarde, wonach es unwahrscheinlich sei, dass die Bedingungen für eine Zinsanhebung im Euro-Raum im nächsten Jahr erfüllt seien, hat die Kurse deutscher Staatsanleihen zunächst anziehen lassen. Am Nachmittag belasteten dann gute US-Konjunkturdaten. Am Ende tendierten die deutschen Staatspapiere nur wenig verändert. Erfreuliche Konjunkturdaten haben die Kurse der US-Treasuries leicht gedrückt. Die Fed-Beschlüsse zur Reduzierung der Wertpapierkäufe (Tapering) waren erwartet worden und hatten kaum Einfluss auf das Geschehen.

Aktienmarkt
Vor der geldpolitischen Entscheidung der US-Notenbank haben sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt nur vereinzelt aus ihrer Deckung gewagt. Beim DAX war es ein Nullsummenspiel, während MDAX und TecDAX Gewinne einfuhren. DAX +0,03%, MDAX +1,10%, TecDAX +0,80%. An der Wall Street machte sich Erleichterung breit, dass die Fed nur leicht abbremst. Die Währungshüter wollen das Volumen der Wertpapierkäufe von derzeit 120 Mrd. US-$ im November und Dezember um jeweils 15 Mrd. US-$ reduzieren. Dow Jones +0,29%, S&P-500 +0,65%, Nasdaq Comp. +1,04%. Der Nikkei-225 schloss bei 29.794 Punkten (+0,93%).

Unternehmen
BMW hat in Q3 der weltweiten Halbleiterkrise getrotzt. Obwohl sich die Absätze um 12,2% verringerten, haben positive Preiseffekte bei Neu- und Gebrauchtwagen und ein vorteilhafter Produktmix die rückläufigen Auslieferungen überkompensiert und zu höheren Umsätzen und Erträgen geführt. Die Erlöse legten um 4,5% gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 27,471 Mrd. EUR zu. Das EBIT verbesserte sich auf 2,883 (1,924) Mrd. EUR.

Die Durchsetzung höherer Preise hat beim Stahlhändler Klöckner & Co in Q3 die Kasse klingeln lassen. Bei Umsätzen von 2 (1,3) Mrd. EUR schnellte das operative Ergebnis (EBITDA) auf 277 Mio. EUR nach oben. Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern weiterhin mit einem EBITDA vor wesentlichen Sondereffekten von rund 800 Mio. EUR.

Die Lufthansa ist im abgelaufenen Quartal unerwartet in die Gewinnzone zurückgekehrt. Dank der Erholung bei Passagierflügen und dem anhaltenden Boom in der Luftfracht konnte ein bereinigtes Betriebsergebnis von 17 Mio. EUR erzielt werden, nach einem Verlust von 1,2 Mrd. EUR im Vorjahreszeitraum. Ohne Berücksichtigung von Restrukturierungskosten (Personalabbau) hätte der operative Gewinn bei 272 Mio. EUR gelegen. Die Erlöse lagen bei 5,2 (Vorjahr: 2,7) Mrd. EUR. Die Airlines der Lufthansa-Gruppe beförderten von Juli bis September 19,6 Mio. Passagiere und damit rund 46% des Vorkrisenniveaus.

Zalando konnte in Q3 den Umsatz um 23,4% auf 2,3 Mrd. EUR steigern, hat dabei aber einen Einbruch des bereinigten EBIT auf 9,8 (118,2) Mio. EUR verzeichnet. Der Online-Modehändler sprach von einer Normalisierung und verglich die Marge von 0,4% mit Ergebnissen aus dem Jahr 2019. Die Zahl der aktiven Kunden stieg um 30,1% auf 46,3 Millionen. Zalando bestätigte die angehobene Prognose für das Geschäftsjahr 2021. Das Unternehmen erwartet u.a. ein Umsatzwachstum in Höhe von 26-31% auf 10,1-10,5 Mrd. EUR und ein bereinigtes EBIT in der oberen Hälfte der Spanne von 400-475 Mio. EUR.

Devisen
Der Euro präsentierte sich nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank etwas freundlicher.

Öl / Gold
Die Ölpreise tendierten zur Wochenmitte schwächer. Die Erwartung, dass die Fed sich sukzessive von den Wertpapierkäufen verabschiedet, belastete. Hinzu kamen am Nachmittag unerwartet gestiegene US-Rohöllagerbestände. Der Goldpreis präsentierte sich den 2. Tag in Folge schwächer.

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