GoingPublic: Ein Prozess der Neuorientierung

GoingPublic Media kann man mit einer Marktkapitalisierung von rund 2,4 Millionen Euro und 12 Mitarbeitern in München und Frankfurt wohl eher als Micro denn als Small Cap bezeichnen. Die Gesellschaft hat in den vergangenen Jahren immer wieder Tochtergesellschaften verkauft, entsprechend ist der Umsatz zuletzt zurückgegangen.

Für das erste Halbjahr meldet die im m:access notierte Gesellschaft einen Umsatz von 0,72 Millionen Euro nach 0,79 Millionen Euro im Vorjahr. Der Verkauf des VentureCapital Magazins macht sich bemerkbar. Aufgrund dieses außerordentlichen Ertrags konnte das Ergebnis um rund 0,5 Millionen Euro auf 0,32 Millionen Euro zulegen.

Spannend ist die Dividende bei GoingPublic. Diese wird regelmäßig ausgeschüttet. Von 2008 bis 2020 sind es kumuliert 3,05 Euro je Aktie, im Jahresschnitt kommt man auf 0,23 Euro. Diese Tradition möchte man fortsetzen. Auf einer m:access Konferenz der Börse München zeigt sich Vorstand Markus Rieger optimistisch, auch 2021 und 2022 den Aktionären eine Dividende auszahlen zu können. Diese Konstanz ist auch für ihn selber nicht uninteressant, ist er Großaktionär der Münchner Gesellschaft.

Das China-Geschäft von GoingPublic lief zuletzt nicht optimal. Hier spielt die Corona-Krise eine Rolle, Reisen nach Asien sind kaum möglich. Doch Rieger zeigt sich auf der Konferenz bullish, dass man dort in den kommenden Jahren wieder etwas aufbauen könne. Man hat einen neuen chinesischen Mitarbeiter eingestellt, der ein großes Netzwerk hat. Der Prozess der Neuorientierung läuft.

Große Hoffnung setzt Rieger auch auf die Life Sciences Plattform. Offen gibt Rieger zu, dass ihm diese Sparte seines Unternehmens derzeit am meisten Spaß macht. Diese soll 2021 einen Umsatz von rund 0,35 Millionen Euro generieren, 2020 waren es 0,322 Millionen Euro. Dabei könnte künftig der im vergangenen Oktober erstmals ausgestrahlte Finance Day für Impulse sorgen.

Für das Gesamtjahr rechnet der Medienmanager mit einem Umsatz von rund 1,8 Millionen Euro, 2020 waren es 2,1 Millionen Euro. Damit würde man auf einem Niveau liegen, das man zuletzt 2005 erwirtschaftete. Zugleich peilt der Vorstand eine schwarze Null an. Rieger will in diesem Jahr den Boden finden, so dass die Kurve wieder nach oben gehen soll. Er strebt für die Zukunft ein operatives Wachstum und schwarze Zahlen an. Man könne nicht immer nur etwas verkaufen, dies sei nicht der Sinn der Sache. So will er GoingPublic stärker online ausrichten, der Printbereich verliert an Bedeutung. Auch wichtig: Der aktive Anzeigenverkauf wurde eingestellt. Vielmehr setzt man verstärkt auf Partnermodelle, die künftig für steigende Umsätze sorgen sollen.